Tägliches Gebet

Gebet für die Einheit der Kirchen. Besonderes Gedenken an die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften der Lutheraner, Reformierten, Methodisten, Baptisten und Pfingstler.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Markus 3,20-21

Jesus ging in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, daß er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten.

Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jesus kehrt in das Haus in Kafarnaum zurück. Wie gewöhnlich versammelt sich sofort eine große Menge bei ihm, die ihn sucht. Die Menge ist so zahlreich und aufdringlich, dass er sogar am Essen gehindert wird. Mit vielen Mengen von Bedürftigen wird Jesus Mitleid haben und sich ihretwegen keine Ruhe gönnen. Diese Szene, die oft in den Evangelien wiederkehrt, muss die Faulheit infrage stellen, die so oft unser Leben prägt. Wie oft lassen wir uns von unseren persönlichen Rhythmen ergreifen, die unseren Bedürfnissen entsprechen, und versäumen es dabei völlig, daran zu denken, ob die anderen Hilfe brauchen. Das Maß unserer Tage und unserer Sorgen dürfen nicht immer und nur wir selbst sein. Der Herr hat uns Brüder und Schwestern, arme und kranke Menschen anvertraut, für die wir verantwortlich sein sollen. Wenn wir unser Leben nun nach diesem Rhythmus ausrichten, werden auch wir die Kritik zu hören bekommen, die Jesu Familie an ihn richtete, als wollte sie ihm sagen: "Du übertreibst! Du kannst doch nicht nur an die anderen denken!". Nicht selten wird man auch beschuldigt, ein "Gutmensch" zu sein. Solche Vorwürfe kannte Jesus gut. Doch er hat sich nie davon abbringen lassen, dem Vater gehorsam zu sein. Schon mit zwölf Jahren antwortete er sogar Maria und Josef, die ihn gesucht hatten: "Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?" Die Verwandten gehen so weit, zu sagen, dass "er von Sinnen ist", dass er verrückt ist, und sie versuchen, ihn zu ergreifen, um ihn in die Normalität, in ein farbloses und gleichgültiges Leben zurückzuholen. Das Evangelium ist dagegen wie ein verbrennendes und bewegendes Feuer. Die Kraft der Liebe ist es, die immer dazu drängt, aus sich herauszutreten und den eigenen kleinen Horizont zu überschreiten, um den Horizont Gottes zu empfangen.