Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 16 Juni

Homilie


Das Evangelium des elften Sonntags führt uns in das Haus eines Pha-risäers mit Namen Simon, der Jesus zum Essen eingeladen hat. Als sie am Tisch sitzen, kommt „eine Sünderin, die in der Stadt lebte“, wie der Evangelist anmerkt. Sie kommt herein und nähert sich Jesus. Wei-nend fällt sie vor ihm nieder und lässt ihre Tränen auf seine Füße fal-len. Dann trocknet sie sie mit ihrem Haar und salbt sie mit wohlrie-chendem Öl. Es ist in jeglicher Hinsicht eine ungewöhnliche Geste. Die Reaktion der Anwesenden ist daher auch verständlich, wenn man die Gewohnheiten der Zeit bedenkt. Sie sind nicht nur über diese Frau entsetzt, die einfach in das Haus kommt und das Mahl unterbricht. Sie zeigen auch ein hartes Urteil über Jesus. Denn er kennt diese Frau nicht und lässt sie gewähren. Zumindest versteht Jesus das alles nicht, so meinen sie. Er ist scheinbar weltfremd, und somit ist sein Evangeli-um für sie nicht realistisch. Doch in Wahrheit verstehen sie selbst we-der die Liebe dieser Frau noch ihre Sehnsucht nach Vergebung und noch viel weniger verstehen sie die Liebe Jesu. Simon wagt es, im Geheimen seinen Gast zu kritisieren: „Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich be-rühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist.“ Simon hat wirklich ein hartes Herz, sodass er nicht versteht, welches Übermaß an Gefüh-len der Liebe und der Zärtlichkeit in dieser Geste sichtbar wird. Er ist so eingenommen von seinem Urteil und seinen Vorurteilen, dass sein Herz blind ist. Jesus dagegen erkennt das Geheimnis des Herzens, er ist offen für diese Frau und erlaubt, dass sie ihre Gefühle der Liebe, der Scham und der Bitte um Verständnis, Vergebung und Zuneigung zum Ausdruck bringt. Dies ist ein wichtiger Augenblick. Jesus möchte das Geschehen durch ein Gleichnis erklären, so wichtig ist ihm die Bedeutung dieser Begebenheit. Denn hier zeigt sich der Kern des Evangeliums, das Herz Gottes selbst, und gleichzeitig unsere Distanz zu ihm.
Daher wendet sich Jesus direkt an Simon. Anders als er übt er die Kritik nicht im Verborgenen. Jesus spricht offen, aber voll Zuneigung und Liebe und sagt zu Simon: „Ich möchte dir etwas sagen“. Dann erzählt er ein Gleichnis. Mit dieser für Jesus typischen Methode spricht er direkt die Gedanken und das Herz der Zuhörer an. Denn er will keine Lehrsätze oder Theorien vortragen. Jesus will das Herz und das Leben der Men-schen verändern und ist gekommen, um uns zu retten und menschlicher und weniger gefühllos zu machen. Das Gleichnis erzählt von einem Gläubiger, der zwei Schuldner hatte. Der eine hatte eine große Schuld, der andere schuldete nur eine geringfügige Summe. Der Gläubiger er-lässt beiden die Schuld. Simon antwortet richtig auf die Frage, wer dank-barer sein wird. Doch er bemerkt nicht, dass er sich so auch selbst be-schuldigt. Jesus wendet sich der Frau zu und weist Simon auf die an-dersartige Haltung der Frau ihm gegenüber hin. Seine Vorbehalte sind ebenso offensichtlich wie die Liebe dieser Frau. Bewegt sagt Jesus: „Sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst“. An diese Worte über den Primat der Liebe hat Papst Benedikt XVI. in seiner Enzy-klika erinnert. Die Liebe kommt immer von Gott. Auch wenn sie verzerrt oder falsch ausgerichtet ist, ist sie doch ein Funke, der entzündet werden und ein heilsames Feuer entfachen kann. Das geschieht bei diesem Mahl. Jesus hat diese Frau angenommen und in ihr den Funken der Lie-be entzündet. Nun wendet er sich direkt an sie und sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Die Liebe zum Herrn öffnet sein Herz für uns, ver-brennt unsere Sünde und schenkt uns die Kraft zu einem neuen Leben. Das kleinliche Herz der Gäste kann die Worte des Evangeliums nicht begreifen und ist nicht offen für die Freude dieser Frau, die die Freude des Lebens und der Liebe wiederentdeckt hat.
Vielleicht setzt der Evangelist die Erzählung nicht zufällig fort, indem er von der Wanderung Jesu in Begleitung der Zwölf und einiger Frauen berichtet, während er lehrte und Zeichen des Heils vollbrachte, Dämo-nen austrieb und Kranke heilte. Die Liebe Jesu ist somit auch auf den Straßen der Menschen unterwegs, um sie von der Kälte einer zur Lie-be unfähigen Welt zu befreien. Bedeutsamerweise ruft das Kommen Jesu bei den Menschen überall und sofort ein Gefühl der Hoffnung, der unerwarteten Freude und der Erwartung auf ein neues Leben hervor. Beispielhaft für dieses neue Leben ist die Gruppe der Frauen, die bei Jesus war und ihn überallhin begleitete. Lukas erwähnt diese Frauen, „die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte“ und die ihm daraufhin gefolgt waren. Sie waren voll und ganz Mitglieder seiner neuen Gemeinschaft und unterstützten ihn sogar mit allem, was sie besaßen. Dieser wichtige Hinweis erklärt mit aller Deutlichkeit, dass Jesus nicht den Gewohnheiten seiner Zeit entsprach. Denn nach rab-binischem Brauch jener Zeit war es undenkbar, dass auch Frauen zum Jüngerkreis gehören konnten. Doch Jesus gliedert sie ein in seinen missionarischen Einsatz, wie es auch andere Stellen des Evangeliums belegen. Diesen Hinweis sollte man sorgfältig beachten, denn er ist ein Beweis dafür, dass niemand von der Mitgliedschaft in der Gemein-schaft der Jünger ausgeschlossen ist und dass niemand von der Ver-antwortung entbunden ist, das Evangelium weiterzugeben.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika