Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

26. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

"Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr", sagte Jesus zu denen, die ihm im Tempel zuhörten. Für die Pharisäer klingen diese Worte zweifellos wie ein beleidigender Vorwurf. Sie betrachteten sich als rein und wurden auch dafür gehalten, und ihnen sollten öffentlich bekannte Sünder und Dirnen vorausgehen! Welchen Vorwurf macht Jesus den Pharisäern? Zuerst hebt er den Unterschied zwischen ihrem Reden und ihrem Tun hervor. Das beschreibt er beispielhaft in einem kurzen Gleichnis. Ein Mann hat zwei Söhne, die er beide darum bittet, in den Weinberg zu gehen. Der Erste erklärt sich dazu bereit, im Weinberg zu arbeiten, geht aber dann nicht. Der Zweite dagegen lehnt zunächst ab, überlegt es sich dann aber anders und geht an die Arbeit. An diesem Punkt fragt Jesus die Pharisäer: "Wer von den beiden hat den Willen des Vaters erfüllt?" Diese müssen zugeben: "der Zweite." Dies ist die einzig mögliche Antwort. Die Pharisäer selbst legen hier also den Gegensatz zwischen dem Reden und dem Tun offen. Im Evangelium wird mehrmals erklärt, dass Worte allein nicht genügen. Was zählt ist, "den Willen Gottes zu tun". Worte allein retten nicht, man muss sie in die Tat umsetzen. Das Beispiel des zweiten Sohnes ist deutlich: Er kommt dem Willen des Vaters nicht mit Worten nach, er widerspricht ihm sogar, aber er folgt ihm mit Taten.
In der Figur des Vaters zeigt sich der Herr, der die Menschen dazu aufruft, für seinen Weinberg zu arbeiten. Offensichtlich will er, dass die Arbeit auch wirklich getan wird. "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr! wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt" (Mt 7,21), hatte Jesus deshalb gesagt. Wer zwar hört, aber nicht danach handelt, oder wer nur mit Worten, aber nicht in Taten die Liebe lebt, ist wie einer, der auf Sand baut. Sobald ein Wolkenbruch kommt und die Wassermassen heranfluten, wenn die Stürme toben, wird es einstürzen. Wer aber auf das Evangelium hört und sich bemüht, danach zu handeln (Mt 7,24-27), der baut auf einen Felsen. Der Unterschied zwischen dem reinen Sprechen und dem tatsächlichen Handeln macht deutlich, wie die Religiosität der Pharisäer aussieht, die Jesus anklagt. Und diese Anklage richtet sich eindeutig nicht nur gegen die Pharisäer zur Zeit Jesu, sondern gegen alle, die sich wie sie verhalten, die mehr auf den Schein bedacht sind als auf das Sein, mehr auf die Worte als auf das Handeln, mehr auf das Äußerliche als auf das Herz. Wenn wir uns selbst ein wenig betrachten, sehen wir sofort, wie sehr jeder von uns diesem ersten Sohn ähnelt, der schneller bereit ist, mit den Lippen ja zu sagen, als konkret den Willen Gottes zu tun. Manchmal gibt es auch einen Gehorsam, bei dem jemand nach außen hin einen willigen und ausgeglichenen Eindruck macht, aber eine unterschwellige innere Rebellion verbirgt. Ebenso gibt es auch einen äußerlichen Ungehorsam, der an der Oberfläche ungeordnet und undiszipliniert aussieht, aber in Wirklichkeit in der Tiefe eine solide Grundlage hat und beispielhaft im Einsatz ist.
Jesus betont, dass es leichter für einen Sünder ist, in sich zu gehen, als dass ein scheinbar Guter, der sicher ist, besonders gerecht zu sein, die harte Schale seiner Selbstgefälligkeit und seiner Gewohnheiten durchbricht. Jesus nimmt als Beispiel das Hören oder Nichthören auf die Predigt des Täufers: Die Pharisäer lehnten sie ab, die Sünder aber haben sich bekehrt. Sie haben sich nicht damit zufriedengegeben, nur zuzuhören, sondern sie fragten: "Was sollen wir also tun?" (Lk 3,10-14). Sie setzten das in die Tat um, was ihnen der Prediger sagte. Das bedeutet Glauben: die Einladung der Verkündigung des Evangeliums zu hören und sie als persönliches Wort für sich selbst aufzunehmen, nicht als abstrakte Botschaft, über die man debattiert und diskutiert. Wer sich im Herzen vom Evangelium berühren lässt, entfernt sich von sich selbst und überlässt sich ganz dem Willen Gottes. Die Religiosität der Pharisäer besteht hingegen im Grunde darin, dass sie Gefallen an sich, an ihren Verhaltensweisen und ihrem Tun finden. Das Leben des Franz von Assisi ist der Religiosität der Pharisäer genau entgegengesetzt. In Rom im Stadtviertel Trastevere gedenken wir seiner besonders, da er hier wohnte, wenn er nach Rom kam. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Jünger. Er hörte das Evangelium und setzte es sofort wortwörtlich in die Tat um. Er war kein Held. Er war ein Mann, der sich von der Liebe des Herrn ganz und gar einnehmen ließ und der ihm deshalb widerstandslos folgte. Er hat alles verlassen, weil er jemanden gefunden hatte, der ihn mehr liebte als er sich selbst. So ist das auch bei uns. Jesus hat uns mehr geliebt, als wir selbst es tun. Franz von Assisi hat das erkannt. Wir haben Mühe damit, denn unsere Augen sind getrübt von uns und unseren Problemen. Richten wir unseren Blick deshalb auf den Herrn und lassen wir uns von seiner Liebe umfangen.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika