Tägliches Gebet

Vorabend des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Vorabend des Sonntags


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Buch Judit 16,18-25

Als sie nach Jerusalem gekommen waren, warfen sie sich vor Gott zum Gebet nieder. Die Leute reinigten sich und brachten ihre Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und ihre sonstigen Gaben dar.

Judit stiftete dem Heiligtum alles, was ihr das Volk aus der Beute des Holofernes überlassen hatte. Auch das Mückennetz, das sie aus seinem Schlafgemach mitgenommen hatte, schenkte sie Gott als Weihegabe.

Drei Monate lang feierte das Volk vor dem Heiligtum in Jerusalem ein Freudenfest, und Judit blieb bei ihnen.

Nach Ablauf dieser Zeit kehrte jeder in seinen Erbbesitz zurück. Judit ging nach Betulia und blieb auf ihrem Anwesen. Solange sie lebte, war sie im ganzen Land hochgerühmt.

Viele hätten sie gern zur Frau gehabt; aber seit ihr Gatte Manasse gestorben und zu seinen Vätern gerufen war, durfte kein Mann sie mehr berühren, ihr Leben lang.

Sie erlebte ein sehr hohes Alter und wurde im Haus ihres Mannes hundertfünf Jahre alt. Ihrer Dienerin schenkte sie die Freiheit. Sie starb in Betulia, und man bestattete sie in der Grabhöhle ihres Gatten Manasse.

Das Haus Israel betrauerte sie sieben Tage lang. Vor ihrem Tod hatte sie noch ihren Besitz an alle Verwandten ihres Gatten Manasse und an die Angehörigen ihrer eigenen Familie verteilt.

Niemand aber wagte mehr, die Israeliten zu beunruhigen, solange Judit lebte, und auch noch lange Zeit nach ihrem Tod. (a)

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die letzten Verse im Buch Judit bringen uns nach Jerusalem, wo man ein Fest vor dem Heiligtum feiert, dem inneren Teil des Tempels, der nur für die Priester zugänglich ist. Nun versammelt sich hier das ganze Volk und dankt für die Befreiung der Nation und preist Gott für das, was er vollbracht hat. Von hier ist es nur ein Schritt zu dem, was die Apokalypse sagt, dass wir einst alle in der heiligen Stadt Jerusalem aufgenommen werden und dass es nicht mehr nötig sein wird, einen Tempel zu betreten, denn Gott wird mitten unter den Menschen wohnen und wir werden ihn sehen „von Angesicht zu Angesicht“ (1Kor 13,12). Der Verfasser stellt uns noch einmal Judit vor Augen, die sich mit ihrem Loblied an Gott wendet. Ihre Worte lassen uns in ein Herz sehen, das voller Glauben und frei von aller Selbstliebe ist. Sie fordert nichts für sich, sie singt ihr Lied frei von Protagonismus, sie rühmt nicht ihre Verdienste, alles, was sie tut, ist, den Herrn als den einzigen Retter zu preisen. Vielleicht verwundert es einen, dass sie im Lied so häufig das Wort„mein“ gebraucht. Doch Judit hat sich in dem Maße, in dem sie ein Werkzeug des Herrn wurde, ganz mit ihrem Volke identifiziert. Judit hat sich Holofernes gegenüber als Tochter Israels bezeichnet (vgl. 10,12), von Usija wird sie als gesegnete Tochter gepriesen (vgl. 13,18), sie repräsentiert also ihr Volk in dem Besten, was dies zu geben hat: in Schönheit, Weisheit, Mut, und das verschafft ihm Ansehen bei den anderen Völkern. Aber Judit, vielleicht weil sie so ganz Tochter ist, ist sie auch eine Schwester und sie wendet sich an das Volk mit dem Blick der Geschwisterlichkeit: „Daher, liebe Brüder, wollen wir unseren Brüdern zeigen …“ (8,24). Wir können im Übrigen auch sagen, dass sie ganz Mutter ist. Der Text sagt nicht, ob sie eigene Kinder hatte, aber Judit gebärt ihr ganzes Volk zum Glauben und zur Freiheit. Nicht nur, weil sie es von den Feinden befreit hat, sondern weil sie zeigt, dass Gott wirklich der einzige Herr des Lebens ist und dass man ihn als Herrn anerkennen muss. Judit, so können wir sagen, ist Mutter der Gläubigen, des Volkes Israel und des Achior, der durch sie zum Volke Gottes fand. Sie hat keine Wünsche für sich selbst. Sie wird neben ihrem Gatten begraben. Sie ist ein Bild der Liebe Gottes zu seinem Volk, die Judit in ihrem Leben gefeiert hatte. Der Autor schließt seinen Bericht mit den Worten: „Niemand wagte mehr, die Israeliten zu beunruhigen, solange Judit lebte, und auch noch lange Zeit nach ihrem Tod“ (16,25). Judit hat nicht für sich gelebt und ist nicht für sich gestorben. Alles in ihr war für die Rettung ihres Volkes. Und so ist es bei den Jüngern aller Zeiten, mit jenen, die die vielen Götzen besiegen, die auch heute die Menschen versklaven, sei es in ihrem eigenen Herzen, auf den Straßen dieser Welt. Sie legen ihr Leben in die Hand Gottes, des einzigen Herrn. Es gibt eine wahre Mutterschaft der Gläubigen, wenn sie ihr Leben für andere hingeben. Das ist die Sendung Gottes in der Geschichte der Menschheit, die sich in ihrer Fülle in der Kirche, dem Leib Christi offenbart.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika