"Es gibt ein drittes Kommen des Herrn im Alltag. Jeden Tag besucht der Herr seine Kirche! Er besucht jeden von uns und auch unser Herz wird so ähnlich, unser Herz ähnelt der Kirche, unser Herz ähnelt Maria. Die Wüstenväter sagen, dass Maria, die Kirche und unser Herz weiblich sind und was man über das eine sagt, kann analog über das andere gesagt werden.
Unser Herz ist auch in Erwartung, in dieser Erwartung des Kommens des Herrn. Es ist ein offenes Herz, das ruft: "Komm, Herr!" Ich frage mich: Sind wir in Erwartung oder sind wir verschlossen? Sind wir wachsam oder sicher in einer Herberge, auf dem Weg oder wollen wir nicht vorwärts gehen? Sind wir Pilger oder Umherirrende? Deshalb ruft uns die Kirche auf, dieses "Komm!" zu beten, unser Herz zu öffnen, damit unser Herz in diesen Tagen wachsam in der Erwartung ist. Wachen! Was geschieht in uns, wenn der Herr kommt oder wenn er nicht kommt? Gibt es Platz für den Herrn oder gibt es Platz für Feste, Einkäufe, Lärm... Ist unser Herz offen, wie die heilige Mutter Kirche und wie die Madonna offen war? Oder ist unser Herz verschlossen und wir haben als gut Erzogene einen Zettel an die Tür gehängt, auf dem steht: "Bitte nicht stören!" "Heute wiederholt er viele Male 'Komm!', und möchte, dass unser Herz kein Herz ist, das sagt: 'Nicht stören'. Nein! Es soll ein offenes Herz sein, es soll ein großes Herz sein, um den Herrn in diesen Tagen aufzunehmen und das zu empfinden, was morgen die Kirche in der Antiphon sagen wird: 'Heute sollt ihr wissen, dass der Herr kommt, und morgen werdet ihr schauen seine Herrlichkeit'".
Homilie in Santa Marta, 23. Dezember 2013 |