Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

3. Adventssonntag
Gedenken an Gigi, einen Jungen aus Neapel, der eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Mit ihm gedenken wir aller Kinder, die durch die Gewalt der Menschen leiden oder gestorben sind. Gebet für die Kinder.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 15 Dezember

Homilie

Das Wort Gottes, das an diesem dritten Sonntag im Advent an uns gerichtet wird, lädt alle, die in der Wüste dieser Welt leben, ein, sich zu freuen, weil sie eine Verheißung empfangen: „Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes“ (Jes 35,2). Der Prophet öffnet die Augen der Zuhörer und wendet sie ab von der Traurigkeit und der Resignation dieser Welt. Er lädt alle zur Hoffnung und zur Erwartung der Ankunft Gottes ein. So fährt er fort: „Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! ... Er selbst wird kommen und euch erretten.“ Der Herr wird kommen. Mit nachdenklicher und freudiger Standhaftigkeit richtet der Prophet diese Verheißung auch an uns. Er stellt uns die Vision einer neuen Welt vor Augen, in der der Lahme wie ein Hirsch springt, der Stumme vor Freude aufjauchzt und sich mitten in der Schwere und Traurigkeit der menschlichen Existenz eine Straße auftut. Auf ihr werden die vom Herrn Befreiten gehen und er fügt noch hinzu: „Wonne und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.“ Doch ist dies alles nicht nur ein Traum? Handelt es sich nicht nur um einen der vielen Träume, die uns von Zeit zu Zeit wieder vorgeschlagen werden? Ein Traum, der aus einem Moment des Optimismus erwächst? Oder eine schöne Hoffnung, die der Prophet uns verkündet, um uns in der Traurigkeit unseres Lebens zu trösten? Wann werden wir anstelle unserer Tränen und der Traurigkeit eine solche Freude oder ein solches Glück erblicken? Vielleicht lässt sich das Drama Johannes des Täufers, der von Herodes in den Kerker geworfen wurde, mit genau diesen Gedanken umschreiben. Ist die Verheißung des Jesaja nicht nur ein Traum? Ist das Kommen des Reiches Gottes nicht eine weitentfernte Realität? Wie lange dauert das Warten noch?
Es ist kein Zufall, dass Johannes uns beständig auf dem Weg, der auf Weihnachten zuführt, begleitet. Er schickt seine Jünger zu Jesus und lässt sie fragen: „Bist du es, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ Diese Frage kennzeichnet die Adventszeit, sie bewegt aber auch das tägliche Leben jedes religiösen Menschen und aller, denen das Schicksal der Welt am Herzen liegt. Auch wir fragen an diesem Sonntag nach dem Advent, danach, wann und wie sich die Prophezeiung des Jesaja verwirklichen wird. Wir wenden uns mit dieser Frage an das Wort Gottes, wie jene Jünger des Johannes, die Jesus fragten. Der Evangelist schreibt, dass die Jünger des Johannes vom Propheten aus Nazaret aufgenommen wurden, der ihnen folgende Antwort gab: „Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet.“ Jesus nimmt die Worte des Propheten Jesaja auf und lässt Johannes ausrichten, dass sich diese Prophezeiung erfüllt hat: Sie ist nicht mehr nur ein Traum, sondern schon Realität.
Durch ihn, der seinen Weg mitten unter den Menschen geht, beginnt die endgültige Erfüllung der Prophezeiung des Jesaja. Jesus fügt hinzu: „Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.“ In ihm erfüllt sich der Plan Gottes. Dies geschieht nicht durch außergewöhnliche Wunder oder durch die Geheimnisse einer magischen Esoterik, sondern in der Normalität der Barmherzigkeit und im Geheimnis des Mitleids. Allen christlichen Generationen und damit auch uns kommt die Aufgabe zu, die Zeichen sichtbar zu machen, die Jesus selbst als Beginn einer erneuerten Welt gesetzt hat. Die Verantwortung, die auf den Schultern jedes Jüngers und jeder Jüngerin liegt, ist schwer. Werden wir auf die Fragen unserer Mitmenschen ebenfalls antworten können: „Geht und berichtet, was ihr hört und seht“? Und dennoch sind die Zeichen des Advents auch in unseren Tagen sichtbar. Es gibt Menschen, die begonnen haben, den Armen das Evangelium zu verkünden, andere vollbringen Wunder der Nächstenliebe, der Gerechtigkeit und des Erbarmens Gottes, andere wiederum nehmen sich selbst nicht wichtig und stellen sich in den Dienst der Ärmeren und Schwächeren. Blinde sehen Freunde an ihrer Seite, die ihnen voller Zuneigung nahe sind. Es gibt diejenigen, die den zu trösten verstehen, der trauert und Kranke und Verlassene erfahren Zärtlichkeit und Zuwendung.
Selig ist, wer diese Zeichen wahrnimmt und sich von ihnen im Herzen berühren lässt. Jesus ist gekommen und lehrt uns, mit ihm auf seinem Weg zu gehen, mit ihm zu arbeiten und mit ihm andere Menschen gern zu haben. Von ihm lernen wir, Mitleid zu haben mit den vielen Menschen, die müde und erschöpft sind und denen er begegnet. Er lehrt uns, in der Zeit des Wartens nicht zu verzweifeln und unser Herz nicht im engen Horizont des heutigen Tages, im Stolz oder in der Resignation zu verschließen. „Komm, Herr Jesus!“, so lautete das alte Gebet der Christen. Dieses Gebet machen auch wir uns zu eigen. Es befreit uns von der traurigen Anziehungskraft der Wüste dieser Welt.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika