Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

3. Sonntag im Jahreskreis.
Gebet für die Einheit der Kirchen. Besonderes Gedenken an die Christen in Afrika.
Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

"Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück." So beginnt das Evangelium dieses dritten Sonntags im Jahreskreis. Es ist, als wollte der Evangelist betonen, dass die Verkündigung Jesu nach der Festnahme des Johannes beginnt, nachdem Herodes dessen Predigt gewaltsam beendet hatte. Nun, da der Täufer im Gefängnis war, war die Stimme der Gerechtigkeit nicht mehr zu hören, und die Wüste wurde wieder wüst und leer, ein Ort ohne Leben und ohne Worte. Doch auch Jerusalem und das ganze Umland verstummten; sie waren nun ohne Prophetie. Jesus aber fand sich nicht mit dem von Herodes erzwungenen Schweigen ab, denn er dachte an die Menschen, die auch er bußfertig und voller Hoffnung am Jordan gesehen hatte, wo sie darauf warteten, die Taufe zu empfangen. Er wollte nicht, dass sie einer ritualistischen und äußerlichen Religion ausgeliefert waren oder unter das Joch der Gewalt gerieten, die entstand, weil das Leben eine Wüste war und die wahren Worte verstummt waren.
Jesus ergriff die Initiative und begann zu sprechen, nicht mehr in Judäa oder in Peräa wie Johannes, sondern im entlegenen Galiläa, dem nördlichsten der drei Teile Palästinas. Zur Zeit Jesus war diese Ge- gend durch die starke Gegenwart heidnischer Kulte in Verruf gera- ten. Doch gerade hier, in der Peripherie, weit weg von der Haupt- stadt, beginnt Jesus seine Verkündung (Mk 4,13), hier versammelt er die ersten Jünger (Mk 4,18) und hier wird der Auferstandene seine Jünger zum zweiten Beginn der Verkündung des Evangeliums erwarten (Mt 28,16). So scheint Galiläa symbolisch für jede Mission des Evangeliums zu stehen: Wenn man sich für einen Ort entscheiden muss, an dem das Evangelium verkündet werden soll, dann soll es der Ort an der Peripherie, am Rand sein, der ausgeschlossen, verachtet und arm ist, der nichts zählt. Im heidnischen Galiläa hört man zum ersten Mal das Evangelium, die gute Nachricht, erklingen. Hier, wo Heiden und Ausgegrenzte leben, beginnt Jesus zu sagen: "Die Zeit ist erfüllt"; die Tage der Gewalt, des Hasses, der Einsamkeit und der Feindschaft sind zu Ende, und die Zeit, die nicht endet, hat begonnen. Eine Wende geschieht in der Geschichte der Menschen: "Das Reich Gottes ist nahe". Das Reich der Liebe, der Verzeihung, der Rettung, der Herrschaft Gottes ist gekommen, und von diesem Moment an verschafft es sich im Leben der Menschen Raum.
Was - wie in einer Art Vorwegnahme - in Ninive mit der Predigt des Jona geschehen war, verwirklichte sich nun in der Fülle und für die ganze Welt an den Ufern des Sees von Galiläa. Ninive, die Hauptstadt Assyriens, "war eine große Stadt vor Gott, man brauchte drei Tage um sie zu durchqueren". Sie ist ein Sinnbild für jede Stadt, auch für die großen Städte unserer Zeit, in denen die Verderbtheit der Menschen in die Zerstörung führt. Gott zwang damals Jona, sie zu durchqueren und allen die Abkehr von den Sünden zu predigen. Am Ende seiner Verkündigung, so schreibt der Prophet "glaubten die Leute von Ninive Gott". "Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus". "Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona" (Mt 12,41), bekräftigt das Evangelium. Jesus selbst ist der Inhalt des Evangeliums. Er ist nicht gekommen, um eine neue Lehre einzuführen oder ein System von Wahrheiten vorzustellen, das es zu lernen und zu verbreiten gälte. Die gute Nachricht ist die, dass durch Jesus Gott endlich beginnt, in der Geschichte der Menschen zu herrschen. Wir können also mit dem Propheten sagen: "Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: ‚Dein Gott ist König’" (Jes 52,7).
Doch dem Eingreifen Gottes muss der Einsatz der Menschen entsprechen. "Bekehrt euch", forderte Jesus alle auf. So sagte er es auch am Ufer des Sees von Tiberias dem Simon und dem Andreas, die gerade ihre Netze auswarfen. Weiter auf dem Weg machte er diesen Vorschlag zwei anderen Brüdern, Jakobus und Johannes, die ihrerseits damit beschäftigt waren, ihre Netze zum Fang herzurichten. Es waren einfache Arbeiter, die zuweilen auch für unrein gehalten wurden und in einem zweifelhaften Ruf standen. Doch gerade ihnen wird eine außergewöhnliche Bestimmung anvertraut: "Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen." Jesus machte ihnen den Vorschlag eines neuen Lebens, vielleicht in der einzigen Sprache, die sie verstehen konnten. Es ist ein Leben, das nicht mehr über den immer gleichen Fischfang gebeugt ist, mit den altbekannten Netzen und dem vorgegebenen Rhythmus der Zeit, sondern eine Existenz, die in ein neues Meer eingetaucht ist, das Meer der Geschichte, auf dem sie Menschen fischen sollen aus den aufgewühlten Wassern der Welt, um sie zum Heil zu führen. Für die vier Fischer begann eine neue Zeit, eine neue Geschichte, die sie gemeinsam mit den Menschen, nicht mehr mit Fischen verbringen sollten.
Der Herr kehrt wieder zurück. Er geht am Ufer unserer Tage und unseres Lebens, und während jeder von uns, sei er groß oder klein, damit beschäftigt ist, seine Netze herzurichten und von den immer gleichen Leiden und Mühen geplagt ist, hört er, wie sich diese Einladung von damals von Neuem an ihn richtet: "Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen." Das Evangelium merkt an, dass die Vier sofort ihre Netze liegen ließen und Jesus folgten. Wahrlich, wie der Apostel Paulus sagt, "die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht" (1Kor 7,29-31). Oft erschöpfen sich unsere Tage in Gefühlen, Weinen, Genießen, Kaufen, Gebrauchen, sie erschöpfen unseren Geist und unser Leben so sehr, dass sie es wie in einem unentwirrbaren Netz einschließen. Der Herr kommt nicht, um unser Leben zu demütigen, sondern um es aus diesem verworrenen Netz zu befreien und um es weiter zu machen. Er will unsere Gefühle auf viele andere Menschen ausweiten, er will, dass wir nicht nur um uns selbst weinen, sondern um die, die verzweifelt sind. Er will, dass die Freude nicht wenigen vorbehalten bleibt, sondern für alle ist, er will, dass die Güter dieser Welt nicht ein Privileg weniger sind, weil sie für alle bestimmt sind.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika