Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

33. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Während sich das liturgische Jahr dem Ende entgegenneigt, lädt uns die Liturgie ein, über die „letzten Dinge“ nachzudenken, über den „Tag, der kommt und wie ein Ofen brennt“, wie der Prophet Maleachi schreibt. Auch der Abschnitt aus dem Lukasevangelium behandelt das Thema vom „Ende der Zeiten“. Die eschatologische Sprache des Evangelisten will jedoch nicht wörtlich auf den Zusammenbruch der Gebäude und das Ende der Zeiten hinweisen. Es soll damit auf das Ende unserer Welt hingewiesen werden, also auf das Ende einer bestimmten Lebensauffassung, das Ende von Verhaltensweisen, die bestimmten Idealen entsprechen, auf das Ende von bestimmten Optionen, die sich weit von der Gerechtigkeit und vom Evangelium entfernt haben. In dieser Hinsicht muss sich jede Generation mit der eschatologischen Dimension des Lebens auseinandersetzen, sie muss sich also mit dem Ende der Welt auseinandersetzen, in der sie lebt, denkt, wirkt und tätig ist.
Das ist der Inhalt der Prophetie von Maleachi: „Seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen. Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu“, sie werden also verbrannt, sodass von ihnen nur noch eine Handvoll Asche übrigbleibt. Für die Gerechten wird an diesem Tag jedoch „die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung“. Diese Worte haben auch für unsere Zeit und für unser aller Tun umfassende Bedeutung: Ein Gericht steht bevor. Das ist der Inhalt der Rede vom „Ende der Zeiten“. Schon heute leben wir in einer Zeit, in der uns die „Sonne der Gerechtigkeit“ entweder wie Spreu im Ofen verbrennt oder zu Arbeitern für einen neuen Tag macht. Es geht nicht darum, sich zu apokalyptischen Übertreibungen oder heftigen und unbesonnenen Handlungen im Sinne einer Weltuntergangsstimmung hinreißen zu lassen.
Man muss vielmehr die Schwierigkeiten der Gegenwart verstehen und dem Zeugnis des Evangeliums Kraft geben. Auch der Abschnitt aus dem Evangelium (Lk 21,15–19) erinnert an den radikalen Einsatz für das Heute ausgehend vom Evangelium. Das tat Jesus mit den Jüngern. Er nahm die majestätische Schönheit des Tempels von Jerusalem zum Anlass, die den Jüngern Stolz und Sicherheit einflößte. In einem solchen Tempel voller Marmor und Schmuck erkannten sie eine Art Garantie für ihre eigene Zukunft und für die Zukunft des Volkes Israel. Doch Jesus sagt sofort mit aller Härte: „... da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben“. Die Jünger waren über diese Aussage entsetzt, denn sie stellte auch ihre Sicherheit infrage. So fragten sie, wann das alles eintreffen sollte und dachten vielleicht, dass es in ferner Zukunft geschehen werde, wenn es schon eintreffen musste. Jesus beantwortet die Frage der Jünger nicht, sondern fordert sie auf, aufmerksam zu sein, sich nicht überlisten zu lassen und treue Zeugen für das Evangelium zu sein.
Auch unsere Zeit ist sicherlich nicht einfach, man denke nur daran, was in großen Ländern geschieht, an die sich ausbreitenden Kriege oder die wachsende atomare Gefahr, auf die scheinbar niemand mehr achtet. Ähneln diese Zeichen – und man könnte noch andere erwähnen – nicht den „Zeichen“, von denen Jesus im Evangelium spricht? Hören wir weiter auf das Evangelium: „Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen“. Diese Worte beziehen sich nicht auf eine entfernte Zukunft. Sie beschreiben die Welt von heute. Vielleicht fällt es heute schwerer, Orte zu finden, an denen Christen verfolgt werden. Jesus sagt: „Man wird euch festnehmen und euch verfolgen“. Die Christen werden nicht an vielen Orten verfolgt, dennoch gibt es solche Orte und in jedem Fall gibt es Verfolgte, auch wenn sie keine Christen sein mögen. In diesem Zusammenhang können wir die traurigen Episoden der Intoleranz und des Rassismus sehen, die sich immer wieder in unseren Städten abspielen.
Angesichts all dieser Tatsachen sagt Jesus: „Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können“. Und das bedeutet, dass das Evangelium die Jünger dazu aufruft, inmitten dieser beunruhigenden Ereignisse mutig und umfassend Zeugnis abzulegen. Es ist nicht die Zeit, sich einzurichten, Rechnungen zu begleichen, Kompromisse zu schließen oder sich alle Optionen freizuhalten, um das zu retten, was zu retten ist. Das Evangelium muss deutlich auf dem Antlitz der Christen aufleuchten. In dieser Hinsicht leben wir am „Ende der Zeiten“, also in einer Zeit, in der wir entweder wie Spreu im Ofen verbrennen oder zu einem neuen Tag auferstehen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika