Tägliches Gebet

Fest der Verklärung
Wort gottes jeden tag

Fest der Verklärung

Fest der Verklärung des Herrn auf dem Berg Tabor. Gedenken an den Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima 1945. Gedenken an den Todestag von Papst Paul VI. im Jahr 1978.
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Libretto DEL GIORNO
Fest der Verklärung

Homilie

Der Berg der Verklärung, den die spätere Tradition als den Berg Tabor identifiziert, ist ein Bild für jeden spirituellen Weg. Wir können uns vorstellen, dass Jesus auch uns wie die drei am engsten mit ihm befreundeten Jünger auffordert, mit ihm auf den Berg zu steigen, um mit ihm die Erfahrung einer vertrauten Kommunion mit dem Vater zu machen. Diese Erfahrung ist so tief, dass sie Antlitz, Leib und sogar die Kleidung, einfach alles, innen und außen verklärt. Manche meinen, dass der historische Kern dieser Erzählung auf einer Erfahrung beruht, die vor allem Jesus betraf! Eine himmlische Vision, die eine Verwandlung in ihm bewirkte. Diese Hypothese ist wahrscheinlich und zweifellos faszinierend, denn sie erlaubt uns, das spirituelle Leben Jesu tiefer zu begreifen. Bisweilen vergisst man, dass auch er einen spirituellen Weg ging, wie im Evangelium berichtet wird: Jesus „nahm an Weisheit, Alter und Gnade zu“. Sicherlich freute er sich immer wieder über die Früchte seines pastoralen Dienstes, auch war er nicht frei von Sorgen und Fragen über den Willen des Vaters. Getsemani und das Kreuz waren in dieser Hinsicht die dramatischsten Momente. Auch für ihn war nicht alles selbstverständlich und vorherbestimmt, auch er musste Anstrengungen auf sich nehmen und erlebte Freude auf seinem Weg.
Wie schon Abraham und Mose, Elija und jeder Gläubige muss auch Jesus auf den Berg steigen. Er spürte das Bedürfnis, auf den Berg zu steigen, das Bedürfnis, dem Vater zu begegnen. Die Kommunion mit dem Vater war zwar sein ganzes Leben, das Brot seiner Tage, das Wesen seiner Sendung, das Herz seines Seins und Handelns, doch suchte Jesus auch nach Momenten, in denen sich diese innige Beziehung in ihrer Fülle zeigte. Der Tabor war einer dieser einzigartigen Momente der Kommunion, den das Evangelium durch die Erwähnung der Anwesenheit von Mose und Elia, die „mit Jesus redeten“, auf die gesamte Geschichte des Volkes Israel ausweitet. Jesus macht diese Erfahrung nicht allein, er möchte auch seine drei engsten Freunde einbeziehen. Es war einer der bedeutendsten Augenblicke im Leben Jesu. Das gilt auch für die drei Jünger und für alle, die diesen Aufstieg auf sich nehmen. In der kirchlichen Tradition wurde dieser Evangelienabschnitt unterschiedlich interpretiert. Am häufigsten begegnet uns eine Deutung, die das monastische Leben wegen der damit verbundenen radikalen Entscheidung als Spiegelbild der Verklärung sieht. Ich glaube, dass man den Berg der Verklärung auch mit der Sonntagsliturgie vergleichen kann, zu der wir alle eingeladen sind, um gemeinsam mit Jesus die tiefste Kommunion mit Gott zu erleben. Gerade in der heiligen Liturgie können wir die Worte des Petrus wiederholen: „Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen“.
Auf diesem heiligen Berg der Sonntagsliturgie können auch wir in Begleitung der Patriarchen und Heiligen des Ersten Testaments die Stimme vom Berg Tabor hören: „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ Dann sind die drei Jünger plötzlich wieder mit Jesus allein. Erstaunt blicken sie nun auf, vielleicht verwirrt durch die Tatsache, dass sie wieder in die Normalität zurückgekehrt sind und nur noch Jesus sehen. Nach dem Sonntag folgt wieder der Beginn der Werktage, so kann man den Abstieg vom Berg deuten. Die Jünger sind nicht mehr wie vorher. Sie sind jetzt im Alltag nicht mehr auf sich konzentriert und auf die eigenen Ideen, Pläne und Träume. Denn sie haben das Bild des verklärten Jesus vor Augen, das genügt. Ja, der christlichen Gemeinde und den Gläubigen wird nichts gegeben als Jesus allein. Nur er ist der Schatz, der Reichtum, der Sinn unseres Lebens und des Lebens der Kirche. Gott hat schon das Zelt errichtet, das Petrus bauen wollte, wie es im Johannesevangelium heißt: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14). Mit dem Apostel Paulus können wir voll Freude sagen, dass weder Schmerz noch Mühe noch der Tod oder sonst irgend jemand uns von der Liebe Christi trennen können. Allein in ihm liegt unser Heil, wie es in der orthodoxen Liturgie heißt: „Im Licht deines herrlichen Antlitzes, o Herr, werden wir wandeln in Ewigkeit.“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika