Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

19. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32). So beginnt das Lukasevangelium an diesem Sonntag und greift das Hauptanliegen der Predigt Jesu auf, nämlich das Kommen des Reiches. Seinen Jüngern wird die verantwortungsvolle Sendung anvertraut, es weiter zu verkündigen und schon jetzt zu leben, obwohl sie nur eine kleine Herde sind. Die Verkündigung ist auch im Leben der Gläubigen von grundlegender Bedeutung, wie der vorausgehende Vers verdeutlicht: „Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben“ (Lk 12,31).
Dieser Bezug zum Reich Gottes, dem das ganze Interesse des Jüngers gelten soll, steht jedoch ganz im Gegensatz zur verbreiteten Mentalität, in der sich die Menschen nur um irdische Dinge bemühen. Das Reich Gottes bedeutet vollkommenen Frieden für den ganzen Menschen und für alle Menschen. Auf dieser Grundlage sind die folgenden Worte zu verstehen: über das Almosengeben, um sich Geldbeutel zu machen, die nicht zerreißen; über das Sammeln von Schätzen im Himmel, die kein Dieb stiehlt und keine Motte zerfrisst. Jesus möchte sagen, dass im Gegensatz zu den irdischen Gütern, die man verlieren kann, für die himmlischen Güter keine Gefahr besteht. Hier wird auf eine biblische Tradition Bezug genommen, die gute Werke als Schätze betrachtet, die im Himmel bewahrt werden. Ein altes jüdisches Sprichwort besagt: „Meine Väter haben Schätze fürs Irdische angehäuft und ich fürs Himmlische. Meine Väter haben Schätze angehäuft, die keine Zinsen bringen, ich habe Schätze angehäuft, die Zinsen bringen.“ In den Worten des heutigen Evangeliums wird ein Mensch sichtbar, der anders ist als der Reiche, der vom Tod überrascht wird, während er an seine Einkünfte denkt oder ganz voller Sorgen ist. Sie beschreiben einen Jünger, der auf den Herrn und sein Reich wartet. Das Evangelium verdeutlicht diesen Gedanken durch das Gleichnis vom Verwalter, der nach der Abreise des Eigentümers die Verantwortung für ein Haus übertragen bekommt.
Der Verwalter meint, dass der Herr noch lange nicht kommt, er schlägt die Knechte und Mägde, er trinkt und berauscht sich. Diese Szene erscheint auf den ersten Blick übertrieben, beschreibt aber tatsächlich eine recht verbreitete Situation. Im Grunde genommen entstehen viele Ungerechtigkeiten und unzählige kleine Bösartigkeiten im Alltag, die allen das Leben schwer machen, aus einer verbreiteten Haltung: Viele verhalten sich als Herren in ihrem kleinen Bereich und behandeln ihre Umgebung schlecht in der kurzsichtigen Überzeugung, dass es ihnen schon nicht schlecht ergehen wird. Schlechtes Handeln an anderen ist jedoch nicht nur an sich verabscheuungswürdig, sondern enthält auch immer eine gewisse Portion Dummheit. Sie ist immer ein gewalttätiger Akt, der sich auch gegen den wendet, der eine kleine Gewalttat von einem Standpunkt der Stärke aus verübt. Ich glaube, dass dieses Geschehen mit der Umweltverschmutzung vergleichbar ist. Wer die Umwelt rücksichtslos verschmutzt, schädigt sich letztlich selbst durch die Luft, die er einatmet, oder durch die Nahrung, die er zu sich nimmt, auch wenn er überzeugt ist, ihn beträfe das nicht. So ist es auch bei dem, der anderen das Leben schwer macht. Durch sein Verhalten verschmutzt er das Leben, seine Gewalttat fällt auf ihn selbst zurück. Deshalb fordert dieser Abschnitt des Evangeliums eine besondere Wachsamkeit: „Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!“ und: „Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt“. Wer schlafen will, löscht die Lampe aus: Wer wachsam sein will, wenn der Herr kommt, lässt die Lampe brennen.
Die Wachsamkeit ist eine in unseren Tagen scheinbar ein wenig aus der Mode gekommene Tugend. Sie ist jedoch grundlegend für unser Leben. Oft schlafen wir über unseren Dingen ein, wir lassen uns von Sorgen und Ängsten bedrücken. „Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“, sagt Jesus. Hier liegt unser Problem. Der Schatz des Christen ist der Herr, sein Leben besteht darin, auf ihn zu warten. Der Lohn, den Jesus denen verheißt, die er wach vorfindet, ist ein unbeschreiblicher Lohn und stellt die üblichen Gewohnheiten auf den Kopf. Der Herr selbst wird zum Diener der Diener, er gürtet sich und lädt sie ein, sich auf die Kissen im Speisesaal zu legen, er bedient sie. Das ist der Sinn eines erfüllten Lebens, wenn man nicht für sich selbst wacht, sondern bereit ist, den Herrn aufzunehmen. Viele Heilige haben über die Wachsamkeit gesagt: „Ich muss jeden Tag so leben, als sei es der letzte.“ Wenn alle jeden Tag so leben, als sei es der letzte, dann sähe unser Leben meiner Meinung nach anders aus. Es wäre viel menschlicher und schöner, erfüllter, reicher, wahrhaftiger, weniger langweilig und verzweifelt. Kurz gesagt: mehr Leben.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika