Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

13. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Wenn wir mit diesem Sonntag nach der Osterzeit und den besonderen Festen zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Wochen die Reihe der Sonntage im Jahreskreis aufnehmen, bedeutet dies selbstverständlich nicht, dass diese Zeit weniger bedeutend ist. Es geht im Gegenteil darum, die Botschaft von Ostern und Pfingsten in den Alltag der Welt und unseres Lebens hineinzunehmen und dort zu leben. Die Sonntage als kleine Osterfeste der Woche sind eine Brücke, um den Geist dieser Festzeit, den Heiligen Geist von Pfingsten in unseren Herzen lebendig zu erhalten. Die Herausforderung unseres christlichen Lebens besteht nämlich darin, uns nicht in den Sorgen des Alltags und der Welt zu verlieren und zu zerstreuen, wie das leider sehr häufig geschieht. Daher spricht das Evangelium des heutigen Sonntags eine Sprache, die sehr entschieden und radikal ist und die uns als übertrieben erscheint, weil wir es vorziehen, nicht zu sehr infrage gestellt zu werden, und weil wir uns gut fühlen, so wie wir sind. Doch mit herausforderndem Ton sagt Jesus: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig“ (Mt 10,37). Jesus fordert von uns eine radikale Liebe, die sogar größer sein soll als die Liebe zur Familie. Das scheint uns wirklich unmöglich. Hat nicht die Bibel selbst zur besonderen Hochachtung der Familie aufgerufen, wie die Achtung der Eltern in den Zehn Geboten oder das Verbot der Ehescheidung durch Jesus selbst, um die Bedeutung dieser familiären Bande hervorzuheben?! Trotzdem fordert Jesus auf, noch darüber hinauszugehen. Der Verbundenheit mit ihm ist nichts vorzuziehen, es handelt sich um eine unbedingte Priorität im Leben des Jüngers.
Dreimal wird in wenigen Zeilen wiederholt: „ist meiner nicht würdig“. In diesem Zusammenhang müssen wir an die Worte des Hauptmanns von Kafarnaum denken, die wir bei jeder Eucharistiefeier sprechen: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach.“ Wir müssen zugeben, dass unsere Liebe zum Evangelium und zum Herrn noch schwach ist, dass wir seiner Liebe nicht würdig sind. Dabei handelt es sich nicht um eine moralische Qualität, sondern es geht um unsere Antwort auf die Liebe und Zuwendung, die wir als Erste vom Herrn geschenkt bekommen haben. Denn bevor Jesus von uns etwas fordert, hat er uns selbst eine viel größere Liebe geschenkt, die viel tiefer ist als sie ein Vater oder eine Mutter, ein Sohn oder eine Tochter jemals schenken können. Das ist die Botschaft von Ostern, über die wir in den vergangenen Wochen wieder neu nachgedacht haben, das ist die Initiative des Herrn, der als Erster sein Leben für uns verloren hat, damit wir ihm nachfolgen können und mit ihm das wahre Leben gewinnen.
Es ist weder einfach noch selbstverständlich, als Christ zu leben. Wir werden nicht als Christen geboren, auch wenn wir überwiegend als Kinder getauft wurden. Das christliche Leben ist eine tägliche Entscheidung, kein Status oder Zugehörigkeit zu einer Vereinigung. Deshalb betont das Evangelium, dass es sich um eine Entscheidung handelt, die täglich neu gefällt werden muss. Sie zeigt sich nicht in einer ideologischen Zustimmung zu einer Satzung, sondern im Umgang mit den Menschen. Zuerst geht es um die Beziehung zum Herrn selbst: „Wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat“. Es geht um eine tägliche Begegnung mit dem Herrn im Gebet, in der Liturgie und im Hören auf sein Wort. Davon hängt unser Leben ab, wenn wir diese Begegnung vernachlässigen, entfernen wir uns vom Leben, ja wir verlieren das wahre Leben.
Dann spricht Jesus von den Propheten, den Gerechten und den Kleinen, die aufgenommen werden müssen. Die Propheten sind die Verkünder des Wortes Gottes, die uns das Evangelium verkünden und weitergeben. Die Gerechten sind die Schwestern und Brüder, die sich für eine bessere und menschlichere Welt einsetzen. Die Kleinen sind schließlich die Armen, Hilfsbedürftigen und Leidenden. Christliches Leben ist Gemeinschaftsleben mit den älteren Glaubensgeschwistern, mit den Menschen guten Willens, die für eine bessere Welt kämpfen, und besonders auch mit allen Kleinen, die auf unsere täglichen Gesten der Nächstenliebe warten. Das ist das wahre Leben, die Freude und das Glück unseres Lebens, und nicht die egoistische Lebensweise dieser Welt. Dazu sind wir Tag für Tag auf dem Weg durch das Jahr berufen, dazu lädt uns das Evangelium heute wieder neu ein.
Diesen Sinn haben auch die Worte: „Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.“ Es ist einer der am häufigsten überlieferten Aussagen Jesu, die sechsmal in den Evangelien vorkommt. Jesus hat sein Leben in der Auferstehung gewonnen, indem er es verloren und für unser Heil hingegeben hat. Es ist genau das Gegenteil zur gängigen Auffassung der Menschen, die meinen, glücklich zu sein, wenn sie etwas von ihrem Leben, ihrer Zeit, ihrem Reichtum oder ihren Interessen für sich behalten. Doch wir kennen die schädlichen Folgen dieser Einstellung, die alles für sich behalten will und nur die eigenen Interessen kennt, koste es, was es wolle. Dagegen findet der Jünger sein Glück in der Hingabe seines Lebens für den Herrn und für die Armen, im Verzicht auf sich selbst, um sich ganz für den Herrn hinzugeben. „Geben ist
seliger als nehmen“, sagt Paulus zu den Ältesten der Kirche von
Ephesus und zitiert damit ein den Evangelien unbekanntes Jesuswort (Apg 20,35). Gehen wir gemeinsam Tag für Tag auf diesem Weg der Nachfolge, dann werden wir das wahre Leben und die Freude des Himmels finden.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika