Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

18. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 5 August

Homilie

An diesem Sonntag wird in der Liturgie ein weiterer Abschnitt aus dem sechsten Kapitel des Johannesevangeliums gelesen. In der Synagoge zu Karfanaum hält Jesus seine bekannte Rede nach der Brotvermehrung. Die Leute wollten ihn danach zum König machen, Jesus aber war zunächst auf einen Berg und dann nach Karfanaum geflohen. Als die Leute Jesus dann nicht mehr sahen, suchten sie ihn, stiegen in Boote und fuhren ans andere Ufer. Er hatte ihren Hunger gestillt, deshalb wollten sie diesen Propheten nicht aus den Augen verlieren. Tatsächlich finden sie ihn "auf der anderen Seite des Sees". Als sie ihn sehen, fragen sie etwas vorwurfsvoll: "Rabbi, wann bist du hierher gekommen?" Jesus wusste sehr wohl, dass sie ihn aus Eigeninteresse suchten, war deshalb jedoch nicht empört. Er wollte ihnen ja Heil bringen und suchte weder ihre Zustimmung noch irgendwelche Schmeicheleien. Er lief den Leuten und ihren Wünschen, ihrer Mode oder ihren Ansprüchen nicht hinterher. Für alle wollte er der Meister bleiben, der führt und lehrt und bei Bedarf auch zurechtweist. Aus diesem Grund hörte er nie auf zu sprechen, Mut zu machen und zur Umkehr aufzurufen.
Daher wendet er sich mit deutlichen Worten an die Menschenmenge und antwortet auf ihre Frage: "Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid". In der Tat suchten sie ihn, weil er ihren Hunger mit dem wunderbar vermehrten Brot gestillt hatte. Diese Menschen wollten einfach nur ihren Hunger stillen und hatten jemanden gefunden, der sie sättigen konnte. Diesen Mann wollten sie nicht verlieren, auch wenn sie dafür den See überqueren mussten. Sie strömten zu ihm, doch nur, um satt zu werden. Sie interessierte seine Macht, nicht sein Herz. Es fehlte ihnen also an Zuneigung und Liebe zu diesem Meister. Diese Blindheit der Gefühle musste beseitigt und geheilt werden. Das will der Herr tun und sagt: "Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt".
Mit dieser Aufforderung möchte er den engen und bedrückenden Horizont aufbrechen, in dem man nur fragt, wie man satt werden kann. So will er erreichen, dass sie über die unmittelbare Befriedigung ihrer Bedürfnisse hinausgehen. Es gibt eine höhere Lebensordnung, eine Dimension des Daseins, die über die Sorge um Nahrung und Kleidung, Karriere und Ruhe um jeden Preis hinausgeht. Denn all das macht nicht satt, im Gegenteil, es hinterlässt in uns eine Unruhe und einen Drang, in einem endlosen Kreislauf ein immer neues Bedürfnis und dessen Befriedigung zu suchen. Es gibt aber eine Speise, die nicht verdirbt, sagt Jesus. Um sie sollen wir uns unbedingt bemühen. Man hat den Eindruck, als möchte Jesus den Zuhörern sagen: "Ihr seid mit den Booten über den See hierher gekommen, um Brot für euren Leib zu finden, doch wie viel mehr müsst ihr nach der Nahrung suchen, die nicht verdirbt". Das können die Menschen nur schwer begreifen und meinen, dass er die Einhaltung weiterer Vorschriften von ihnen fordert, damit das Wunder der Brotvermehrung fortgesetzt wird: "Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?" Jesus aber möchte von ihnen nur eins, sie sollen an ihn glauben. An einer anderen Stelle im Evangelium heißt es: "Nur eins erwartet Gott von euch, ihr sollt an den glauben, den er gesandt hat". Es handelt sich weder um ein Gebot noch um eine weitere Vorschrift, sondern alleine darum, sich persönlich und in Liebe von Jesus und seinem Evangelium ergreifen zu lassen. All das geschieht nicht spontan und von Natur aus, denn in gewisser Hinsicht ist der Glaube eine regelrechte Arbeit. Natürlich ist er eine Gabe Gottes, doch er wird gleichzeitig auch in unsere Hände gelegt und erfordert wie jede Arbeit Entschlossenheit, Ausdauer, Einsatz, Anstrengung, Entscheidungen und völlige Hingabe. Etwas davon scheint die Menge zu erahnen und fragt: "Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben?" Das Wunder des vergangenen Tages war ihnen nicht genug. Es hatte sicherlich gereicht, um die materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Doch wenn es um das ganze Leben geht, braucht man ganz andere Garantien. Solche Garantien sind zwar auf einer wirtschaftlichen Ebene möglich, aber nicht auf der Ebene der Liebe.
Die Liebe und mit ihr der Glaube sind immer auch ein Wagnis, obwohl Jesus viele und unglaubliche "Zeichen" tut. Die Leute waren und sind jedoch so sehr mit der eigenen materiellen Zufriedenheit beschäftigt oder zumindest so ichbezogen, dass sie außerhalb ihrer selbst nichts wahrnehmen können und so das Ufer ihrer ruhigen Sicherheiten nicht verlassen, um der Liebe des Herrn zu vertrauen, die immer auf das offene Meer hinausführt. Trotzdem schenkt der Herr immer das Brot, damit wir auf dem Weg des Glaubens und der Liebe Stärkung finden. Jesus erklärt deshalb den Zuhörern, dass das wahre Brot vom Himmel kommt, ja "das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben". Die Menschenmenge versteht nur die Hälfte und erwidert: "Herr, gib uns immer dieses Brot!" Das ist eine spontane und auf den ersten Blick auch schöne Bitte. Wäre sie doch die Bitte eines jeden! Doch sie muss zuerst vom Herzen und nicht vom Magen ausgehen.
Wie immer in entscheidenden Momenten ist die Antwort Jesu eindeutig: "Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern". Jetzt erschließt sich die Bedeutung des Manna in der Wüste und der Sinn der Brotvermehrung für die fünftausend Menschen. Es gibt ein Brot, das Jesus selbst ist und das alle empfangen können. Es kommt von Gott, ist jedoch nicht fern von uns. Alle können es unentgeltlich erhalten. Für uns Menschen der reichen westlichen Welt gibt es keinen Anlass, gegen Mose zu murren, wie es die Juden in der Wüste taten. Uns geht es auch nicht wie diesen fünftausend Menschen, die ohne Nahrung waren, weil sie Jesus die ganze Zeit gebannt zugehört hatten. Vielleicht müssten wir aber doch murren, doch gegen uns selbst, gegen unser Zögern und unsere Langsamkeit, denn obwohl wir einen vollen Magen haben und das Wort des Lebens in Händen halten, sind wir unfähig, es aufzunehmen und es zu genießen. Kommen wir zum "Brot des Lebens". Erneuern wir uns in Geist und Sinn und ziehen wir den neuen Menschen an, wie der Apostel Paulus sagt (Eph 4,23-24).

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika