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Die Todeskandidaten

Wir korrespondieren mit 350 Gefangenen, die zum Tod verurteilt wurden. Die meisten von ihnen sitzen in den Todestrakten in den Vereinigten Staaten ein. Ein kleiner Teil befindet sich in russischen Gefängnissen in Sibirien, (wobei dort derzeit die Urteile in lebenslängliche Freiheitsstrafen umgewandelt wurden) sowie in afrikanischen Haftanstalten. 

 

 

Viele zum Tod Verurteilte fragen ausdrücklich nach Briefkontakten mit Menschen in allen Teilen der Welt. Die Korrespondenz ist in der Tat der einzige Freiraum im Leben dieser Menschen. Briefe zu schreiben und zu erhalten bedeutet gleichsam, die Gitter zu zerbrechen, so daß Worte der Zuneigung von außen hereinkommen können, auch von ganz fern. Diese Freundschaft "auf dem Papier" beinhaltet Interesse, Würde, Zuneigung und Treue.

Allen Todestrakten ist die Einsamkeit gemeinsam und eine allmählich wachsende Unruhe, so daß die Hoffnung auf das Überleben abnimmt. In einer solchen Lage einen Freund zu haben, der einen gern hat und einem schreibt ist so, wie wenn man einen Schatz findet.

Die Geschichten der zum Tod Verurteilten sind in vieler Hinsicht Geschichten von armen Menschen, die denen vieler ähneln, die wir kennen. Durch den Briefwechsel mit den zum Tod Verurteilten haben wir besser verstanden, was es bedeutet, in der totalen Abgeschlossenheit zu leben, ohne auch nur ein bißchen Hoffnung. Der größte Teil von ihnen verbringt 23 Stunden am Tag in einer Zelle, deren Raum auf ein Bett und einen Stuhl beschränkt ist. Es fehlt jede Intimität, das Licht brennt Tag und Nacht. Einige Gefangene sind Analphabeten oder haben kaum Schulbildung. Es gibt Menschen, die in ihrer Gefangenschaft Lesen und Schreiben gelernt haben. Unter den Gefangenen sind auch einige geistig Behinderte.

 


....Vor 15 Jahren, wenn ich in einem Schußwechsel mit jemandem aus diesem Umfeld getötet worden wäre, wäre ich ohne Freunde allein gestorben, und niemand, außer meiner Familie, hätte sich wegen meines Todes Sorgen gemacht. Jetzt weiß ich, daß ich nicht allein und ohne Freunde sterben werde. Ich weiß, daß ich sterben werde als einer, der von anderen geliebt wird, und nicht nur von meiner Familie. Die Familie muß einen lieben, und sie kann dabei nicht wählen, doch bei den Freundschaften kann man wählen. Die Freunde wählen einen aus, weil es eine Bindung gibt, etwas gemeinsames, irgendwo. Vielleicht werden wir nie entdecken, wo es ist, doch es ist da.

Es ist so, um zum Schluß zu kommen, Du bist ein Freund von mir, aus irgendeinem unbekannten Grund, und für diese Freundschaft danke ich Dir. Es ist ein Segen im Leben, daß jemand mit einer Vergangenheit wie der meinen sagen kann, daß er wahre Freunde hat. Du hast mir während der härtesten dreizehn Jahre meines Lebens geholfen. Danke, daß Du da warst. Danke, daß Du mein Freund warst. Danke für die Zeit Deines Lebens, die Du mir gewidmet hast. Danke zu sagen scheint mir nicht ausreichend, um all das auszudrücken. Du sollst wissen, daß es Deine Freundschaft war, die alles anders gemacht hat.

Mit der tiefsten Liebe.

 

 

D.

 

Aus einem Brief eines zum Tod Verurteilten, drei Tage vor seiner Hinrichtung.


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