Tägliches Gebet

Vorabend des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Vorabend des Sonntags


Lesung des Wortes Gottes

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Das Buch Kohelet 8,10-16

Dabei habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, ankamen und vom Ort des Heiligtums wieder weggehen und bald in der Stadt vergessen sein werden. Auch das ist Windhauch.

Denn: Wo keine Strafe verhängt wird, ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun.

Denn: Ein Sünder kann hundertmal Böses tun und dennoch lange leben.

Freilich kenne ich das Wort: Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen, weil sie sich vor ihm fürchten; dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen, und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten, weil er sich nicht vor Gott fürchtet. -

Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist: Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht, als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt; und es gibt Gesetzesbrecher, denen es so ergeht, als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt. Ich schloß daraus, daß auch dies Windhauch ist.

Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er ißt und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat.

16-17 Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wird, da sah ich ein, daß der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wiederfinden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wiederfinden.

 

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.

Lob sei dir, Lob sei dir, oh Herr,
König der ewigen Herrlichkeit.

Man denkt im Allgemeinen, dass die Guten, die also Gott achten, ein glückliches Leben führen, während das Leben der Bösen unglücklich ist. Tatsächlich, so Kohelet, zeigt uns die Erfahrung das Gegenteil: Wir sehen, wie Gottlosen Ehre und Anerkennung zuteil wird. Er schreibt: „Dabei habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, ankamen und vom Ort des Heiligtums wieder weggehen und bald in der Stadt vergessen sein werden“ (V.10). Die Ehrlichen werden vergessen. Die herkömmliche Lehre behauptet, dass die Furcht Gottes die Garantie für Erfolg und ein langes Leben darstelle. Doch in der Erfahrung erkennt man keinerlei Gesetz: Es kann geschehen, dass Gerechte unglücklich und Böse glücklich sind (V.14). Tatsächlich kann niemand beanspruchen, das, was er hat, verdient zu haben. Rechtschaffenheit und Bosheit kann man nicht an den Lebensbedingungen eines Menschen erkennen. Dies bedeutet, dass auch das Glück nicht auf die Erfolge achtet, die man im Leben erreicht. Man muss das Gute tun, weil es das Gute ist, und nicht weil es einen Vorteil bringt. Es kann auch geschehen, dass gute Werke zu Schmerz und Leiden führen. Was soll man also tun? Der beste Weg, daran erinnert Kohelet noch einmal, ist es, sich dessen zu erfreuen, was der gegenwärtige Moment bietet, also, in Kohelets Worten, zu essen, zu trinken und sich zu freuen (V.15). Die Fähigkeit, jede Freude als Geschenk Gottes entgegenzunehmen, ist also eine Einübung in den Glauben, die von der frustrierenden Besessenheit befreit, das Glück „aufbauen“ zu müssen. Wie viele Freuden könnten wir entdecken, wenn wir uns nicht von der Sorge ergreifen ließen, sie mit unseren Händen herzustellen und sie uns zu erobern. Gewiss wird es auch Mühen und Leiden zur Genüge geben. Doch es gibt kein sicheres Rezept zum Glücklichsein. Vielmehr achte man darauf, den Anteil an Freude zu ergreifen, den Gott niemandem vorenthält. Kohelet vergleicht die Besorgtheit des Menschen auf Erden (V.16) und all das, was unter der Sonne getan wird (V.17) mit Gottes eigenem Wirken. Dies soll zeigen, dass das menschliche Handeln nie von Gottes Wirken getrennt ist: Gottes Gegenwart findet sich im Schicksal des Menschen. Doch fällt es dem Menschen schwer, sie zu begreifen. Die menschliche Weisheit hat ihre Grenze vor Gott, der über sie hinausgeht. Der Mensch kann „das Tun Gottes in seiner Ganzheit“ nicht erfassen. Bestenfalls kann er das eine oder andere sinnvolle Bruchstück zu fassen bekommen. Weise ist nicht, wer alles begreift, sondern wer entscheidet, sich dem Geheimnis Gottes anzuvertrauen, von dem er nur den Saum ergreifen kann, der in das menschliche Leben hineinreicht.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika