Tägliches Gebet

Gedenken an alle Heiligen
Wort gottes jeden tag

Gedenken an alle Heiligen

Gedenken an alle Heiligen (Allerheiligen), deren Namen im Himmel verzeichnet sind. In der Gemeinschaft mit ihnen beten wir zum Herrn und wissen, dass wir seine Kinder sind. Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Gedenken an alle Heiligen

Homilie

Die Kirche, die wirklich Mutter und Lehrmeisterin ist, und die alles dafür tut, um ihre Kinder zur Heiligkeit zu führen, kommt uns heute entgegen und zeigt uns die große Schar der Heiligen. Die Heiligen, an die wir uns heute erinnern, sind in gewisser Weise die große Zahl derer, die wie der Zöllner ihre Sünde eingestanden haben und die, anstatt Entschuldigungen und Privilegien vorzubringen, sich der Barmherzigkeit Gottes anvertraut haben (Lk 18,10–14). Sie sind keine Helden, keine Supermänner des geistlichen Lebens, die man bewundern, aber unmöglich nachahmen kann. Sie sind gewöhnliche Männer und Frauen, eine Schar von Jüngerinnen und Jüngern aus allen Zeiten, die versucht haben, auf das Evangelium zu hören. Zu ihnen gehören auch nichtgläubige Menschen guten Willens, die ihr Leben eingesetzt und nicht nur an sich selbst gedacht haben.
Das Buch der Offenbarung, das wir in der ersten Lesung hören, erschließt dem Johannes ein unglaubliches Bild: „Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen“ (Offb 7,9). Kein Mensch, welchem Volk und welcher Kultur er auch angehört, ist davon ausgeschlossen, am Leben der Heiligen teilzunehmen, sofern er es will. Diese Schar besteht aus allen Kindern Gottes. Es ist die Familie der Heiligen. Sie sind keine „wichtigen“ und mutigen Menschen. Es sind diejenigen, die von Gott berufen sind, zu seinem Volk zu gehören: „Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes“ (1Kor 6,11). Es ist ein Volk von Schwachen, Kranken und Bedürftigen. Es sind Menschen, die vor Gott nicht stehen, sondern knien, nicht mit erhobener Stirn, sondern mit gesenktem Haupt, nicht mit einer fordernden Haltung, sondern mit ausgestreckten Händen, die um Hilfe betteln.
Heilig ist man also nicht erst nach dem Tod, sondern wir sind von jetzt an heilig, wenn wir uns der Familie Gottes anschließen, wenn wir vom traurigen Schicksal dieser Welt „getrennt“ sind – und nichts anderes bedeutet „heilig“. Johannes sagt dies in seinem ersten Brief mit großer Klarheit: „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es ... Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden“ (1Joh 3,1–2). Die Heiligkeit, nach der jeder Gläubige streben soll, ist der entschiedene Einsatz des eigenen Lebens und muss dies sein. Sie ist der Horizont, an dem unsere Gedanken, unser Handeln, unsere Entscheidungen und unsere persönlichen wie die gemeinsamen Pläne ausgerichtet sind. Die Heiligkeit ist nichts rein Innerliches, sie ist nicht losgelöst von den konkreten Fragen des menschlichen Lebens. Auch ist die Gotteskindschaft und die Zugehörigkeit zu seiner Familie keine Nebensache im Leben.
Tatsächlich ist die Heiligkeit eine Dimension, die das menschliche Leben von Grund auf umwälzt. Was sie bedeutet, beschreiben im Evangelium die Seligpreisungen (Mt 5,1–12), die treffend als die Verfassung für den Menschen des 21. Jahrhunderts bezeichnet wurden. Sie können den Menschen helfen, das traurige Leben, das sie führen, hinter sich zu lassen. Wenn das Evangelium vom Glück spricht, stellt es das herkömmliche Verständnis vom Glück auf den Kopf und gibt uns so einen wertvollen Hinweis. Zwar können wir uns fragen: Wie kann man denn glücklich sein, wenn man arm ist, wenn man trauert, keine Gewalt anwendet und barmherzig ist? Wenn wir jedoch die Gründe näher betrachten, weshalb das Leben so bitter ist, dann entdecken wir sie in der Unersättlichkeit, der Arroganz, der Anmaßung und der Gleichgültigkeit der Menschen. Ein Leben in Heiligkeit ist folglich kein außergewöhnliches Leben. Vielmehr handelt es sich um den täglichen Weg von Männern und Frauen, die versuchen, im Licht des Evangeliums zu leben.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika