Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

9, Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 2 Juni

Homilie

Nach der Feier der Osterzeit und den Hochfesten am Ende dieser fest-lichen Wochen beginnt die Kirche mit diesem Sonntag wieder den Rhythmus der Sonntage im Jahreskreis. Die Sonntage möchten eine Hilfe sein, die Festlichkeit dieser Wochen in den Alltag unseres Glau-benslebens hineinzunehmen. Denn schon die Kirchenväter betonten, dass die Christen jeden Sonntag ein kleines Ostern feiern. Die frohe Botschaft der österlichen Zeit mit ihrer Hoffnung und Freude soll unser ganzes Leben prägen und durch unser Zeugnis hinausstrahlen in den Alltag unserer Welt. Nach Pfingsten soll die christliche Gemeinschaft mit jener Begeisterung leben, wie wir sie bei der Urgemeinde von Jeru-salem vorfinden. Diese Begeisterung schenkte den Christen die Kraft, allen Menschen in der Nähe und in der Ferne das Evangelium der Auf-erstehung weiterzugeben und ihre Städte und Länder mit der Liebe des Auferstandenen zu erfüllen.
Damals wie heute gibt es eine große Erwartung bei den Menschen. Es ist eine Sehnsucht nach Hoffnung, nach Orientierung, nach Mensch-lichkeit. Auch 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind die Worte aus der Pastoralkonstitution Gaudium et spes von großer Aktualität: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freu-de und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ Diese Worte fassen gleichsam die Sendung der christlichen Gemeinde zusammen, die überall auf der Welt in ihren Kulturen und Situationen berufen ist, das Evangelium mit Leben zu erfüllen.
In dieser Hinsicht wirft das Evangelium dieses Sonntags ein Licht auf unsere Sendung in der Welt. Es zeigt Jesus inmitten der Menschen seiner Stadt, wie er Anteil nimmt an ihren Freuden und Hoffnungen, an ihrer Trauer und Angst. Dabei beschränkt er sich nicht auf eine be-stimmte Gruppe oder einen eingeschränkten Kreis. Seine Sendung ist offen für alle Menschen. Als die jüdischen Ältesten vom heidnischen Hauptmann gesandt werden und zu Jesus kommen, weist er sie daher nicht ab. Sie berichten ihm von einem fruchtbaren Zusammenleben mit diesem Fremden in ihrer Stadt Kafarnaum. Obwohl der Hauptmann kein Jude ist und sogar zur römischen Besatzungsmacht gehört, ist es zu einem guten Miteinander gekommen. Die Freundschaft des Haupt-manns zur jüdischen Gemeinde von Kafarnaum ist ein schönes Bei-spiel für ein gelungenes Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Diese Freundschaft ist so segensreich, dass der Haupt-mann sogar eine Synagoge für die jüdische Gemeinde gebaut hat.
Daher erkennen wir in der respektvollen Umgangsweise und Höflich-keit des Hauptmanns ein Modell für das Zusammenleben unterschied-licher Menschen. Dieser Heide zeigt eine tiefe Weisheit, denn er ist sich bewusst, dass es für einen jüdischen Rabbi unschicklich sein konnte, das Haus eines Heiden zu betreten. Zudem zeigt seine Bitte einen solch tiefen Glauben, dass Jesus ihn sogar höher einschätzt als den Glauben seiner Glaubensgeschwister in ganz Israel. Denn es kommt vor allem auf das Herz an. Das Herz dieses Heiden war voller Weisheit, Glauben und Hochachtung vor dem anderen. Trotz seiner anderen Religion steht er Jesus nahe. Die Liebe und Barmherzigkeit dieses Hauptmanns haben die Unterschiede der Religion und Kultur überwunden und eine Gemeinschaft über die Trennungen der Kultur und Volkszugehörigkeit geschaffen, die sehr in die Tiefe geht und ein Zusammenleben ermöglicht, das die Unterschiede zwar nicht beseitigt, aber trotzdem eine große Nähe und Verbundenheit schafft.
Neben dieser Weisheit und dem respektvollen Umgang mit den ande-ren beeindruckt am Hauptmann von Kafarnaum die Liebe zu seinem Diener. Für ihn ist sein Diener nicht nur ein Untergebener und Befehls-empfänger, obwohl der Hauptmann ein Vorgesetzter war, wie er in den begleitenden Worten deutlich macht. Er sieht in seinem Diener jedoch in erster Linie einen Bruder, den er deshalb im Leid nicht verlässt. Dar-in erfüllt er nicht nur die Pflichten eines Vorgesetzten, vielmehr erweist er sich als ein fürsorglicher Vater, der seine Kinder in der Not nicht allein lässt und alles tut, damit sie Hilfe erfahren und es ihnen gut geht.
Die Reaktion Jesu weist auf seine Überraschung über diesen Haupt-mann hin, über den er ein großes Lob ausspricht. Die Begegnung mit diesem Fremden wird für Jesus zu einer Bereicherung. Das ist eine ganz andere Erfahrung mit dem anderen und Fremden, als sie uns in der heutigen Welt oft begegnet. Oft werden die Fremden als Bedro-hung oder Gefahr angesehen, nicht als Bereicherung und Chance für das eigene Leben. Dieser fremde Hauptmann hat das Leben der Stadt Kafarnaum und seiner Bürger durch seine Anwesenheit, seine Freund-schaft und Bildung bereichert. Schon König Salomo hatte in seinem Gebet zur Weihe des Tempels von Jerusalem davon gesprochen, dass die Zuwendung Gottes nicht nur den Nahen gilt. „Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines Namens aus fernen Ländern kommen; denn sie werden von deinem großen Namen, deiner starken Hand und deinem hoch erhobenen Arm hören.“ Schon in diesen alten Worten König Salomos wird die universale Aus-richtung des Glaubens Israels sichtbar, aus dem der christliche Glaube hervorgegangen ist.
Das heutige Evangelium weist uns darauf hin, dass das Evangelium wirklich eine frohe Botschaft für alle ist. Es kann auch in denen Glau-ben und Hoffnung erwecken, die uns fern erscheinen. Dieses Jahr ist von Papst Benedikt XVI. zum Jahr des Glaubens erklärt worden, um daran zu erinnern, dass das Zweite Vatikanische Konzil den Glauben in neuer und universaler Weise für die Welt geöffnet hat. Diese Sen-dung ist weiter von großer Aktualität in einer Zeit, in der viele Men-schen fern vom Evangelium leben. Bitten wir daher den Herrn, dass er uns mit der Kraft des Heiligen Geistes erfülle, damit auch wir fähig werden, die universale Offenheit und Freundschaft des Evangeliums für alle Menschen zu bezeugen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika