Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

5. Sonntag der Osterzeit
Gedenken an den heiligen Athanasius (295–373), Bischof von Alexandria in Ägypten.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Nach der Auferstehung begegnen die Apostel und Jünger Jesus einmal im Abendmahlsaal, einmal auf dem Weg nach Emmaus und dann auch am See von Tiberias. In gewisser Weise ist es das, was auch wir Sonntag für Sonntag erleben. Denn wir versammeln uns, um dem auferstandenen Jesus persönlich zu begegnen. Zu den Seinen hatte er mit einer unglaublichen Zärtlichkeit gesagt: „Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch“ (Joh 13,33). Wir begegnen ihm in dieser Zeit, in der viele denken, dass es unwichtig und nutzlos sei, sich ihm zu nähern und seine Stimme zu hören. Doch im Herzen jedes Mannes und jeder Frau finden sich Tränen, Trauer, Klage und vor allem die Schwierigkeiten des Lebens. Wer die Begegnung mit dem vergisst, der den Tod besiegt hat und zum Leben auferstanden ist, bleibt allein mit seiner armseligen Kraft und seinen armseligen Gefühlen, die vielleicht voller Selbstzufriedenheit sind. Dann entdeckt man schnell die Mühsal des Lebens, und der bessere Teil des eigenen Menschseins verfinstert sich schließlich. Es genügt, die Augen vom eigenen Leben abzuwenden und auf die anderen Länder zu schauen. Dann bemerkt man, wie viel Tod, wie viel Trauer und Klage es auf der Welt noch gibt. Und wir tun nichts! Zweifelsohne könnten wir unsere Empörung über die zahlreichen Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung stärker zum Ausdruck bringen. Wie können wir so gleichgültig sein, wie können wir so hastig durch unser Leben eilen, als ob wir betrunken von unseren persönlichen oder nationalen Problemen wären? Wie kann man leben, diskutieren, Gespräche führen und sich mit dem öffentlichen Leben auseinandersetzen, ohne dem Leid und dem Tod zu begegnen, ohne sich gedrängt zu fühlen, eine andere Welt aufzubauen?
Der Gläubige geht dem Wort des Auferstandenen entgegen und bittet um einen anderen Tag – den Tag, an dem sich keine Klagen mehr erheben, weil der Tod mit seiner ganzen finsteren Macht bezwungen wurde. Das Alte ist noch zu mächtig, es ist notwendig, für das Neue zu arbeiten und zu hoffen, damit das Böse mit seinen Anhängern die Welt nicht mehr beherrscht. Es ist keine gewöhnliche Versuchung, mit der die Brüder und Schwestern zum Auferstandenen gerufen werden. Es ist ein ernster und begeisternder Moment. An jenem Donnerstagabend des Letzten Abendmahles war Judas gerade hinausgegangen und die Atmosphäre war gleichsam heiterer und familiärer geworden. In diesem Moment gab Jesus ihnen „das neue Gebot“. Dies geschieht jeden Sonntag. Das Gebot, das Jesus uns gibt, ist ein neues Gebot: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13,34). Neu bedeutet das Neueste, Endgültige, wir könnten auch sagen das Einzigartige, Grundlegende. Wenn wir uns um den Tisch des Herrn versammeln, um jenen Tisch, der für uns jeden Sonntag gedeckt wird – auch wenn er unsererseits manchmal leer bleibt – dann beginnen wir, auf diese Worte zu hören und uns zu lieben. Wir versuchen, uns zu lieben, wie er uns geliebt hat, und es entzündet sich eine größere und weitere Liebe in uns, eine Liebe, die unsere gewöhnlichen Grenzen übersteigt. Hieraus erwächst der Wunsch nach einem anderen, einem besseren Tag, der Wunsch, dass alle Traurigkeit, aller Schmerz und alle dunklen Mächte ein Ende finden. Von den Christen ist nicht gefordert, die christliche Stadt, die heilige Stadt aufzubauen. Dennoch hören wir, versammelt um den Herrn, eine Stimme, die sagt: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er wird als der ‚Gott-mit-uns‘ bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu“ (Offb 21,3–5).
Die Nähe zum Auferstandenen rührt uns an und verwandelt uns. Der neue Himmel und die neue Erde beginnen, wenn wir anfangen, uns zu lieben, wie der Herr uns geliebt hat. Es zeigt sich die Verklärung nicht nur einzelner Personen, sondern einer Gruppe, ob sie nun groß oder klein ist. Jesus selbst hatte gesagt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Und dort, wo der Herr lebt, lebt nicht mehr das Alte: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh 13,35). Tertullian sagt, dass es vor allem das Üben der Liebe sei, das den Augen der Heiden gleichsam ein Brandmal aufprägt: „Seht, wie sie sich lieben“, sagen sie – während jene sich gegenseitig hassen – „und wie bereit sie sind, das Leben füreinander hinzugeben“ – während jene sich gegenseitig lieber umbringen. Das neue Gebot ist nicht nur das Kennzeichen für die Zugehörigkeit zu Christus, sondern das Antlitz des auferstandenen Herrn selbst. Er lebt in der kleinen Gruppe armer Jünger, die versuchen, das neue Gebot in die Tat umzusetzen.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika