Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Die Fastenzeit ist nicht irgendeine Zeit. Sie ist eine Zeit, in der wir inmitten unseres alltäglichen Lebens dazu aufgerufen sind, unsere Beziehung zu Gott zu überdenken. Deshalb sollen wir fasten von den Dingen, an die wir gewöhnt sind, sollen uns mehr vom Evangelium ernähren, unser Gebet stärken, unsere Liebe gegenüber den Schwachen intensiver leben und unser Herz zum Herrn bekehren. Die Tage, die uns noch von Ostern trennen, können Tage eines wahrhaft innerlichen Weges sein. Wir könnten ihn mit dem Weg vergleichen, den Jesus von Galiläa bis nach Jerusalem zurücklegt. Bei ihm, bei Jesus zu sein, ihn an den kommenden Sonntagen zu begleiten und sich von seinen Worten führen zu lassen, ist die beste Weise, um in uns seine Gefühle wachsen zu lassen.
Das Evangelium des heutigen Sonntags zeigt uns Jesus, als er mit den drei Jüngern, mit denen er am engsten verbunden war, mit Petrus, Jakobus und Johannes, auf einen Berg steigt. Wir könnten sagen, dass auch wir heute zu einem hohen Ort geführt wurden, höher als die Orte, an denen wir gefesselt sind von unseren egoistischen und mittelmäßigen Gewohnheiten. Die Liturgie des Sonntags ist weder eine Vorschrift noch die Erfüllung eines Rituals: Sie reißt uns heraus aus der Ichbezogenheit und führt uns an einen hohen Ort. Im Evangelium heißt es: „Er nahm sie beiseite“, das heißt, er zog sie weg von sich selbst, um sie in sein Leben, seine Berufung und seinen Auftrag einzubeziehen und sie auf seinen Weg mitzunehmen. Jesus will nicht alleine gehen und versteht sich selbst nicht als einsamer Held, der besser sein müsste als die anderen. Er bindet sich an diese kleine Gruppe von Männern und verbindet sein Leben mit dem ihren, obwohl er weiß, dass sie schwach, zerbrechlich und begrenzt sind und dass sie ihm Grenzen setzen. Vielleicht nimmt er sie gerade deshalb mit und lässt sie nicht zurück, auch wenn sie ihn nicht immer verstehen. Jesus ist der wahre Hirte. Er wird nicht müde, bei den Seinen zu sein; er nimmt sie immer mit sich.
An diesem Tag führte er sie auf den Berg, um zu beten. Es ist uns nicht möglich, die Tiefe und die Kraft der Gefühle zu verstehen, die Jesus in dieser Stunde erfüllen. Doch die Beschreibung der Verklärung lässt uns sehen oder zumindest erahnen, was Jesus empfand. Der Evangelist schreibt: „Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß“ (Lk 9,29). Das Aussehen seines Gesichtes veränderte sich so sehr, dass sich diese Veränderung sogar in den Kleidern widerspiegelte. Die Evangelien berichten nur ein einziges Mal von der Verklärung, doch es ist sicherlich nicht zu gewagt, sich vorzustellen, dass Jesus jedes Mal verklärt wurde und sich sein Aussehen veränderte, wenn er sich ins Gebet vertiefte. An diesem Tag wurde aus dem Gebet ein Gespräch mit Mose und Elija über sein „Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte“ (V.31). Vielleicht sah Jesus in einer kurzen Zusammenfassung sein gesamtes irdisches Leben vor sich und ahnte auch sein tragisches Ende. Die Jünger waren bei ihm und die Müdigkeit lastete schwer auf ihnen. Sie taten alles, um wach zu bleiben: So sahen sie die Herrlichkeit Gottes und verstanden, wer Jesus war und was seine Beziehung zu Gott ausmachte. Es lohnte sich in der Tat, den Blick nicht abzuwenden von diesem Antlitz, das so anders war als das Gesicht der Menschen. Voller Dankbarkeit und Erstaunen entfährt es Petrus: „Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Vielleicht war er verwirrt; sicherlich aber war er beeindruckt von dieser Vision.
Eine Wolke umhüllte sie und sie fürchteten sich. Darauf hörten sie eine Stimme vom Himmel: „Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören“. In der Wolke und in den Momenten der Furcht lässt sich deutlich eine Stimme hören: Das Evangelium weist auf den hin, auf den wir unsere Hoffnung setzen sollen. Als die drei die Augen öffneten, sahen sie nur Jesus. Ja, allein Jesus ist der Meister des Lebens: Nur er kann uns retten. Zweifelsohne hatten diese drei einfachen Jünger eine unglaubliche religiöse Erfahrung gemacht. Sie kann auch zu unserer Erfahrung werden, wenn wir uns von Jesus leiten lassen. Er reißt uns aus unserem Egoismus heraus und lässt uns die Anziehungskraft seines Lebens erfahren. Unser Dasein und unsere Gefühle werden hierdurch an Tiefe gewinnen und unser Leben wird sich verändern. Unser Leben und unser Herz werden sich verwandeln und wir werden Jesus ähnlicher. Der Apostel Paulus erinnert die Philipper mit Tränen in den Augen daran: Der Herr Jesus „wird unseren armseligen Leib verwandeln in die Gestalt seines verherrlichten Leibes ...“ (Phil 3,21). Die Verklärung durchbricht die Grenzen. Sie lässt uns die Güte des Herrn betrachten, die Weite seiner Horizonte schauen und über die Tiefe der Forderungen des Evangeliums nachdenken. Diese heilige Liturgie hat uns Jesus sehen und hören lassen. Bleiben wir mit ihm vereint, steigen wir vom Berg herab und gehen wir mit ihm in die kommende Woche. Wir werden nicht allein sein auf unserem Weg, denn Jesus begleitet uns als Licht, Kraft, Trost und Hilfe, damit wir unseren Weg fortsetzen, der auf Ostern zuführt.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika