Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

17. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an Marta, Maria und Lazarus, die den Herrn in ihrem Haus aufnahmen.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 29 Juli

Homilie

An fünf aufeinander folgenden Sonntagen (vom 17. bis zum 21. Sonntag im Jahreskreis) wird in der Sonntagsliturgie die fortlaufende Lesung des Markusevangeliums unterbrochen, um das ganze sechste Kapitel des Johannesevangeliums zu lesen. Der Grund für diesen Einschub liegt in der Absicht, das Thema des Brotes zu vertiefen, bei dem die Erzählung des Markus angekommen war. Das Evangelium beginnt mit der Brotvermehrung. Dieser Abschnitt des Evangeliums wirft ein besonderes Licht auf das Geheimnis Jesu, der zur Nahrung für unser Leben wird. Zum sechsten Mal wird diese Episode in den Evangelien überliefert; die anderen fünf Erzählungen finden sich in den synoptischen Evangelien. Diese Häufigkeit weist darauf hin, dass dieses Ereignis im Denken der ersten christlichen Gemeinden von großer Bedeutung war. Sicherlich war die Brotvermehrung ein Zeichen, das die Bedeutung der Sendung Jesu unter den Menschen mit am klarsten verständlich machte.
Johannes führt in die Erzählung ein, indem er das bekannte Bild der Menschenmenge beschreibt, die sich bei Jesus versammelt. Der Herr steigt auf einen Berg, für gewöhnlich umgeben von seinen Jüngern, und setzt sich nieder, wie es jeder Meister tut. Dann blickt er auf diese ganze Menschenmenge: "Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen ..." Wir können sagen, dass es zum Wesen des Herrn gehört hierauf zu antworten und nicht weit oben im Himmel zu bleiben, fern von den Menschen. Jesus bleibt nicht bei der Kontemplation seiner selbst oder seiner Werke stehen. Er ist vom Himmel gekommen und in allem den Menschen gleich geworden. Doch er steigt ein wenig höher hinauf, auf einen Berg. Er möchte Gott begegnen und von dort aus kann er die Männer und Frauen besser sehen. Nur wenn man Gott im Herzen hat - das ist der Sinne des auf den Berg Steigens - und sein Mitleid aufnimmt, kann man die Menschen mit neuen Augen sehen, auf ihre Fragen und Bedürfnisse antworten.
Aus den Seiten des Evangeliums kann man verstehen, dass die Leute bereitwillig bei Jesus waren "aufgrund der Zeichen, die er wirkte". Sie waren so ergriffen vom Hören auf seine Worte, dass sie vergaßen zu essen. Was für ein Unterschied zu uns, die wir oft so nachlässig mit den Dingen Gottes umgehen! Und tatsächlich ist er es, nicht die Jünger, der das Bedürfnis der Leute nach Brot bemerkt. Jesus ruft Philippus, der aus dieser Gegend, aus Betsaida, stammte, und fragt ihn: "Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?" Philippus antwortet nach einer kurzen Berechnung, dass es unmöglich sei, genügend Geld zu sammeln, um für alle diese Menschen Brot zu kaufen. Und tatsächlich, diese Frage Jesu war völlig realitätsfern. Andreas, der bei diesem Wortwechsel dabei ist, holt einige Informationen ein. Er kommt nach vorne und berichtet, dass er nur einen Jungen ausfindig machen konnte, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei hat. Mit traurigem Realismus fügt er hinzu: "Doch was ist das für so viele!" Die Diskussion scheint nun für ihn und die anderen Jünger beendet. Die Überlegtheit, der Realismus, das praktische und konkrete Vorgehen der Jünger scheinen gesiegt zu haben. Das Einzige, was zu tun bleibt, ist, die Menschen wegzuschicken, wie es in einer anderen Erzählung überliefert ist. Jeder hätte zu Hause essen können. So wäre keiner Schuld gewesen, wenn einer hungrig bleiben muss. Verwendet man nicht auch heute noch die Redewendung: "ad impossibilia nemo tenetur" (niemand muss Unmögliches tun)? Doch es steht geschrieben: "Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich" (Lk 18,27). Unsere Resignation wird durch die Macht Gottes überwunden und die Schriften sind voll von Wundern. Die Szene aus dem Zyklus der Erzählungen über Elischa (dem Nachfolger des Propheten Elija aus dem 9. Jahrhundert vor Christus) beschreibt bereits das Wunder einer Brotvermehrung, das durch die Barmherzigkeit des Herrn gewirkt wurde. Auch hier waren es wenige Gerstenbrote, die nicht ausreichten, hundert Menschen zu sättigen. Angesichts des Zweifels eines Mannes, der nur zwanzig Brote besaß, besteht der Prophet darauf: "Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen." Und so geschah es. Wenn sich die Jünger an diese Schriftstelle erinnert hätten, hätte dies ihrem kleinen Glauben geholfen und sie hätten Jesus gebeten, einzugreifen. Ganz anders war das Verhalten von Maria in Kana in Galiläa, als sie sich an Jesus wandte, damit das Fest der beiden jungen Brautleute nicht verdorben würde. Doch wie es auch bei uns geschieht, vertrauten die Jünger mehr ihrem Realismus und ihrem natürlichen Wissen als der Ursprünglichkeit und der Kraft des Wortes Gottes.
Jesus vertraut ganz auf den Vater und weiß genau, dass "für Gott alles möglich ist". Er ist es auch nicht gewohnt, jemanden wegzuschicken, auch dann nicht, wenn dieser es nicht einmal wagt, um Hilfe zu bitten. Jesus liest in den Herzen und kommt unseren Bitten zuvor, indem er uns das gibt, was wir brauchen. Ganz so übrigens, wie jeder gute Familienvater und jede gute Familienmutter handelt oder handeln müsste. Gott ist immer gut, sowohl zu den gehorsamen Kindern als auch zu den störrischen. Er kann nicht widerstehen, wenn seine Kinder ihn brauchen. Ohne dass die Jünger etwas verstehen, sogar gegen jede Vernunft, ordnet Jesus an, dass sich die Leute ins Gras setzen sollen. "Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen", so wird in Psalm 23 gesungen, der diese wundervolle Szene gleichsam vorwegnimmt. Als alle sitzen, nimmt Jesus das Brot, dankt Gott und verteilt es an alle. Anders als in den synoptischen Evangelien, wo die Jünger damit beauftragt werden, nimmt Jesus hier das Brot selbst und verteilt es. Der Evangelist möchte damit zweifellos die direkte und persönliche Beziehung zwischen dem Hirten und seinen Schafen hervorheben. Auch hier ist der Antwortpsalm eine Hilfe für unser Gebet: "Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen" (Ps 145,15-16).
Doch Jesus handelt nicht aus dem Nichts heraus. Er braucht die fünf Gerstenbrote - Gerstenbrot war die Speise der Armen, es war nicht das beste, geschmackvollste oder nahrhafteste Brot. Mit diesen armseligen Broten sättigt er fünftausend Menschen, so viele hatten im Gras Platz genommen. Das Wenige, das wir haben - die geringe Liebe und das geringe Mitleid, die wenigen materiellen Güter, die geringe Bereitschaft, die wenige Zeit - reicht aus, um den Hunger zu besiegen, sowohl den Hunger des Herzens als auch den Hunger des Leibes. Es kommt darauf an, das Wenige, das wir haben, in die Hände des Herrn zu legen und es nicht in unseren geizigen Händen herumzudrehen, um es zu behalten.
Der Evangelist sagt, dass nach dem Essen alle über das erstaunt waren, was Jesus getan hatte, sodass sie ihn sogar zum König machen wollten. Aber er floh wieder auf den Berg. Er wollte den starken Hunger nach Brot, der nie vergeht, nicht schwächen, dieses Bedürfnis nach einer liebevollen und dauerhaften Beziehung zum Herrn. Mit Jesus auf dem Berg bitten wir weiter: "Unser tägliches Brot gib uns heute!"

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika