Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 2 Dezember

Homilie

Die Liturgie im Advent ruft uns auf, den Blick zu erheben und das Herz zu öffnen, um den aufzunehmen, den die ganze Welt erwartet, nämlich Jesus. Viele Menschen sehnen sich nach einer neuen Zeit und einer neuen Welt. Zahlreiche unter Hunger, Ungerechtigkeit und Krieg leidende Völker sehnen sich danach wie auch die Armen und Schwachen, die Einsamen und Verlassenen. Im Advent ist die Liturgie von dieser großen Erwartung erfüllt und richtet sie auf den Tag der Geburt Jesu hin aus. Denn er will die Welt von Einsamkeit und Traurigkeit, von Sünde und Tod erlösen. Über 2000 Jahre sind seit diesem Tag vergangen, der nicht nur die Zeitrechnung, sondern auch die Geschichte der Welt verändert hat. Schon mehrere Jahrhunderte vorher verkündete der Prophet Jeremia: „Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn – da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land“.
Obwohl diese Tage näher rücken, sind wir noch so hartnäckig mit uns selbst und mit unseren Angelegenheiten beschäftigt, dass wir ihr Kommen gar nicht bemerken. Unser Leben ist oft von Tatenlosigkeit geprägt und insgesamt gesehen kraftlos. Im Allgemeinen resignieren wir angesichts eines banalen Lebens ohne Zukunft, Hoffnung und Träume. Der Vorschlag des Advents möchte diese resignierte und gewohnheitsgemäße Lebensweise erschüttern. Das Wort Gottes warnt davor, uns von einem ichbezogenen Lebensstil beherrschen zu lassen und ruft auf, uns nicht einem hektischen Alltagsrhythmus zu unterwerfen. Auch auf uns treffen die Worte des Lukasevangeliums zu: „Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit“.
In dieser Zeit bis Weihnachten sollen wir somit wachsam sein und beten. Eine wahre Wachsamkeit ist nötig, denn der Schlaf kommt durch die Trunkenheit, wenn man ständig um sich kreist und im eigenen Leben und in eigenen Problemen gefangen ist. Das ist die Wurzel für Schläfrigkeit und Faulheit, über die das Evangelium spricht. Der Advent fordert uns auf, Geist und Herz zu weiten, um offen zu sein für neue Horizonte. Dabei sollen wir nicht aus unserem Alltag fliehen oder uns abwegige Ziele setzen. Vielmehr ist diese Zeit eine gute Gelegenheit, um das eigene Leben und das Leben der Welt realistisch zu betrachten und sich konkret zu fragen, wie und wofür wir unser Leben einsetzen wollen. Es handelt sich dabei nicht einfach um psychologische Übungen oder oberfl ächliche Veränderungen. Die Zeit Gottes bricht in unser Leben ein und verlangt von uns allen, dass wir uns ernsthaft um Wachsamkeit bemühen: „Dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“, sagt Jesus. Es ist also Zeit, sich aufzurichten und zu beten. Wenn man auf etwas oder besser auf jemanden wartet, dann richtet man sich auf. In diesem Fall warten wir auf Jesus. Wir dürfen nicht in unserer Ichbezogenheit, in unseren Problemen, Freuden oder Leiden gefangen bleiben. Das Wort Gottes ermahnt uns, unser Denken und unser Herz auf den auszurichten, der kommen soll. Deshalb fordert es uns zum Gebet auf. Gebet und Wachsamkeit sind eng miteinander verbunden. Wer die Erwartung nicht kennt, kann auch nicht beten und sich somit mit ganzem Herzen an den Herrn wenden. Wir finden die Worte zum Beten, wenn wir unser Haupt erheben und unseren Blick von uns abwenden, um nach oben zum Herrn zu blicken. „Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele“, haben wir in der Liturgie dieses Sonntags gesungen. Im Advent sollen wir alle mit einer Stimme gemeinsam den Herrn anrufen, dass er bald in unsere Mitte komme: „Komm, Herr Jesus!“ Diese Tage im Advent mögen somit Tage sein, an denen wir das Evangelium häufig öffnen, es lesen und darüber nachdenken. Es mögen Tage des Zuhörens und des Gebets sein, während wir über das Wort Gottes gemeinsam oder auch allein nachdenken. Kein Tag möge vergehen, an dem das Wort Gottes nicht in unser Herz eindringt. Wenn wir es aufnehmen, gleicht unser Herz nicht mehr einer dunklen Grotte, sondern kann zur Krippe werden, in der der Herr neu geboren wird. Nehmen wir deshalb den Segen des Apostels auf: „Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen“. Auf diese Weise gehen wir in rechter Weise die ersten Schritte im Advent.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika