Tägliches Gebet

Hochfest der Gottesmutter Maria
Wort gottes jeden tag

Hochfest der Gottesmutter Maria

Hochfest der Gottesmutter Maria
Gebet für den Frieden in der Welt und für das Ende aller Kriege.
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Libretto DEL GIORNO
Hochfest der Gottesmutter Maria

Homilie

„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil“ (Num 6,24–26). Mit diesem alten Segen führt uns die Liturgie in das neue Jahr mit der Sicherheit, dass der Herr über uns wacht, uns nahe ist und Tag für Tag begleitet. „Ich blicke auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort“, heißt es im Buch des Propheten Jesaja (66,2). Der Herr blickt wirklich auf die Demütigen und Schwachen, die auf sein Wort des Evangeliums hören und danach handeln.
Wieder sind die Hirten von Betlehem ein Vorbild für uns. Man hielt sie für unrein und sah sie als Sünder an, sodass sie vom offiziellen religiösen Leben ausgeschlossen waren. Doch der Blick Gottes ruhte auf ihnen, die Nacht wurde von Licht erhellt, ihrem Leben wurde ein Sinn und ein Ziel geschenkt, auf das sie zugehen konnten. Aus diesen Hirten wurden die ersten Christen, denn sie hörten auf die Worte des Engels, verließen ihre Herde und begaben sich zu dem Ort, der ihnen gewiesen wurde. In der Grotte waren sie es nun, die ihren Blick ruhen ließen und ein Kind sahen. „Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war“ (V.17), merkt der Evangelist an. Diese wunderbare und einfache Szene birgt gleichsam das ganze Leben eines Christen in sich.
Die Evangelien berichten, dass die Engel zu den Hirten über das Kind gesprochen hatten. Ebenso kann man sich leicht vorstellen, dass auch Maria dies tat. Sicherlich zeigte sie ihnen das Kind und vielleicht hätten sie ohne sie nicht verstehen können, was geschehen war. Maria wusste, wer dieser Sohn war, denn sehr sorgfältig „bewahrte (sie) alles, was geschehen war in ihrem Herzen“. Die heutige Liturgie lädt uns mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit ein, Maria zu betrachten, ihr Fest zu begehen und sie als Mutter Gottes zu verehren. Sieben Tage sind seit Weihnachten vergangen, als unser Blick auf dieses kleine Kind und all die Kleinen und Schwachen dieser Welt gelenkt wurde. Heute spürt die Kirche das Bedürfnis, auch die Mutter zu betrachten und ihr ein Fest zu bereiten.
Es muss jedoch betont werden, dass wir nicht sie allein betrachten. Als die Hirten nach Betlehem kamen, „fanden sie Maria und Josef und das Kind“. Dies ist ein schönes Bild mit dem Kind Jesus, das nicht mehr in der Krippe liegt, sondern von Maria im Arm gehalten wird. Maria zeigt ihn den demütigen Hirten, wie sie ihn auch heute noch den demütigen Jüngern aller Zeiten zeigt. Maria mit Jesus auf dem Schoß oder im Arm ist eines der bekanntesten und innigsten Bilder des Geheimnisses der Menschwerdung. Für die ostkirchliche Tradition ist die Beziehung der Mutter zu ihrem Sohn so eng, dass sich kein Bild Marias ohne Jesus findet. Sie lebt für diesen Sohn, es ist ihre Aufgabe, ihn zu gebären und der Welt zu zeigen. Diese Ikone von Maria, der Mutter Gottes, ist auch ein Bild für die Kirche und für
alle Gläubigen, die den Herrn liebevoll umarmen und ihn der Welt zeigen.
Wie die Hirten den Stall verließen und auf ihrem Rückweg Gott lobten und priesen, so sollten auch wir mit der gleichen Energie und dem gleichen Schwung nach der Feier der Liturgie das Jahr beginnen. Welch ein Trost wäre es, wenn jemand auch heute schreiben könnte: „Alle, die es hörten, staunten über ihre Worte“ (V.18). Leider staunen die Menschen in unseren Städten über ganz andere Dinge! Doch vielleicht müssen wir uns auch fragen, wo die Hirten heute sind (und damit meine ich nicht nur Priester, denn jeder Gläubige ist auf eigene Weise ein Hirte), die den Menschen unserer Städte die Freude über die Begegnung mit diesem Kind vermitteln.
Es ist inzwischen zu einer festen Tradition geworden, dass sich die Kirche am Neujahrstag zum Gebet für den Frieden versammelt. Jahr für Jahr ermutigt der Papst alle Gläubigen und Menschen guten Willens durch seine Botschaft, auf den Wegen der Gerechtigkeit und des Friedens zu gehen. Dabei ist uns bewusst, dass der Friede eine Gabe ist, die von oben kommt. Er ist eine Frucht des Geistes der Liebe, der im Herzen der Menschen wirkt. Mit dem alten Gebet „Veni, Creator Spiritus“, das in diesen Tagen in unseren Kirchen gesprochen wird, bitten wir um den Geist des Herrn, damit er in die Herzen ausgegossen werde und „das Angesicht der Erde erneuert werde“. Möge der Geist des Herrn kommen und die Herzen der Gläubigen verändern, damit ihre Härte beseitigt werde und vor der Schwäche des Kindes weiche. Er verwandle die Herzen unserer Städte und unserer Länder, damit Hass, Neid, üble Nachrede, Unterdrückung und Desinteresse überwunden werden und Solidarität wachse. Er verwandle das Herz unseres Landes, damit es nicht mehr von Individualismus, Gruppeninteressen und Verbrechen heimgesucht werde. Er erleuchte das Denken, damit Vergebung, Barmherzigkeit und ein Sinn für das Gemeinwohl in reichem Maß herrschen. Er verwandle das Herz der Nationen und der Völker im Krieg, damit alle Gewalt entwaffnet und die Friedensstifter gestärkt werden. Er verwandle das Herz der reichen Völker, damit sie nicht blind sind angesichts der Bedürfnisse der armen Völker, sondern sich gegenseitig in Großherzigkeit übertreffen. Er verwandle das Herz der armen Nationen und Völker, damit sie die Wege der Gewalt verlassen und Wege der Entwicklung einschlagen. Er verwandle das Herz aller Männer und Frauen, damit sie das Angesicht des einen Gottes neu entdecken, der Vater aller ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika