Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

28. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den heiligen Papst Calixtus (+ 222). Er war ein Freund der Armen und gründete ein Gebetshaus, an dessen Stelle später die Kirche Santa Maria in Trastevere errichtet wurde.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 14 Oktober

Homilie

Das Evangelium des 28. Sonntags stellt uns Jesus vor Augen, der sich erneut auf den Weg nach Jerusalem macht. Auch an uns richtet sich die Einladung, uns von Jesus mit auf den Weg eines spirituellen Wachstums nehmen zu lassen. Der Mann, von dem das Markusevangelium spricht, "läuft" auf Jesus zu. Er beeilt sich, ihm zu begegnen. Mit Dringlichkeit sucht er eine Antwort für sein Leben. Darin ist er beispielhaft im Gegensatz zu unserer Bequemlichkeit in der Nachfolge des Herrn. Markus lässt uns verstehen, dass es sich um einen Erwachsenen handelt, während es bei Matthäus ein junger Mann ist. Dies bedeutet, dass man in jedem Alter auf den Herrn zulaufen kann.
Als dieser Mann Jesus erreicht, fällt er vor ihm auf die Knie und stellt ihm eine Frage, die im Leben von zentraler Bedeutung ist: "Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?" Er nennt Jesus nicht "gut", um ihm zu schmeicheln, sondern ist zutiefst von dessen Güte überzeugt. Doch Jesus weist ihn sofort zurecht: "Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen". Für uns, die wir gern eine hohe Meinung von uns selbst haben, ist die Aussage Jesu eine beispielhafte Lehre, die wir nie vergessen dürfen. Nur Gott ist gut, sonst niemand. Offensichtlich also auch wir nicht. Dies zu erkennen, ist weniger eine Frage der Demut als der Ehrlichkeit. Unsere eigene Schwäche und Sünde zu erkennen bedeutet, den ersten Schritt auf dem Weg zu tun, der uns zum Herrn führt. Hierzu fordert uns auch jede eucharistische Liturgie mit dem Eröffnungsruf auf: "Herr, erbarme dich!" Der Mann aus dem Evangelium läuft auf Jesus zu und erhält die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ein Dialog beginnt. Jesus fragt ihn, ob er die Gebote kennt und sie befolgt hat, worauf er antwortet, dass er sie von Jugend an befolgt habe. Er ist also alles andere als ein lauer oder wenig praktizierender Gläubiger. Wie viele von uns könnten wohl die gleiche Antwort auf diese Frage Jesu geben?
Der Evangelist bemerkt: "Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte ...". Wenn doch auch wir verstünden, dass diese Worte an uns gerichtet sind! Aber vielleicht haben wir gar nicht die gleiche Sehnsucht nach Rettung wie jener Mann. Dennoch dürfen wir sicher sein, dass diese Worte auch an uns gerichtet sind. Denn Jesus schaut uns weiter mit Liebe an, auch wenn wir der Schrift weniger treu sind als dieser Mann. Auch heute wendet sich Jesus uns zu und sagt uns mit derselben eindringlichen Liebe: "Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" Dies ist keine neutrale Aussage. Das Evangelium verlangt immer einen Einsatz, eine Entscheidung und eine Antwort. Daran erinnert uns auch der Brief an die Hebräer, den wir gehört haben: "Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens". Entweder man lehnt das Wort Gottes ab und bleibt so, wie man ist, oder man nimmt es an und ändert sein Leben.
Der soeben gehörte Abschnitt des Evangeliums gehört zu den biblischen Texten, die das Leben seiner Zuhörer stärker als viele andere verändert hat. Als Antonius, ein junger Ägypter aus gutem Hause, diese Worte hörte, ließ er alles zurück und zog sich in die Wüste zurück. Er wurde zum Vater und Abt für viele Mönche. Das Gleiche geschah mit Franziskus von Assisi: Er hörte diese Worte und ließ alles zurück. Er bezeugte das Evangelium so sehr, dass sogar sein Körper von den Wundmalen Christi gezeichnet war. Der reiche Mann jedoch senkte den Blick, als er diese Worte hörte, er wurde betrübt und ging mit traurigem Herzen weg. Bitter erklärt der Evangelist am Ende, warum er dies tut: "Denn er hatte ein großes Vermögen." Doch auch Jesus wurde traurig, sogar sehr traurig, denn er verlor einen Freund, einen Jünger. Auch all diejenigen sollten ihn verlieren, denen dieser junge Mann die Freude des Evangeliums hätte verkünden können.
Wir könnten uns fragen: Ist die Aufforderung Jesu nicht zu streng? Sind seine Worte nicht zu fordernd, sodass er Gefahr läuft, am Ende allein zu bleiben? Könnte Jesus seine Aussagen nicht wenigstens ein wenig abschwächen? Könnte er nicht weniger anspruchsvoll sein und seinen Zuhörern ein wenig mehr entgegenkommen? Die Worte, die Jesus gleich nach der Weigerung des Reichen hinzufügt, lassen keinen Widerspruch zu: "Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!" Er schließt mit den Worten: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt". Diese Worte müssten uns nachdenklich machen, ja erschrecken. Uns Kindern einer reichen Welt entspricht es viel mehr, zu nehmen, zu besitzen und anzuhäufen als zu geben, zu verschenken und zu teilen. Gepriesen seien also diese Worte, die eine gesunde Unruhe in unser Leben bringen und jeden Gläubigen daran erinnern, wie leicht es ist, sich vom Evangelium zu entfernen und dabei auch noch traurig zu leben.
Die Entscheidung, zu der uns dieser Abschnitt des Evangeliums auffordern will, ist die, Gott den Vorrang in unserem Leben vor allen anderen Dingen zu geben. Jesus fordert uns auf, Gott über alles andere zu stellen, auch über unseren Besitz, und die Armen als unsere Brüder und Schwestern zu betrachten, denen wir Liebe und Hilfe schulden. Sie haben ein Recht auf unsere Liebe und auf unsere Unterstützung. Was der Herr verlangt, trägt die Züge eines Verzichts und geht zum Teil auch tatsächlich mit Verzicht einher. Vor allem aber bedeuten seine Worte eine große Lebensweisheit. Offensichtlich handelt es sich nicht um die Weisheit der Welt, denn diese rät dazu, sich in sich selbst und in den irdischen Dingen zu verschließen. Vielmehr geht es um eine Weisheit, die vom Himmel kommt und von der wir in der Heiligen Schrift hören: "Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr. Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber soviel wie Lehm. Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt" (Weish 7,8-10).
Die Antwort Jesu auf die Frage, die ihm Petrus im Namen der Jünger stellt, erklärt konkret die Auswirkungen der Weisheit des Evangeliums: Wer alles aufgibt, um Jesus zu folgen, wer also Jesus über alles andere stellt, wird in diesem Leben das Hundertfache erhalten und nach dem Tod das ewige Leben. Manchmal denkt man, dass ein Leben gemäß dem Evangelium vor allem Entbehrung bedeutet. Das waren auch die Gedanken des reichen Mannes. In Wirklichkeit aber ist die Entscheidung, dem Herrn vor allem anderen zu folgen, in höchstem Maße lohnend, nicht nur um die eigene Seele für die Zukunft zu retten, sondern auch um das Leben auf dieser Erde um ein "Hundertfaches" mehr zu genießen. Der Abschnitt aus dem Buch der Weisheit schließt mit den folgenden Worten: "Zugleich mit ihr", der Weisheit, die aus dem Himmel kommt, "kam alles Gute zu mir, unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen". Wer Gott an den ersten Platz seines Lebens stellt, wird Teil seiner Familie, in der er Brüder und Schwestern findet, die er lieben, Väter und Mütter, die er verehren und Häuser und Felder, wo er arbeiten kann.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika