Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

25. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Das Evangelium berichtet von einem Verwalter und seinen mehr oder weniger legalen Geschäften. Dieser Abschnitt erscheint auf den ersten Blick befremdlich. Denn es scheint, als zeige Jesus den Jüngern einen Mann als Vorbild, der sich bei der Verwaltung fremder Güter als leichtfertig und betrügerisch erweist. Doch um diesen Text des Evangeliums richtig zu verstehen, muss man ihn in seinem Kontext betrachten. Der Evangelist Lukas beschreibt im 16. Kapitel seines Evangeliums die Lehre Jesu vom Gebrauch des Reichtums (hier knüpft er in gewisser Weise an das vorhergehende Kapitel an, das die Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt und daran zeigt, welches Unheil es nach sich zieht, wenn man den Reichtum nur für sich nutzen will). Dieser Text des Evangeliums will im Kern sagen, dass das Problem nicht in den Gütern an sich liegt, sondern im Herzen dessen, der sie gebraucht, wie es auch im Matthäusevangelium heißt: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ (Mt 6,21). Die zentrale Frage lautet, ob wir sehen, wo unser Herz ist, und worum wir uns wirklich sorgen.
In diesem Zusammenhang spricht Jesus von einem Verwalter eines großen Gutes. Dieser wird bei seinem Herrn der Unredlichkeit in seiner Amtsführung beschuldigt. Diese Anschuldigungen müssen so offenkundig sein, dass der Herr entscheidet, ihn sofort zu entlassen. Er gibt ihm nur noch die Zeit, die Bücher abzuschließen und zu übergeben. Doch das Geschehen nimmt eine unerwartete Wendung. Der Verwalter sieht sich zwei unmöglichen Alternativen gegenüber: entweder wird er zum Bettler oder er muss schwer arbeiten. Beides sind für ihn unerträgliche Auswege. Um dem zu entkommen, denkt er sich einen weiteren Betrug zum Schaden seines Herrn aus. Er geht nacheinander zu den Schuldnern des Gutsherrn und es gelingt ihm, diese zu bestechen, indem er die Höhe ihrer Schulden vermindert. Als Gegenleistung verpflichten sie sich, ihn aufzunehmen und für seinen Unterhalt aufzukommen, sobald er entlassen ist. Hier erkennt man einen Mann mit wenigen Skrupeln und man ist verwundert über den Schluss des Evangeliums: „Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters.“
Es ist offensichtlich, dass der Herr des Verwalters mit dem Diebstahl, der zweimal zu seinem Schaden begangen wurde, nicht einverstanden ist. Doch er ist überrascht von der Fähigkeit des Verwalters, sich aus dem Unglück zu retten, in das er durch seine unehrenhafte Amtsführung geraten war. So lobt Jesus nicht den Betrug und noch weniger rät er seinen Jüngern, auf geschickte Weise zu stehlen, um sich so Freunde zu machen. Denn er zählt diesen Mann nicht zu den „Kindern des Lichtes“, sondern zu den „Kindern dieser Welt“. Was als vorbildlich dargestellt wird, ist die Fähigkeit dieses Mannes, seine Rettung zu suchen. Diese Fähigkeit, die viele bei den alltäglichen Angelegenheiten an den Tag legen, will Jesus auf die Ebene des Heils übertragen. Mit anderen Worten scheint Jesus den Zuhörern zu sagen: „Wie erringt dieser Verwalter seine Rettung? Wie vermeidet er es, schwer arbeiten oder betteln zu müssen? Wie sichert er sich seine Zukunft?“ Die Antwort lautet: „Indem er großzügig gegenüber den Schuldnern ist.“ Denn seine Zukunft und sein Leben hängen von seiner Großzügigkeit ab. Mit ihr bindet er die Schuldner an sich. Und Jesus fügt noch hinzu: „Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht.“
Also sollen wir uns Freunde machen. Aber man nehme sich in Acht, die Freundschaft kann man nicht kaufen, man baut sie mit Großzügigkeit auf, mit einem Herzen, das bereitwillig zur Verfügung steht. Hier liegt der Kern des heutigen Gleichnisses: die Großzügigkeit gegenüber den Schuldnern (oder gegenüber den Armen und Schwachen) rettet unser Leben und unsere Zukunft. Seid Freunde der Armen und ihr werdet gerettet sein. Das ist die Klugheit, die das Evangelium heute fordert. Es fordert sie von uns, seinen Jüngern. Und es fordert sie von den reichen Ländern, damit sie verstehen, dass ihre Rettung, auch auf Erden, davon abhängt, ob sie eine neuen Haltung gegenüber den armen Ländern einnehmen und sie nicht alleine und in der Gewalt ihrer Probleme lassen, und – warum nicht – auch davon, ob sie ihnen die Schulden erlassen, die sie nie werden bezahlen können und die sie immer weiter an den Abgrund drängen.
Der treffendste Kommentar zu diesem Wort ist vielleicht das Wort Jesu, das Paulus bei seinem Abschied von den Verantwortlichen der Gemeinde von Ephesus wiedergibt: „Geben ist seliger als Nehmen“(Apg 20,35). Paulus hinterließ ihnen dieses Wort gleichsam als Kompendium des Lebens. Es ist ein einfacher Hinweis auf den Weg zum Glück und zur Freude. Weshalb sind wir traurig? Warum verlaufen unsere Tage oft freudlos? Weil wir nicht verstanden haben, dass die Freude nicht im Nehmen, sondern im Geben liegt. Wir sind so sehr gewohnt, für uns selbst zu suchen, für uns anzuhäufen, manchmal gar besessen davon. So gelingt es uns nicht zu kosten, wie schön die Großzügigkeit und das unentgeltliche Geben sind, welche Freude es macht, das Leben für die anderen zu geben. Es geht hier nicht um Heldentum. Manchmal genügt es, eine Stunde seiner Zeit zu geben, aber sie großzügig und gerne herzuschenken. Es genügt, ein wenig Freundschaft zu geben, eine materielle Hilfe, einen Besuch im Krankenhaus, ein schlichtes Wort des Trostes. Es kommen uns hier weitere Worte Jesu in den Sinn: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben.“ Das ist der Weg der Freude. Der andere Weg, auf dem man sich selbst verteidigt und vor allem seinen eigenen Vorteil sucht, führt zur Traurigkeit.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika