Tägliches Gebet

Fest der Taufe des Herrn
Wort gottes jeden tag

Fest der Taufe des Herrn

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Libretto DEL GIORNO
Fest der Taufe des Herrn

Homilie

Das Fest der Taufe Jesu setzt die Offenbarungen des Herrn fort. Am 25. Dezember offenbarte sich Jesus Maria, Josef und den Hirten, am 6. Januar den Sterndeutern und heute am Jordanufer Johannes und dem ganzen Volk Israel. Jesus ist nun dreißig Jahre alt, hat Nazaret verlassen und kommt in den Süden Palästinas in die Jordangegend, wo der Täufer eine große Menschenschar um sich versammelt, um von ihm die Taufe der Umkehr zu empfangen. Die Begebenheit an diesem Tag war außergewöhnlich. Lukas berichtet, dass „das Volk voll Erwartung“ war, sie hofften auf eine neue Welt, auf ein neues und wahres Wort. Deshalb kamen viele dorthin, um den Täufer zu hören. Natürlich hofft man nicht auf eine neue Welt, wenn man so lebt und so ist wie immer. Auch Jesus verließ sein Haus, seine Heimat, seine Alltagsbeschäftigung und kam zu diesem Prediger an den Jordan. Im Alter von dreißig Jahren stieß er zu dieser Menge, die auf den Täufer hörte. Er stellte sich wie alle in die Reihe und wartete, um die Taufe der Umkehr zu empfangen. Mit einem durch das Gebet geschärften Herzen und mit im Lesen der Schrift geübten Augen bemerkt der Täufer sofort, als er ihn sieht, dass er der Gesandte Gottes und stärker als er ist und dass er selbst nicht einmal wert ist, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Matthäus und Johannes berichten, dass er zögert und ihn nicht taufen will. Doch Jesus besteht darauf und Johannes muss nachgeben. Dabei offenbart sich Jesus trotzdem in Demut. Die Armut und Schwäche des Kindes aus der Krippe sind gleichsam noch im erwachsenen Jesus lebendig. Ja, die Niedrigkeit des Kindes ist durch das Wachstum nicht schwächer geworden. Bei uns geschieht genau das Gegenteil, je älter wir werden, umso weiser, stärker und unabhängiger fühlen wir uns. Der erwachsene Jesus stellt sich mit anderen in eine Reihe und lässt sich taufen. Am Ende seiner Tage wird er sich sogar niederknien, den Jüngern die Füße waschen und die schreckliche Erniedrigung des Kreuzes auf sich nehmen. Er begann sein Leben ausgestreckt auf dem Holz der Krippe und wird es ausgestreckt am Holz des Kreuzes beenden. Das ist der Gott, der sich uns offenbart.
Während er im Gebet vertieft ins Wasser eintaucht und vor den Blicken der Anwesenden verschwindet, öffnet sich der Himmel. Scharen von Propheten haben auf diesen Augenblick gewartet. Jesaja hatte mit lauter Stimme gerufen: „Reiß doch den Himmel auf, und komm herab!“ (63,19). Dieses alte Gebet findet nun Erhörung: Der Himmel „öffnete sich, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab“. Der traurige Himmel der Menschen wird geöffnet und wir erhalten freien Blick. Ein neuer Horizont tritt in das Leben der Menschen ein und nie gehörte Worte ertönen: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ (V.22). Vater, Sohn und Heiliger Geist steigen zu den Menschen herab und erweisen ihre Liebe. Der Himmel ist nicht mehr verschlossen.
Wurde den Hirten die Verkündigung durch Engel gebracht und erschien den Sterndeutern der Stern, so ist es nun die Stimme des Vaters selbst, der die Menschen auf seinen Sohn hinweist. Das Evangelium, das wir jeden Sonntag hören, ist nichts anderes als das Echo dieser Stimme, die von oben herabkommt. Paulus schreibt an Titus: „Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten“. Das Evangelium ist unsere Rettung, es ist eine Gnade es zu hören, ihm folgen zu können und in ihm einen Freund des Lebens zu haben. Der Apostel fährt fort: „Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben“. Ja, das Evangelium erzieht uns zum Leben. Der geöffnete Himmel am Jordanufer öffnet sich nun auch für uns, damit wir ein glücklicheres, schöneres und solidarischeres Leben führen. An diesem Fest der Taufe Jesu wollen auch wir uns der Predigt des Propheten nähern, um die Gnade unserer Taufe zu erneuern. Möge sich auch heute der Himmel öffnen und der Heilige Geist auf uns herabsteigen, damit wir in der Tiefe unseres Herzen verwandelt werden. Auch wir werden die Stimme des Vaters hören, der uns ruft, als geliebte Kinder zu seiner Familie zu gehören.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika