Tägliches Gebet

Christi Himmelfahrt
Wort gottes jeden tag

Christi Himmelfahrt

7. Sonntag der Osterzeit
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Libretto DEL GIORNO
Christi Himmelfahrt

Homilie

Am Ende der Osterzeit ruft die Kirche zum Gebet um den Heiligen Geist auf, den Geist der Liebe und der Eintracht, damit er unsere Herzen erfülle und uns fähig mache, Zeugen von Ostern zu sein und das Evangelium der Auferstehung überall weiterzugeben. Die Apostelgeschichte berichtet vom Zeugnis des Stephanus, der vom Heiligen Geist erfüllt war und nicht davor zurückschreckte, auch unter schwierigen Umständen ein Zeuge für das Evangelium zu sein. Lukas berichtet, dass Stephanus in seinem Martyrium Jesus ähnlich geworden ist. Denn wie Jesus legt er sein Leben vertrauensvoll in die Hände des Herrn und wie Jesus betet er für die, die ihn verfolgen und töten. Sein ganzes Leben war von der Liebe des Herrn durchdrungen, in allem war Stephanus seinem Meister ähnlich geworden. Als Christen feiern wir Jahr für Jahr das Geheimnis von Ostern, damit auch wir Jesus immer ähnlicher werden, damit dieses Geheimnis der Liebe unser Leben immer mehr prägt und verwandelt. Denn unsere Zeit braucht glaubwürdige Zeugen für Ostern, für die Kraft der Liebe, die allein unsere Welt neu machen und verwandeln kann.
Doch allein sind wir dazu nicht fähig, wir brauchen die Kraft von oben, den Heiligen Geist, der uns die Liebe zum Zeugnis schenkt, der unsere Herzen verwandelt und neu macht. Im Evangelium haben wir das Gebet Jesu gehört, das er kurz vor seinem Leiden gebetet hat. Jesus hat für seine Jünger und „für alle gebetet, die durch ihr Wort an mich glauben“. Er sorgt sich um die Jünger aller Zeiten, er sorgt sich auch um uns, weil er weiß, dass wir in einer schwierigen Welt leben, in der es nicht einfach ist, die Liebe zu leben. Besonders bittet er für die Einheit seiner Jünger und damit für die Einheit der Kirche. Die Einheit ist ein grundlegendes Zeugnis, zu dem die Jünger vor der Welt berufen sind. Jesus sagt: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“. Die Einheit unter den Jüngern Jesu ist ganz eng mit dem Glauben und der Einheit der Welt verbunden. Deshalb sagt das Zweite Vatikanische Konzil in der Konstitution über die Kirche: „Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ (LG 1).
Dieser Aufruf zur Einheit bleibt eine wichtige Aufgabe für die Kirche, für alle christlichen Konfessionen und jede einzelne Gemeinde und Gemeinschaft. Daher müssen wir uns davor hüten, dass Streit, egoistische Interessen, Eifersucht, Neid oder sonstige Bestrebungen das Leben unserer Gemeinschaften, Gruppen oder der ganzen Kirche prägen, denn sie sind ein großes Hindernis für unser gemeinsames Zeugnis als Jünger Jesu vor der Welt. Leider stoßen wir in unserer Welt immer wieder auf Pessimismus und Resignation, was die Einheit unter den Christen und die Überwindung von traurigen Spaltungen und Trennungen aus der Geschichte betrifft. Der zweite Ökumenische Kirchentag ist daher ein wichtiger Augenblick der Einheit und ein Schritt auf dem Weg zu einer tieferen und wachsenden Ökumene. Er ist ein wichtiges Zeugnis in unserer säkularen Gesellschaft, die häufig orientierungslos und auf der Suche ist. Unsere Einheit ist nach dem Willen Jesu ein Weg, um auch die Welt zur Einheit zu führen. Das ist eine große Verantwortung, die wir uns bewusst machen müssen.
Wir bitten in diesen Tagen um den Heiligen Geist, damit alle Trennungen und Spaltungen überwunden werden, angefangen in unseren Herzen. Denn nur der Geist Gottes, nur der Geist der Liebe kann Spaltung und Hass besiegen, Wunden und Leid heilen und zur Einheit führen, zu der unsere Welt berufen ist und die uns die Offenbarung des Johannes am Ende der Heiligen Schrift vor Augen stellt. Wir Christen besitzen nämlich eine große Sendung, auf die der Seher der Offenbarung unseren Blick lenkt. Das Ziel der Geschichte ist das Heil, die Begegnung mit dem Auferstandenen, der alles Leid und alle Tränen in Freude verwandelt. Er sagt: „Selig, wer sein Gewand wäscht: Er hat Anteil am Baum des Lebens, und er wird durch die Tore in die Stadt eintreten können“. Man muss sein Gewand waschen, man muss sich vom Schmutz der Sünde und des Bösen reinigen, damit man Anteil am Baum des Lebens erhält und zum Bewohner der neuen Stadt wird, in der Frieden und Einheit herrschen. Damit ist uns ein Weg zu der neuen Welt und zur Einheit der Menschheitsfamilie gewiesen. Sie beginnt nicht durch eine Struktur oder ein Abkommen, sondern indem sich jeder Einzelne reinigt und alles Böse aus seinem Herzen beseitigt. Nur neuen Menschen, in denen die Liebe des Evangeliums lebendig ist wie bei Stephanus, öffnet sich diese neue Stadt, die der Himmel ist. Stephanus hat sein Gewand gewaschen und sah den Himmel offen, er sah diese neue Stadt und war ganz zu einem neuen Bürger des Himmels geworden.
Diese Osterzeit und die Feier von Ostern machen auch uns zu neuen Menschen, die ihr Gewand und damit ihr Herz gereinigt haben. Denn die neue Stadt des Himmels beginnt schon hier, sie wird schon anfänglich sichtbar in denen, die durch den Heiligen Geist zu Bürgern dieser Stadt geworden sind, deren Leben dem Leben Jesu ganz ähnlich geworden ist. Viele Schwestern und Brüder, die in den vergangenen Jahrzehnten diesen Weg bis zur Hingabe ihres Lebens gegangen sind, wie Erzbischof Romero aus El Salvador oder Pastor Paul Schneider, der Prediger von Buchenwald, begleiten uns auf diesem Weg. Wie bei Stephanus wurde ihr Leben und Sterben zum Zeugnis für das Evangelium, für die Liebe, die niemals aufhört und auch den Feinden vergibt. So haben sie mitgebaut an der neuen Stadt des Himmels und haben in schwierigen und dunklen Zeiten die Tür des Himmels über dem dunklen Abgrund des Bösen und der Gewalt geöffnet. Das ermutigt uns auf unserem irdischen Pilgerweg. Ihr Zeugnis und das Gebet Jesu für uns geben uns Kraft, um glaubwürdigere Zeugen für das Evangelium zu werden. Der Herr wird uns nicht im Stich lassen. Wir haben die letzten Worte der Bibel gehört: „Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens. Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen. Komm, Herr Jesus!“ Wir sind hier versammelt und empfangen umsonst das Wasser des Lebens, den Geist des Herrn. Wir bitten ihn, zu kommen und uns in diesen Zeiten zu beschützen und zu begleiten. Hier im Gottesdienst tritt der Herr in unsere Mitte und spricht: „Ja, ich komme bald“. Hier erfahren wir seine Liebe und seinen Schutz, damit wir diese Welt mit der Liebe des Herrn erfüllen können.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika