Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

6. Sonntag der Osterzeit
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Während die Feier des Pfingstfestes näherrückt, führt uns die Liturgie wieder in den Saal des Letzten Abendmahls und schlägt uns einen Abschnitt aus den Abschiedsreden Jesu an die Seinen vor. Die Verse 24–29 des 14. Kapitels im Johannesevangelium sind ein Teil der ersten Rede Jesu, die er gehalten hatte, um den Glauben und die Liebe seiner ersten kleinen Gemeinschaft durch das Versprechen der Gabe des Heiligen Geistes zu stützen. Die erste Frage, mit der sich Jesus beschäftigt, bezieht sich auf die Gegenwart Gottes im Leben des Gläubigen und der Gemeinschaft, in der dieser lebt. Dabei handelt es sich fraglos um ein grundlegendes Thema unseres eigenen Lebens und jeglicher religiösen Erfahrung überhaupt. Die Beziehung zu Gott wird in der Gesellschaft von heute mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen oft als etwas Zusätzliches angesehen, sie bleibt jedoch immer ein Bedürfnis aller Menschen und bildet das Herz ihres Lebens. Das Evangelium ist die radikale Antwort auf dieses Bedürfnis. Die Aussage Jesu ist eindeutig: „Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen“ (V.23). Die Liebe zu Jesus, das Festhalten an seinem Wort und die Gegenwart Gottes sind untereinander wesensgleich. In der alttestamentlichen Tradition war der Ort der Wohnung Gottes im Leben der Menschen anfangs das Zelt, dann der Tempel und später die Stadt Jerusalem. Mit dem Kommen Jesu wird er selbst zum Tempel und alle, die sich ihm anschließen, haben Anteil am Tempel. Heute ist der Ort der Gegenwart Gottes (und darin liegt das Außergewöhnliche des Christentums!) das Herz dessen, der auf das Evangelium hört und danach handelt. Um Gott zu begegnen, sagt uns das Evangelium des heutigen Sonntags, sind keine Wunder mehr nötig, keine außergewöhnlichen Visionen oder neuen Offenbarungen. Das Evangelium reicht aus! In seinem ersten Brief unterstreicht Johannes: „Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir in ihm sind“ (1Joh 2,5). Jesus sagt in feierlichen Worten: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen“ (Joh 8,51).
Das Evangelium ist die Vollkommenheit des ewigen Wortes. Leider glauben die meisten von uns nicht an diese Wahrheit, dabei sind die Aussagen der Evangelien in dieser Hinsicht eindeutig und für jeden verstehbar. Das Evangelium teilt die Menschen nicht in Vollkommene und Unvollkommene, je nach bestimmten Zugehörigkeiten. Der einzige Unterschied, den es gibt, verläuft durch das Herz hindurch: Beachtet es das Evangelium oder nicht? Eher ist es aber normal, dass die Menschen auf der Suche nach etwas anderem sind. Gleich nach den Worten: „Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest“, fügt Jesus an: „Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat“ (V.24). Das ist also das Evangelium. Kann man jetzt noch sagen, es genüge nicht? Mancher könnte nun einwenden, mittlerweile seien zweitausend Jahre vergangen und nur wenig oder gar nichts habe sich verändert. Manche wünschen sich neue Perspektiven, die vielleicht auch mit dem Evangelium zusammenhängen, aber es anpassen oder moderner machen wollen. Sehr beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang eine Überlegung des Pfarrers von Novajaderevna (bei Moskau), Pater Men, der Anfang der Neunzigerjahre in Zagorsk getötet wurde. Einige Jahre zuvor hatte er eine religiöse Erneuerungsbewegung gegründet und zu den Menschen, die sich ihm angenähert hatten, gesagt: „Denkt nicht, das Evangelium habe schon alles gesagt, denn in Wirklichkeit beginnen wir gerade erst, diese Worte zu verstehen!“ Wir stehen erst am Anfang eines wahren Verständnisses des Evangeliums, das leidenschaftliche Zustimmung und absoluten Einsatz fordert.
Nein, wir brauchen keine anderen Worte: Wir müssen dringend das einzige Wort vertiefen und lieben. Das sagt Jesus zu seinen Jüngern damals wie heute: „Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Verse 25–26). Jesus kannte die Vergesslichkeit und das Unverständnis der Jünger, und wir sind auch nicht anders. Daher sagt er, dass er den Jüngern und allen Gläubigen den Geist als Meister der Innerlichkeit senden wolle. Seine Aufgabe soll darin bestehen, alles zu „lehren“ und an die Worte Jesu zu „erinnern“. Sich mit Hilfe des Geistes an das Evangelium „erinnern“ heißt, es als das wichtigste Wort überhaupt zu lieben und mit allen Kräften danach zu handeln. Das Leben des Jüngers, das sich nicht nach den vielen Geistern dieser Welt richtet, sondern nur nach dem Geist Gottes, wird das geschriebene Wort sichtbar machen. Gregor der Große besaß eine außerordentliche spirituelle Weisheit, die ihn zu einem der bedeutendsten geistlichen Lehrer machte. Er schrieb: „Die Heilige Schrift wächst mit dem, der sie liest.“

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika