Tägliches Gebet

Gedenken an den heiligen Diakon und Märtyrer Laurentius († 258). Er ordnete den Dienst an den Armen in Rom neu. Gebet für die Armen und für alle, die ihnen im Namen des Evangeliums dienen.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der erste Brief des Johannes 2,23-27

Wer leugnet, daß Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, daß er der Sohn ist, hat auch den Vater.

Für euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und im Vater.

Und seine Verheißung an uns ist das ewige Leben.

Dies habe ich euch über die geschrieben, die euch in die Irre führen.

Für euch aber gilt: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr braucht euch von niemand belehren zu lassen. Alles, was seine Salbung euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Bleibt in ihm, wie es euch seine Salbung gelehrt hat.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Apostel hat einerseits die falschen Propheten vor Augen, die die Gemeinde spalten wollen, andererseits denkt er an die Gläubigen, die keine Angst haben müssen, weil sie das Charisma (die Salbung) als inneren Schutz besitzen, das sie vor Irrtümern bewahrt. Diese Salbung ist das sichtbare Zeichen der Gabe des Heiligen Geistes, der im Herzen der Gläubigen wirkt. Deshalb sagt der Apostel, dass der Geist wahrhaftig und ohne Lüge ist. In der Abschiedsrede an die Jünger sagt Jesus: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Die Treue zur „Salbung“ bedeutet daher, im Herzen der Gemeinde zu bleiben, das das Evangelium ist, also dem Wort treu zu bleiben, das wir von Anfang an empfangen haben und das uns zu einem neuen Leben erschaffen hat. Es ist bedeutsam, dass das Verb „bleiben“ in wenigen Versen fünf Mal vorkommt, wie um darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, der empfangenen Salbung und der Gemeinde treu zu bleiben, die gerufen, ist diese Salbung mit Leben zu erfüllen und der Welt zu bezeugen. Das Heil ist nicht vorwiegend von erbrachten Werken abhängig, sondern vom Bleiben im Wort, das uns geschaffen hat, und vom Bleiben in der Gemeinde, die uns aufgenommen hat. „Bleiben“ bezieht sich auf eine Lebensentscheidung und auf die Entscheidung für ein Miteinander. Dasselbe Verb verwendet Jesus und spricht davon, dass die Jünger in ihm bleiben sollen wie die Reben am Weinstock: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5). Sicherlich ist damit ein äußeres und konkretes Bleiben gemeint, vor allem aber auch ein geistliches und inneres Bleiben, das aus Zuhören und Gehorsam, Gebet und Geschwisterlichkeit, sowie Einsatz und großzügigem Dienen besteht. Wer so im Vater und im Sohn bleibt, bleibt auch in der Gemeinde. Darin besteht das ewige Leben.