Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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2. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

An diesem zweiten Sonntag im Jahreskreis führt uns das Evangelium noch einmal an das Ufer des Jordan, wo Jesus die Taufe durch Johannes den Täufer empfängt. Anders als die synoptischen Evangelisten beschreibt der vierte Evangelist diese nicht. Er spielt nur auf sie an, indem er durch das Zeugnis des Täufers das Augenmerk auf Jesus richtet. In gewisser Weise berichtet uns das Johannesevangelium in diesem Abschnitt, wie auch der Prolog, wie Jesus in die Geschichte eintritt. Der Prediger in der Wüste, der dem Herrn den Weg bereiten sollte, sah den auf sich zukommen, auf den die Völker warteten, auf den hin seine Suche und seine Verkündigung immer ausgerichtet gewesen waren. Johannes hatte wirklich sein Leben hingegeben, um ihm den Weg zu bereiten. Alle seine Worte wollten den Menschen das Herz öffnen, und sein ganzes Zeugnis sollte die Berge einebnen und die Schluchten der Herzen auffüllen, damit der Herr in sie eintreten kann. Ebenso war die Taufe zur Vergebung der Sünden, die Johannes im Jordan spendete, das Zeichen der Reinigung von jeder Verschmutzung, um den Messias aufnehmen zu können.
Er selbst hat gehofft, ihm zu begegnen. Wie inständig und wie oft hatte er um diese Begegnung gebetet! Nun war dieser Moment endlich gekommen. Als er in der Menge das Gesicht des jungen Propheten aus Nazaret sah, spürte er, dass die Hoffnung, dem Erlöser zu begegnen, nicht umsonst gewesen war, wie Psalm 40 sagt: "Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien ... Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen und auf den Herrn vertrauen." Die Begegnung zwischen Jesus und Johannes, die sicherlich ein besonderes und unwiederholbares Ereignis war, hat vielen anderen Begegnungen mit den ersten Jüngern und all denen den Weg bereitet, die in jeder Generation, bis hin zu uns, auf die Verkündigung hören.
Der Evangelist merkt in seiner stets symbolträchtigen Erzählweise an, dass Johannes "Jesus auf sich zukommen" sah. Jesus kam auf Johannes zu, nicht umgekehrt. Er ist es, der auf uns zugeht. Das ist das Geheimnis, das wir an Weihnachten gefeiert haben, als Jesus kam, um unter den Menschen zu wohnen. Wir aber sind es so wenig gewohnt, auf den Herrn zuzugehen, dass wir den Sohn Gottes, der in diese Welt kommt, nicht einmal aufnehmen. Der Apostel Paulus erklärt uns mit großer Deutlichkeit, wer in der Begegnung die Initiative ergreift. Er besingt die Menschwerdung des Sohnes: "Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest wie Gott zu sein, sondern entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich" (Phil 2,6-7). Jesus, der Herr, ist zu uns herabgestiegen, um unter uns zu wohnen, um zu unserem Bruder, Freund und Retter zu werden. Doch wie können wir wahrnehmen, dass der Herr mitten unter uns ankommen möchte? Wie können wir es vermeiden, die Türe geschlossen zu halten, während der Herr vorbeigeht? Als der Täufer Jesus sieht, sagt er: "Ich kannte ihn nicht". In Wirklichkeit kannte Johannes, der mit Jesus verwandt und fast gleichaltrig mit ihm war, nicht das wahre Antlitz des Herrn. Auch wenn er seine Gesichtszüge gesehen und seine Güte erlebt hatte, brauchte Johannes noch eine tiefere Erkenntnis, eine innerlichere geistliche Begegnung, um das Geheimnis dieses Mannes zu verstehen.
Dies gilt auch für jeden von uns. Viele von uns glauben wohl, den Herrn schon zu kennen und genug vom Evangelium zu wissen, und deshalb spüren wir nicht die Notwendigkeit, es in tieferer Weise kennenzulernen. Doch wenn wir nur ein bisschen nachdenken, bemerken wir, dass wir erst am Anfang stehen, gewissermaßen beim ABC der Erkenntnis des Evangeliums und seiner Verwirklichung in unserem Leben. Wenn schon Johannes, der so groß im Geist war, bekräftigt: "Ich kannte ihn nicht", um wie viel mehr müssen wir das sagen? Kurz zuvor hatte er zur Menge gesagt: "Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt" (Joh 1,26). Ich glaube, dass auch wir zu Schülern des Täufers werden müssen, um Jesus zu bemerken, der zu uns kommt. Doch wie können wir seine Schüler werden? Es genügt, das Evangelium mit dem Herzen zu hören. Versuchen wir es und wir werden sehen, wie der Herr auf uns zukommt. Wir werden in ihm "das Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt", sehen. Wir werden in ihm den sehen, der unsere Mühen, unsere Angst, unsere Kreuze, unsere Unsicherheiten und Sünden auf sich nimmt. In dieser Gewissheit beginnt man, diesem Herrn nachzufolgen. So geschah es an diesem abgelegenen Ort in Palästina. Inmitten heftiger Leidenschaften, zwischen suchenden und widersprechenden Menschen, beginnt das Wort Gottes seinen langen Weg auf den Straßen dieser Welt. In diesem Mann betrachtet Johannes den, der viele retten wird, der auf seinen Schultern die Sünde der Welt tragen wird - das bedeutet das Wort "hinwegnehmen" -, der die Gewalt zwischen den Menschen aufheben wird, die ihr Leben noch heute bitter macht. Dieses Lamm - es ist wirklich kein Wolf! - kommt, um uns aus der Logik der Sünde, der Gewalt und der Unterdrückung zu befreien. Das Wort des Johannes "Seht, das Lamm" wird verständlich werden, wenn Pilatus auf den bespuckten und mit Dornen gekrönten Jesus zeigen und allen sagen wird: "Seht, da ist der Mensch!" Dieser Retter ist ein Lamm, ein Armer, Schwacher, Wehrloser, der nicht gelebt hat, um sich selbst zu retten. Sein ganzes Leben hat er bis in den Tod für die anderen hingegeben.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika