Tägliches Gebet

Gedenken an alle Heiligen
Wort gottes jeden tag

Gedenken an alle Heiligen

Gedenken an alle Heiligen, deren Namen im Himmel verzeichnet sind. In Gemeinschaft mit ihnen beten wir zum Herrn im Wissen, dass wir seine Kinder sind. Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Gedenken an alle Heiligen
Freitag 1 November

Homilie


Am Festtag Allerheiligen erinnert uns die Kirche an die große Schar der Heiligen, an all jene, die sich der Barmherzigkeit Gottes anvertrau-ten und in seinem Haus aufgenommen wurden. Sie sind weder Helden des geistlichen Lebens noch große spirituelle Persönlichkeiten, die auf der Bühne dieser Welt im Scheinwerferlicht standen, oder Personen, die nur bewundert, aber niemals nachgeahmt werden können. Nein, sie sind gewöhnliche Männer und Frauen. Es sind jene Jünger, die auf das Evangelium hören wollten und auch viele Menschen guten Wil-lens – vielleicht auch Nichtgläubige –, die sich darum bemühten, alle zu lieben, vor allem die Armen und die Schwachen.
Das Buch der Offenbarung zeigt ein unfassbares Panorama auf: „Da-nach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völ-kern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen“ (7,9). Ganz gleich welchem Volk, welcher Kultur und welchem Glauben jemand angehören mag, niemand ist von dieser Kommunion ausgeschlossen. Es genügt sie zu wollen, zu ersehnen und zu versuchen, zu ihr zu gelangen. Diese Schar besteht aus allen Kindern Gottes und bildet die Familie der Heiligen. Die Heiligen, die dieser Familie angehören, zeichnen sich nicht durch ihre Wichtigkeit oder ihren Wert aus, sondern dadurch, dass Gott sie in sein Volk beru-fen hat und dass sie seinem Ruf gefolgt sind. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Schwachen, die Kranken, die Bedürftigen und die Armen, denn „ihnen gehört das Himmelreich“, sagt Jesus. Sodann zäh-len all jene dazu, die das Wort des Evangeliums gehört haben und ihm gefolgt sind. Die Heiligkeit beginnt daher nicht erst nach dem Tod, sondern schon jetzt, sobald wir in die Zugehörigkeit zur Familie Gottes eingetreten sind, und sobald wir „getrennt“ wurden (das bedeutet „hei-lig“) von einer Bestimmung zur Einsamkeit und zur Furcht, und sobald wir uns vom traurigen Leben dieser Welt abgekehrt haben, um Teilha-ber an der Gemeinschaft der Gläubigen zu werden. Johannes schreibt in seinem ersten Brief mit deutlichen Worten: „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es … Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden“. Die Heiligkeit ist das ent-scheidende Ziel, auf das sich jeder Gläubige ausrichten soll. Sie ist der Horizont, in den wir unsere Gedanken, unser Handeln, unsere Ent-scheidungen und unsere persönlichen wie gemeinschaftlichen Pläne stellen sollen. Heilig zu werden, ist das Einzige, was wirklich zählt. Da-bei handelt es sich nicht um etwas, das verborgen und sozusagen pri-vat im Inneren des Menschen geschieht, losgelöst vom konkreten menschlichen Leben. In gleicher Weise sind auch die Gotteskindschaft und die Zugehörigkeit zu seiner Familie, die die Kirche ist, keine Ne-bensache des Lebens. Um diese Zugehörigkeit zu Gott und zu seiner Familie zu bewahren, haben viele – und nicht nur große Persönlichkei-ten – ihr Blut vergossen. Man denke nur an die Millionen von verges-senen Märtyrern des letzten Jahrhunderts, die „bis aufs Blut Wider-stand geleistet“ haben (Hebr. 12,4), um dem Glauben und der Kirche nicht abzuschwören. Die Heiligkeit ist wirklich jene Energie, die unser Leben und auch die Welt ändert. Was ist also die Heiligkeit? Sie ist das Leben gemäß der Seligpreisungen. Ja, die Seligpreisungen helfen den Menschen, aus einem Zustand der Traurigkeit herauszutreten, in dem sie und die Welt sich befinden. Das Evangelium vertritt ein Verständnis vom Glück, das der herrschenden Meinung völlig widerspricht und für uns ein wertvoller Wegweiser ist. Zwar könnten wir fragen: Kann man wirklich glücklich sein, wenn man arm ist, wenn man trauert, keine Ge-walt anwendet und barmherzig ist? Wenn wir jedoch die Gründe näher betrachten, weshalb das Leben oft so hart ist, dann entdecken wir sie in der Unersättlichkeit, in der Arroganz, in der Untreue, im Hass und in der Gleichgültigkeit der Menschen – in all dem, was den Seligpreisun-gen entgegengesetzt ist. Ein Leben in Heiligkeit ist deshalb kein au-ßergewöhnliches Leben, das nur für schwierige Zeiten gut wäre und nur für besondere Menschen geeignet wäre. Die Heiligkeit ist ein all-täglicher Weg von Männern und Frauen, die auf das Evangelium hö-ren, es im Herzen bewahren und versuchen, es in die Tat umzusetzen. Nicht derjenige ist heilig, der nie sündigt. Nicht derjenige ist heilig, der sich gerecht fühlt. Heilig ist der, der die Liebe sucht, der um Gnade bittet, der nach dem Evangelium hungert, der sich für Solidarität und Frieden einsetzt. Heilig ist der Sünder, der vor dem Herrn auf die Knie fällt und wegen seiner Sünde weint. Deshalb können wir alle, wirklich alle, heilig sein. Wir Sünder sind heilig, wenn wir uns dem Altar nähern und den Herrn in Demut um Vergebung bitten. Er richtet sogleich sein Wort an uns und bereitet für uns sein Mahl der Liebe vor.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika