Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

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7. Sonntag der Osterzeit Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 20 Mai

Homilie

Mit diesem Sonntag neigt sich die Osterzeit dem Ende entgegen. Die Apostelgeschichte berichtet von der Versammlung der Jüngergemeinschaft in Jerusalem in den Tagen nach der Himmelfahrt. Nachdem Jesus in den Himmel aufgenommen wurde, fühlten sich die Jünger vielleicht noch schwächer und spürten ihre Hilflosigkeit. Doch anders als in der Leidensgeschichte, als sie flohen und jeder seinen eigenen Weg ging, blieben sie nun zusammen. Die Begegnung mit dem Auferstandenen in den Tagen nach Ostern hatte ihre Gemeinschaft erneuert und sie wieder zusammengeführt, wie auch unsere Gemeinschaft durch die Feier der Ostertage erneuert und gestärkt wurde. Nun hatten die Jünger verstanden, dass die Kraft für ihre Sendung und für die Verkündigung des Evangeliums nicht im eigenen Leben zu finden ist, sondern dass sie ein Geschenk von oben ist, wie Jesus es ihnen verheißen hatte. In der christlichen Gemeinde sucht man nicht die Stärke des Einzelnen, es geht nicht darum, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Die Kraft der Jünger Jesu liegt in der Kommunion untereinander, die ihren Ursprung in einer lebendigen Gemeinschaft mit dem Herrn im Gebet und im Hören auf das Wort Gottes hat.
Das Hören auf das Wort Gottes bildet den Mittelpunkt der Urgemeinde in Jerusalem, aber auch jeder Gemeinschaft, die in der Nachfolge Jesu leben möchte. Im Hören auf das Wort Gottes fangen die Jünger an, ihre Aufgabe und Sendung zu verstehen. Petrus, den Jesus als Verantwortlichen eingesetzt hatte, ergreift das Wort und erklärt die Schrift, als sie über die Ereignisse der Leidensgeschichte und den Verrat des Judas nachdenken. Da es in den Psalmen heißt: "Sein Amt soll ein anderer erhalten!", wählen die Apostel den Matthias, damit ihre Gemeinschaft wieder vollständig wird. Wie Jesus ganz aus dem Wort Gottes gelebt hat und sein Leben danach ausrichtet, so versammeln sich auch die Apostel nun in Treue, um auf das Wort Gottes zu hören. Damit zeigen sie den Weg für alle Gemeinschaften der Jünger Jesu, die nach dem Anfang in Jerusalem zu allen Zeiten und an allen Orten der Welt entstanden sind und noch entstehen. Das Hören auf das Wort Gottes ist immer die Grundlage und der Mittelpunkt für das Leben der Christen.
Dieses Hören findet im Rahmen des gemeinsamen Gebetes statt. Denn das Gebet ist die Kraftquelle der Christen, hier spüren sie die Nähe des Vaters und finden ihren Weg in der großen und oft schwierigen Welt. Die Jünger der Jerusalemer Urgemeinde spürten nämlich weiterhin ihre Schwäche angesichts der großen Welt mit all ihren Problemen und Konflikten. Auch heute machen wir Christen diese Erfahrung. Denn im Zeitalter der Globalisierung sieht man alles, die Medien zeigen uns, was sich in jedem Winkel der Erde ereignet. Dieses Gefühl der Schwäche und Zerbrechlichkeit führt leider häufig dazu, dass sich die Menschen in ihre kleine Welt zurückziehen und nur das eigene kleine Glück suchen. Die große Welt macht Angst, sodass man den Eindruck gewinnen könnte, dass man nichts verändern kann und dass der Einsatz des Einzelnen unwichtig und bedeutungslos ist. Doch Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, denn sie führt dazu, dass man sich auf das eigene Leben zurückzieht und verschließt. Letztlich wird man gleichgültig und unempfindlich gegenüber dem Leid der anderen, gegenüber den Nöten und Sorgen der Mitmenschen.
Der Herr hat uns gelehrt, keine Angst zu haben, auch wenn die Welt groß und schwierig ist. Durch sein Leben hat er gezeigt, was Vertrauen auf den Vater im Himmel bedeutet. Dieses Vertrauen kommt in besonderer Weise im großen Gebet Jesu am Abend vor seinem Leiden zum Ausdruck. Trotz der schweren Stunde, die ihm selbst bevorstand, obwohl ihm bewusst war, dass er bald gewaltsam sterben musste, ist der Herr voller Vertrauen und legt sein Leben und das Leben seiner Freunde in die Hände Gottes. Beeindruckend sind seine innere Ruhe und Stärke, die in diesen Worten zum Ausdruck kommen.
Während wir ständig und bei den kleinsten Sorgen nur noch an uns selbst und unsere eigenen Probleme denken, betet Jesus am letzten Abend seines Lebens nicht für sich selbst, sondern für seine Freunde; für die Freunde von damals und für die Freunde aller Zeiten und damit auch für jeden von uns. Jesus bittet ganz besonders um zwei Dinge und bringt damit seine Sorge zum Ausdruck. Zunächst bittet er für die Einheit der Jünger: "Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir." Am Anfang des neuen Jahrtausends müssen wir eingestehen, dass dieses Gebet Jesu immer noch sehr aktuell ist. Leider trägt die Christenheit immer noch traurige Züge von Spaltungen und Zerrissenheit und der Weg der Ökumene ist nicht immer einfach, obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten viele Fortschritte gegeben hat. Es ist eine gute Tradition, dass die Kirche in den Tagen vor Pfingsten für die Einheit der Christen betet. Möge der Heilige Geist, den wir an Pfingsten erwarten, die Trennungen überwinden und die Menschen mit der Liebe Gottes erfüllen, die Voraussetzung und Grundlage für die Einheit unter den Menschen ist.
Schließlich bittet Jesus dafür, dass seine Jünger vor dem Bösen bewahrt werden: "Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst." Die Christen sind nicht dazu berufen, sich aus der Welt zurückzuziehen und sich kleine Schutzräume außerhalb des alltäglichen Lebens zu schaffen. Unsere Berufung besteht darin, mitten in den Schwierigkeiten des Lebens und der komplizierten Welt das Evangelium weiterzugeben. Doch Jesus ist sich der Macht des Bösen bewusst, er kennt die List und Gewalt des Bösen. Kurz nach diesem Gebet erfährt er sie am eigenen Leib. Deshalb steigt aus seinem Herzen dieses dringliche Gebet auf. Unsere heutige Welt lässt uns noch mehr als zur Zeit Jesu die Untaten und die Gewalt des Bösen erkennen. Niemand kann von vornherein sicher sein, dass das Böse nicht in sein Herz eindringt. Deshalb müssen wir dieses Gebet Jesu auch heute weiter beten, denn das Gebet ist die einzige Waffe gegen das Böse, das Gebet ist stärker als alle Gewalten, die nicht wollen, dass sich das Evangelium ausbreitet und die Menschen glücklich und in Eintracht miteinander leben.
Ahmen wir deshalb Jesus nach, der seine Augen zum Himmel erhob und im Gebet Halt und Trost fand. Wer die Augen auf den Vater richtet und betet, wird frei von der Last des eigenen Ich und seiner Probleme. Wer betet, findet direkten Zugang zum Vater im Himmel, er findet neue Hoffnung und Kraft und kann erkennen, dass die Macht des Bösen und die Probleme der Welt nicht die letzte Antwort haben. Außerdem sagt Jesus: "Ich habe ihnen dein Wort gegeben." Im Wort Gottes, im Evangelium finden wir Orientierung und Halt, durch dieses Wort spricht der Herr selbst weiter zu unserem Herzen, um uns zu trösten und auf den Wegen der Welt zu führen. Das Wort des Herrn hilft uns, das Beispiel Jesu nachzuahmen, damit auch wir bereit und fähig sind, unser Leben für das Evangelium hinzugeben und damit das wahre Leben zu gewinnen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika