Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ Mit diesen Worten des Apostels Paulus beginnt die Liturgie dieses Sonntags, der „Gaudete“ genannt wird, Sonntag der Freude. Paulus schrieb diese Worte, als er in Rom im Gefängnis war, der Überlieferung nach ganz in der Nähe von Trastevere. Vielleicht hatte er schon die Perspektive vor Augen, die Todesstrafe zu erleiden. Trotzdem mahnt er die Christen von Philippi, sich zu freuen, denn, so fügt er hinzu, „der Herr ist nahe.“ Der Grund zur Freude besteht gerade in der nahen Ankunft des Herrn. Auch der Prophet Zefania ermuntert Jerusalem, dass es sich freuen soll: „Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!“ Warum? „Der Herr“, so sagt der Prophet, „hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. ... Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. ... er erneuert seine Liebe zu dir“ (Zef 3,14–18). Der Prophet spricht von der Befreiung Jerusalems: Das Urteil wird aufgehoben, die Belagerung wird abgebrochen, der Feind ist zerstreut und die Stadt kann endlich wieder zum Leben zurückkehren. Der Herr hat sie gerettet. Das Wort Gottes lädt uns ein, uns nicht von der Angst überwältigen zu lassen. Wir haben natürlich Gründe dafür, wenn wir auf unsere Welt schauen und die zahlreichen Kriege und unzähligen Ungerechtigkeiten und die Krise sehen, die wir gerade durchleben. Wie kann man da nicht traurig und voller Sorge sein? Und doch ermuntert uns die Liturgie dazu, uns zu freuen. Nicht weil die Christen von Natur aus Optimisten wären, wie manchmal oberflächlich dahingesagt wird. Der Grund unserer Freude ist, dass Weihnachten naht. Durch Weihnachten sind wir nicht mehr allein, der Herr kommt, um mitten unter uns zu wohnen.
Die Liturgie unterbricht die Strenge der Adventszeit: Das violette Messgewand der Buße wird abgelegt und das der Freude angelegt. Der Altar wird mit Blumen geschmückt, man feiert ein Fest. Der Herr kommt bald. Er ist schon nahe. Alles in der Liturgie lädt dazu ein, dass jeder sich bereit macht, den Herrn aufzunehmen. Wir werden ermahnt, aus dem Schlaf des Egoismus und der Trunkenheit des Stolzes aufzuwachen, um Jesus entgegenzugehen. Es bleiben nur noch wenige Tage bis Weihnachten und unser Herz ist immer noch zerstreut und in keiner Weise bereit. Lukas schreibt, dass das ganze Volk in Erwartung des Messias war. Er sollte die Welt verändern, die Menschen aus jeder Sklaverei befreien, den Armen helfen und die Kranken heilen. Deshalb verließen viele aus ganz Galiläa und Judäa – es waren ganze Scharen, wie Lukas schreibt – ihre Städte und Orte, an denen sie sonst lebten, um sich in die Wüste zu begeben und Johannes dem Täufer zu begegnen.
Auch wir haben unsere Wohnungen verlassen und vor allem unsere gewohnten Tätigkeiten und Gedanken hinter uns gelassen, um Johannes den Täufer in dieser heiligen Liturgie zu hören. Heute ist Johannes der Täufer hier und spricht mitten unter uns. Seine Worte haben den gleichen Wert, die gleiche verändernde Kraft, die sie in der Wüste beim Jordan hatten. In dieser Menge von Männern und Frauen, bei diesen Soldaten und Zöllnern befinden auch wir uns und wir fragen mit ihnen: „Was sollen wir also tun?“ Dies ist unsere Frage heute: „Was sollen wir tun, um den Herrn aufzunehmen, wenn er kommt?“ Johannes antwortet einfach und klar: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso.“ Die erste Antwort ist die Liebe. Die unentgeltliche Liebe, der Dienst an den Ärmsten, die Bereitschaft, alle zu lieben, all das macht die Herzen fähig, den Herrn aufzunehmen, dem der Evangelist Matthäus das Antlitz der Armen und Schwachen gibt. Johannes wendet sich dann an die Zöllner und Soldaten und sagt ihnen, dass sie nicht mehr verlangen sollen, als festgesetzt wurde, niemand misshandeln und niemand erpressen sollen. Er fordert also, gerecht zu sein und einander zu respektieren. Der Prediger in der Wüste erinnert uns also daran, dass sich die Erwartung des Herrn zwischen Nächstenliebe und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Respekt, Zärtlichkeit und Mitleid vollzieht. Sagt nicht auch Paulus zu den Philippern: „Eure Güte werde allen Menschen bekannt“? Der Herr wird kommen, er wird in das Herz eines jeden einkehren und er wird uns mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Niemandem wird bleiben, was er besitzt, niemand wird bleiben, wie er ist. Der Heilige Geist wird unser Herz weit machen, und das Feuer seiner Liebe wird uns führen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika