Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

13. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Das Evangelium zeigt uns Jesus an einem Wendepunkt seines Lebens. So liest man im Eingangsvers, dass nun die Zeit herankam, in der er in den Himmel aufgenommen werden sollte. Angesichts des Bevorstehenden „entschloss Jesus sich, nach Jerusalem zu gehen“ (wörtlich: „er verhärtete sein Antlitz in Richtung Jerusalem“). Es ist eine feste und unerschütterliche Entscheidung. Jesus wusste, was es für ihn bedeuten würde, nach Jerusalem hinaufzusteigen: den Tod als Endpunkt seiner entschiedenen Auseinandersetzung mit den religiösen Führern. In anderen Abschnitten des Evangeliums ist die Rede davon, wie sich die Jünger dieser Entscheidung des Meisters widersetzten, da auch sie die Gefahr ahnten, der Jesus entgegen ging. Doch die Predigt des Evangeliums in Jerusalem war für Jesus entscheidend. Kurz darauf wird er sagen: „Doch ... muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen“ (Lk 13,33). Ausgehend von diesem Moment lässt der Evangelist Jesus eine lange Pilgerreise nach Jerusalem unternehmen. Dabei handelt es sich nicht einfach um einen literarischen Kunstgriff. Für den Evangelisten ist die Reise nach Jerusalem beispielhaft für den Lebensweg der Jünger, nämlich Pilger auf dem Weg nach Jerusalem zu sein, in die Stadt des Friedens. Das Evangelium spricht vom irdischen Jerusalem (und wie wichtig wäre es, dass sich die politisch Verantwortlichen mit Entschiedenheit auf den Weg zu diesem Ziel machten! Wenn jede Stadt ein Recht auf Frieden hat, um wie viel mehr Jerusalem, dessen Name Frieden bedeutet!). In Wahrheit ist das Ziel das des himmlischen Jerusalem, die Fülle des Reiches Gottes.
Auf dieser Reise Jesu werden wir vom Evangelium geführt werden, um ihm nahe zu sein. Wir können das Evangelium, das uns Sonntag für Sonntag verkündet wird, mit dem Mantel vergleichen, den der Prophet Elija auf die Schultern Elischas warf, wie wir es in der ersten Lesung der Liturgie hören. Elija trifft Elischa, während er gerade mit zwölf Ochsengespannen pflügt. Als er an ihm vorbeiging, warf ihm der Prophet seinen Mantel über die Schultern. Elischa, so merkt die Schrift an, „verließ die Rinder und eilte Elischa nach“. Er wollte die Verbindung mit dem Propheten nicht verlieren. Aber Elija verschwand und ihm blieb der Mantel. Jeden Sonntag wird das Evangelium für uns wie dieser Mantel sein, der uns über die Schultern geworfen wird, damit wir Jesus nacheilen können. Es wird kein schweres, erdrückendes Joch sein. Im Gegenteil, es ist uns für unsere Freiheit gegeben. Der Apostel Paulus schriebt im Brief an die Galater: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von Neuem das Joch der Knechtschaft auflegen! Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder.“ Die Freiheit besteht gerade darin, Jesus auf dieser Reise zu folgen.
Die zwei Episoden, an die das Evangelium erinnert, bringen dies gut zum Ausdruck. Die erste spielt in einem Dorf der Samariter, der Gemeinschaft, die den Juden gegenüber feindselig war. Als zwei Jünger hingingen, um deren Einwohner zu bitten, Jesus zu beherbergen, stoßen sie auf glatte Ablehnung. Die Reaktion der Jünger fällt ebenso glatt und unversöhnlich aus: „Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er (Jesus) sich um und wies sie zurecht“ (Verse 54f.). Auch wir hätten so reagiert wie jene Jünger. Jesus ist nicht damit einverstanden. Dem Evangelium ist die Art, wie die Welt reagiert, fremd. Und dies wird zum Glück immer so sein. Wehe uns, wenn wir das bekannte Gesetz anwenden sollten: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Wir wären alle blind und zahnlos. Dem Evangelium zu folgen bedeutet, Jesus und seinen Geist in unserem Leben aufzunehmen, uns ohne Vorbehalte hinter ihn zu stellen. Das Wort „folge mir nach!“ schafft die Verbindung zwischen den verschiedenen Szenen des Evangeliums. Genauso sollte es unsere Tage an den Herrn binden.
Jesus zu folgen, bringt nicht wenige Einschnitte und Trennungen mit sich. Dies wird uns durch die paradoxe Szene von der Beerdigung des Vaters und der Verabschiedung von der Familie erklärt, die dem Jünger verboten sind. Jesus möchte keine Taten des Mitleids und der Menschlichkeit unterbinden. Er möchte mit Klarheit den absoluten Vorrang des Evangeliums über unser Leben betonen. Das ist nicht die Forderung des Stärkeren. Er weiß genau, dass es keine Freiheit außer in ihm gibt: entweder sind wir frei mit ihm oder Sklaven der vielen Herrscher dieser Welt. Es gibt keine Alternative. Jesus möchte, dass wir frei sind. Für diese große Gabe der Freiheit ist er bereit, sogar auf sein Leben zu verzichten. Hierin liegt letztendlich der Grund für seine abschließende Aussage: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika