Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

In der Liturgie im Advent werden wir dazu aufgefordert, unseren Blick zu erheben und unser Herz zu öffnen, um den aufzunehmen, auf den die ganze Welt wartet: Jesus. Viele Menschen sehnen sich nach einer neuen Zeit, einer neuen Welt. Zahlreiche Länder, die von Hunger, Ungerechtigkeit und Krieg gequält werden, wünschen sich das, ebenso die Armen und Schwachen, die, die einsam und verlassen sind. Die Liturgie im Advent nimmt sich dieser großen Erwartung an und führt sie hin zum Tag der Geburt Jesu. Er ist es, der die Welt aus Einsamkeit und Traurigkeit erretten wird, aus Sünde und Tod. Es sind nun etwas mehr als 2000 Jahre vergangen seit diesem Tag, der nicht nur die Zählweise des Kalenders verändert hat, sondern die Geschichte der Welt. Der Prophet Jeremia verkündet dies einige Jahrhunderte vorher: „Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn – da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land“ (Jer 33,14–15).
Diese Tage nahen heran, doch wir sind so hartnäckig mit uns selbst und mit unseren Angelegenheiten beschäftigt, dass wir gar nicht bemerken, dass sie kurz bevorstehen. Das Leben, das wir führen, zeichnet sich oft durch geringes Engagement aus und ist insgesamt gesehen kraftlos. Im Allgemeinen resignieren wir angesichts eines Lebens, das banal ist und keine Zukunft hat, keine Hoffnungen und keine Träume. Der Vorschlag, den der Advent uns macht, erschüttert diese resignierte und gewohnheitsmäßige Art zu leben. Das Wort Gottes warnt uns, uns nicht von einem egozentrischen Lebensstil beherrschen zu lassen, es ruft uns auf, nicht dem hektischen Rhythmus des Alltags zu unterliegen. Auch für uns treffen die Worte des Lukasevangeliums zu: „Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit …“ (Lk 21,34–36).
Wach sein und beten, das wird von uns von heute an bis Weihnachten gefordert. Wir müssen wirklich wach sein. Der Schlaf kommt, wenn man ganz trunken dadurch ist, dass man immer um sich selbst kreist und blockiert bleibt im Gefängnis des eigenen Lebens und der eigenen Probleme. Hier liegt die Wurzel für die Schläfrigkeit und Faulheit, von der das Evangelium spricht. Der Advent fordert uns auf, Geist und Herz weitzumachen, damit wir uns für neue Horizonte öffnen können. Wir sollen nicht unserem Alltag entfliehen und uns auch keine illusorischen Ziele setzen. Ganz im Gegenteil, diese Zeit ist eine Gelegenheit, um ein realistisches Gespür für sich selbst und das Leben in der Welt zu bekommen, um sich konkret zu fragen, wie wir unser Leben verbringen und wofür wir es einsetzen. Es geht nicht nur darum, psychologische Überlegungen anzustellen oder oberflächlich Einsicht zu zeigen. Die Zeit Gottes, die in unser Leben einbricht, verlangt von jedem von uns, dass er sich ernsthaft bemüht, wachsam zu sein: „Dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“ (Lk 21,28), sagt Jesus. Es ist also Zeit, sich zu erheben und zu beten. Man steht auf, wenn man auf etwas wartet oder vielmehr auf jemanden. In diesem Falle warten wir auf Jesus. Wir dürfen nicht in unserer Ichbezogenheit gefangenbleiben, in unseren Problemen, unseren Freuden oder Leiden. Das Wort Gottes ermahnt uns, unser Denken und unser Herz auf den auszurichten, der da kommen soll. Deshalb fordert es auch von uns, dass wir beten. Das Gebet ist eng mit der Wachsamkeit verbunden. Wer nichts erwartet, weiß nicht, was es heißt zu beten, was es bedeutet, sich mit ganzem Herzen an den Herrn zu wenden. Das Gebet kommt immer dann aus unserem Mund, wenn wir unser Haupt erheben und uns von uns selbst und unserem Horizont abwenden, wenn wir aufschauen und uns dem Herrn zuwenden. „Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele“, haben wir in der Liturgie dieses Sonntags gesungen. Im Advent sollen wir alle gemeinsam den Herrn anrufen, dass er bald in unsere Mitte komme: „Komm, Herr Jesus!“ Diese Tage des Advent mögen Tage sein, an denen wir das Evangelium häufig öffnen, es lesen und darüber nachdenken, es mögen Tage des Zuhörens und des Gebets sein, Tage der Reflexion über das Wort Gottes, gemeinsam oder auch allein. Kein Tag soll vergehen, an dem das Wort Gottes nicht in unser Herz herabkommt. Wenn wir es aufnehmen, wird unser Herz nicht mehr einer dunklen Höhle ähneln. Es kann zur Krippe werden, in der der Herr wieder geboren wird. Empfangen wir deshalb den Segen des Apostels: „Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen …“ (1Thess 3,12). Dies ist die rechte Art, um unsere ersten Schritte im Advent zu tun.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika