Tägliches Gebet

Karfreitag
Wort gottes jeden tag

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Gedenken an den Tod Jesu am Kreuz
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Libretto DEL GIORNO
Karfreitag
Freitag 29 März

Homilie

Wir haben uns zu Beginn dieser Heiligen Liturgie auf den Boden niedergelegt. Wenigstens äußerlich wollten wir Jesus nachahmen, der von der Angst niedergestreckt am Boden des Ölgartens liegt. Wie sollen wir da ungerührt bleiben angesichts einer so großen Liebe, die bis zum Tod geht, nur um uns nicht zu verlassen? Jesaja schreibt: „Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. … Aber er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. … Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt“ (Jes 53, 6.4–5). Der Prophet nennt uns den Grund dafür, dass Jesus mit dem Gesicht zu Boden daliegt. Als ob dies nicht genügte, fährt der Prophet fort: „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seine Mund nicht auf“ (Jes 53,7). Jesus ist das Lamm, das die Schuld der Welt auf sich genommen hat, das den Kampf gegen das Böse aufgenommen hat, auch wenn er sein Leben dafür verlieren sollte. Jesus wollte nicht sterben: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39). Was der Wille Gottes war, wusste Jesus genau. Er sagte es auch: „Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag“ (Joh 6,39). Gottes Wille war es zu vermeiden, dass das Böse uns verschlingt, dass der Tod uns überwältigt. Jesus hat den Tod nicht vermieden. Er hat ihn auf sich genommen, damit er uns nicht zermalmt. Er wollte uns nicht verlieren. Keiner von seinen Jüngern, gestern oder heute, sollte vom Tod besiegt werden.
Daher dauert die Leidensgeschichte noch an. Sie dauert noch an auf den zahlreichen Ölbergen dieser Welt, wo es noch immer Krieg gibt und wo Millionen von Flüchtlingen zusammengedrängt sind. Sie dauert an dort, wo Menschen von der Angst zu Boden gestreckt werden. Sie dauert an bei den Kranken, die in ihrer Todesangst alleingelassen werden. Sie dauert an überall dort, wo Menschen Blut schwitzen aus Angst oder Verzweiflung. Die Leidensgeschichte nach Johannes, die wir heute hören, beginnt am Ölberg und die Worte, die Jesus an die Wachen richtet, bringen deutlich seine Entschlossenheit zum Ausdruck, niemanden zu verlieren. Als die Wachen kommen, ist es Jesus, der ihnen entgegengeht: Nicht nur, dass er nicht flieht, er scheint sogar die Initiative zu ergreifen: „Wen sucht ihr?“ Auf ihre Antwort „Jesus von Nazaret“, erwidert er: „Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen.“ Er möchte nicht, dass die Seinen getroffen werden. Im Gegenteil, er will sie retten, sie vor allem Bösen bewahren, auch auf Kosten seines eigenen Lebens. Er hat im Übrigen sein ganzes Leben damit verbracht, die Verlorengegangenen aufzusammeln, die Kranken zu heilen, ein Reich des Friedens und nicht der Gewalt zu verkünden. Und genau dieser Einsatz ist der Grund für seinen Tod. Wo hat die Feindschaft gegen ihn ihren Ursprung? In der Tatsache, dass er Mitleid hatte, zu viel Mitleid, dass er alle liebte, auch seine Feinde. Er traf sich zu oft mit Sündern und Zöllnern. Er vergab allen, und noch dazu bereitwillig. Es hätte gereicht, in Nazaret zu bleiben, und er hätte älter als 33 Jahre werden können. Doch er hätte die Forderungen des Evangeliums abmildern müssen. Oder er hätte die Hartnäckigkeit aufgeben müssen, mit der er immer die Schwachen verteidigte. Es hätte also genügt, dass er ein bisschen mehr an sich selbst gedacht hätte und ein bisschen weniger an die anderen, dann wäre er sicher nicht am Kreuz geendet.
Petrus beispielsweise verhielt sich so. Er folgte dem Herrn ein wenig, dann kehrte er auf seine eigenen Wege zurück. Bei der drängenden Befragung durch die Magd leugnete er sogar, Jesus zu kennen. Was zählte das schon? Mit diesem kurzen Satz rettete er sich. Jesu dagegen wollte weder das Evangelium noch Petrus noch die anderen verleugnen. Dennoch hätte in einem bestimmten Moment wirklich wenig genügt, um sich zu retten. Pilatus war schon von seiner Unschuld überzeugt und bat ihn lediglich um einige Klarstellungen. Aber Jesus schwieg. „Du sprichst nicht mit mir?“, fragt Pilatus, „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht dich zu kreuzigen?“ Petrus sprach und rettete sich. Jesus schwieg, er wollte keinen von denen verlieren, die ihm anvertraut worden waren, und wurde gekreuzigt. Auch wir gehören zu jenen, die der Vater Jesus anvertraut hat. Er hat unsere Sünden und unsere Kreuze auf sich genommen, damit wir alle aufgerichtet werden. Das ist der Grund, warum wir heute das Kreuz feierlich hereinbringen, warum wir davor niederknien und es küssen. Das Kreuz ist für uns kein Fluch mehr, sondern das Evangelium, Frohe Botschaft, die Quelle neuen Lebens. „Er hat sich für uns hingegeben, um uns von aller Schuld zu erlösen und sich ein reines Volk zu schaffen, das ihm als sein besonderes Eigentum gehört“ (Tit 2,14). An jenem Kreuz wurde das bis zu diesem Zeitpunkt unaufhaltsame Gesetz der Selbstliebe besiegt. Dieses Gesetz wurde von dem aus den Angeln gehoben, der für die Menschen lebte, bis zu seinem Tod am Kreuz. Jesus hat den Menschen die Angst genommen zu dienen, die Angst solidarisch zu sein, die Angst davor, nicht nur für sich selbst zu leben. Durch das Kreuz sind wir von der Sklaverei unserer selbst, von der Sklaverei unseres Ichs befreit worden, um die Hände auszubreiten und das Herz weit zu machen bis zu den Grenzen der Erde. Diese Heilige Liturgie ist nicht zufällig ganz besonders geprägt von einem langen Gebet für die ganze Welt. Es ist so, als ob die Arme des Kreuzes bis zu den Grenzen der Erde ausgebreitet würden, um alle die Wärme und Zärtlichkeit der Liebe Gottes spüren zu lassen, die alles besiegt, die alles umhüllt, die alles vergibt und die alles rettet.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika