Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

21. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Die Liturgie dieses Sonntags beginnt mit einer Vision über das Heil, wie Gott es versteht: „Ich kenne ihre Taten und ihre Gedanken und komme, um die Völker aller Sprachen zusammenzurufen, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen“. Gott verbirgt in gewisser Weise seinen Heilsplan nicht, nach dem er aus allen Völkern der Erde eine Familie bilden will. Er offenbart ihn sogar schon in der Zeit des ersten Bundes mit Israel. Denn obwohl Jesaja nur zum Volk Israel spricht, sieht er den Tag voraus, an dem sich alle Völker der Erde auf dem heiligen Berg versammeln, um den einzigen Herrn zu verehren. Die Schrift bringt im Grunde genommen schon auf ihrer ersten Seite deutlich den universalen Heilshorizont zum Ausdruck. Adam und Eva stehen für die Männer und Frauen aller Orte und aller Zeiten. Mit Noah, der vor der Flut gerettet wurde, schließt Gott einen Bund im Namen der ganzen Menschheit. Der Herr ist schon immer ein Freund der Völker und will von Anfang an das Heil aller Männer und Frauen. Das Heil ist eine Gabe des Himmels für alle und der Herr möchte es allen schenken. Niemand hat dadurch jedoch das Recht, es für sich zu beanspruchen oder zu meinen, dass es ihm durch seine Geburt zusteht oder dass er durch eine äußere Zugehörigkeit Anspruch darauf hat. Das Heil ist niemals der Besitz einer Ethnie, einer Gruppe, einer Gemeinschaft, eines Volkes, einer Nation oder einer Kultur.
Das Lukasevangelium des heutigen Sonntags berichtet von einer an Jesus gerichteten Frage: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“ Es gab nämlich eine allgemein verbreitete Überzeugung, dass die Zugehörigkeit zum auserwählten Volk genügte, um am zukünftigen Reich Anteil zu erlangen. Diese Frage scheint jedoch zu unterstellen, dass dies allein nicht ausreicht. Jesus stimmt dieser Frage zu, geht jedoch darüber hinaus. Er antwortet nicht direkt auf den Fragenden, sondern wendet sich an alle und sagt: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen, denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen“. Jesus betont, dass die Tür eng, aber noch offen ist. Die Zeit drängt jedoch, denn bald wird sie geschlossen werden. Deshalb muss man eintreten, weil der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt. Wenn man draußen stehen bleibt, weil man sich vielleicht zu lang mit den eigenen Dingen aufgehalten hat, genügt es nicht mehr, immer wieder zu klopfen und sich auf Ansprüche, Gewohnheiten oder auch Verdienste zu berufen. Der Hausherr wird nicht öffnen.
Dies ist die zentrale Frage, die Jesus im Bild von der Tür anspricht: Die Zeit drängt, das Evangelium anzunehmen. Das Heil besteht nämlich nicht darin, zu einem Volk oder auch zu einer Gemeinschaft zu gehören. Es geht auch nicht um das Einhalten von Riten und sei es auch die Sonntagspflicht, sondern um die sofortige Nachfolge des Herrn mit ganzem Herzen und mit dem ganzen Leben. Auch in der Kirche können sich Gewohnheiten verbreiten, die den Pharisäern vorgeworfen werden, die stolze Sicherheit, keine der eigenen Verhaltensweisen ändern zu müssen, ein Leben mit äußerlichen Praktiken, doch mit einem verhärteten Herz, das sich weit von Gott und von den Menschen entfernt hat. Es scheint, dass eine allgemeine Gleichgültigkeit und die Gewohnheit, sich zu verschließen, heute übermächtig werden. Deshalb ist es wirklich notwendig, dass wir durch das treue Hören auf das Evangelium, den Dienst an den Armen und ein geschwisterliches Zusammenleben aller Menschen unsere spirituelle Tiefe wiedergewinnen. Denn nicht selten lassen sich einzelne Gläubige und auch ganze christliche Gemeinschaften von der kleinlichen und egoistischen Mentalität dieser Welt einnehmen und verschließen sich in ihre eigene Welt und ihre Probleme.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Tür des Egoismus breit ist und dass sehr viele hindurchgehen. Deshalb hat der Hebräerbrief Recht, wenn er uns an die Zurechtweisung erinnert, die Herz und Verhalten betrifft. Die Tür ist das Evangelium. Sie ist zwar eng, aber nicht aus sich selbst heraus. Sie ist eng angesichts der zahlreichen langen Zweige, die durch unseren Egoismus gewachsen sind. Um durch diese Tür einzutreten, müssen wir die Zweige des Stolzes, des Hasses, des Geizes, der Boshaftigkeit, der Gleichgültigkeit, des Neides und der vielen anderen schlechten Gefühle beseitigen. Diese Zweige sind so groß und dicht geworden, dass wir fast unmöglich durch diese Tür eintreten können. Wer das Evangelium mit dem Herzen aufnimmt, wird gleichsam beschnitten. Zurecht sagt der Hebräerbrief: „Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit“. Die Frucht besteht darin, dass man in den großen Saal eintritt, den der Herr bereitet hat. Dorthin werden sie „von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen“. In dieser heiligen Liturgie können wir schon jetzt dieses Fest feiern und uns mit allen Männern und Frauen freuen, die uns früher fremd waren, doch jetzt unsere Schwestern und Brüder geworden sind und zur einen Familie Gottes gehören. Deshalb kann Jesus auch zu uns die Worte sagen, die er damals zu seinen Zuhörern sagte: „Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört“ (Lk 10,23–24).

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika