Tägliches Gebet

Christi Himmelfahrt
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Christi Himmelfahrt
Donnerstag 17 Mai

Homilie

Der Herr Jesus stieg hinauf in den Himmel. Vor seinem Tod hatte er die Seinen beruhigt und ihnen gesagt, dass er hingehen werde, um ihnen einen Platz vorzubereiten, damit auch sie dort seien, wohin er gehe. "Wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr", hatte er erklärt. Thomas, der das Konkrete suchte, der mit beiden Beinen auf der Erde stand, hatte das Unbehagen und die Schwierigkeit zum Ausdruck gebracht, einen Weg zu verstehen, der zum Himmel führt. Er hatte gefragt: "Herr wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?" Wohin gehst du? Welches ist der Weg in den Himmel? Ist es vielleicht ein Weg, der übermenschliche Anstrengung erfordert? Ist er einigen wenigen Helden vorbehalten? Wie können wir diesem Weg folgen, wir, die wir doch oft schon Mühe haben, die Wege auf Erden zu verstehen und uns eher in der Verwirrung, in der Unsicherheit und in den Schwierigkeiten verlieren? Wir, die wir uns nicht entscheiden können? Ich bin der Weg, hatte Jesus daraufhin gesagt. Diesen Weg zeigt er uns nun, indem er in den Himmel emporsteigt. Ihn zu lieben, ihm in seinen geringeren Brüdern und Schwestern zu begegnen, sein Wort ernst zu nehmen - das ist der Weg des Himmels. Er ist für alle möglich.
Das Fest der Himmelfahrt ist eine äußerst gute Gelegenheit. Es ist eine Gnade, die den Menschen geschenkt ist, da es einen Ausblick auf die Zukunft der Menschheitsgeschichte, ja der gesamten Schöpfung eröffnet. Nicht auf eine unbestimmte, mehr oder weniger ideologische und abstrakte, sondern auf eine konkrete Zukunft aus "Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht", so könnten wir es in Anlehnung an ein Jesuswort formulieren (Lk 24,39). Er selbst eröffnet diese Zukunft als Erster, indem er mit seinem ganzen Leib, seinem Fleisch und Leben - die Fleisch und Leben von dieser unserer Welt sind - in sie eintritt.
Von jenem Tag an beginnt sich der Himmel von der Erde aus zu bevölkern oder es beginnen - in der Sprache der Offenbarung gesprochen - ein neuer Himmel und eine neue Erde. Der Herr eröffnet den Himmel und er öffnet ihn, damit alle daran teilhaben können. Seine Mutter ist bereits zu ihm gekommen. Auch sie ist mit ihrem Leib in den Himmel aufgenommen worden. Die Himmelfahrt ist das Geheimnis von Ostern, in seiner Erfüllung vom Ende der Geschichte aus betrachtet. Die Himmelfahrt bedeutet nicht nur den Eintritt eines Gerechten ins Reich Gottes; vielmehr nimmt der Sohn glorreich seinen Thron ein und sitzt zur Rechten des Vaters. Diese Darstellung in der Sprache der Bibel bringt symbolisch die Herrscher- und Richtermacht des auferstandenen Christus über die Menschheitsgeschichte zum Ausdruck. "Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde", sagt Jesus den Jüngern nach Ostern (Mt 28,18). Wir sind nicht mehr hineingestellt in eine Geschichte ohne Orientierung, als Opfer des Zufalls, der Sterne oder obskurer und unkontrollierbarer Mächte.
Wir müssen seine Zeugen sein. Dies fordert Jesus von allen, niemand ausgenommen, und zwar nicht für eine Zeit lang, sondern für immer. Wir sind nicht Jünger für uns selbst, um seine Güte auszunutzen, um uns das zu nehmen, was uns interessiert, und zu glauben, wir könnten uns allein verwirklichen; um eine ständige Selbstbetrachtung anzustellen und immer im Mittelpunkt zu stehen. Wir sind nicht Jünger, um uns für etwas Besseres zu halten als die anderen. Wir sind Jünger, weil er uns geliebt und erwählt hat, damit wir gehen und Frucht bringen. Er vertraut uns seine Kraft an. Wenn man die Liebe nicht weitergibt, geht sie zu Ende. Wenn wir versuchen, sie zu besitzen, sie uns zu eigen zu machen, verlieren wir sie.
Jesus sendet die Seinen in die ganze Welt aus, denn der Jünger ist ein universaler Mensch, ein Bürger der Welt, der sich bei allen zu Hause fühlt und zur Familie eines jeden gehört. Der Jünger spricht eine neue Sprache, jene des Himmels, die Sprache der Liebe, die die Herzen berührt. Der Jünger vertreibt die Dämonen - die Gedanken der Einsamkeit, die Gewohnheiten der Rachsucht, des Hasses, der Entzweiung und der Feindschaft, die oft wie ein Dämon werden, der die Herzen verformt und es unmöglich macht, dass die Menschen in Frieden miteinander leben können. Nicht der Perfekte, der Experte, der Reine verkündet das Evangelium und auch nicht der, der sich als Meister aufspielt und eine Lektion erklärt. Das Evangelium verkündet derjenige, der sich sündig, wie er nun einmal ist, für die Kraft der Liebe zu allen entscheidet, vor allem zu den Armen und Schwachen. Das ist der Weg des Himmels. Die aber, die zum Himmel emporschauen - denken wir etwa an die Horoskope - und dort nach schützenden Zeichen suchen, um vor der Angst und der Unsicherheit des Lebens zu fliehen, erregen eher Mitleid. Der aufgefahrene Herr ist unser Himmel und unsere Sicherheit. Er zieht uns hin zu einer Zukunft, die er schon in Fülle erreicht hat. Den Jüngern aller Zeiten übergibt er die Macht, die Geschichte und die Schöpfung auf dieses Ziel hinzulenken. Sie können die Dämonen vertreiben und die neue Sprache der Liebe sprechen. Sie können die Schlangen der Versuchung unschädlich machen und die tückischen Fallstricke des Lebens überwinden. Sie können die Kranken heilen und jeden unterstützen, der der Hilfe bedarf. Es ist diese Kraft, die die Jünger bis an die Grenzen der Erde und der Zukunft der Geschichte entgegenträgt. Das Markusevangelium schließt mit den Worten: "Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ."

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika