Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

3. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an Timotheus und Titus. Sie waren Mitarbeiter des Paulus und Bischöfe von Ephesus und Kreta.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 26 Januar

Homilie

„Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück.“ Mit diesen Worten beginnt der Evangelienabschnitt dieses dritten Sonntags im Jahreskreis. Der Evangelist scheint betonen zu wollen, dass die Predigt Jesu nach der Festnahme des Johannes begann, nachdem Herodes dessen Predigt ein Ende bereitet hatte. Als der Täufer im Gefängnis war, konnte man die Stimme der Gerechtigkeit nicht mehr hören, und die Wüste wurde wieder zu einer Wüste, einem Ort ohne Leben und ohne Worte. Aber auch in Jerusalem und der ganzen Umgebung wurde es still, und es gab keine Prophetie mehr. Jesus fand sich nicht damit ab, dass Herodes Ruhe verordnet hatte. Er wollte nicht, dass die Menschen, die auch er bußfertig und voller Hoffnung am Jordan Schlange stehen gesehen hatte, um die Taufe zu erlangen, in den Fängen einer ritualistischen und äußerlichen Religion blieben oder dass sie unter das Joch der Gewalt gerieten, die in der Wüste des Lebens und aus dem Fehlen wahrer Worten entsteht.
Jesus ergriff die Initiative und begann zu sprechen. Er sprach nicht in Judäa wie Johannes, sondern in Galiläa, einem Randgebiet, der nördlichsten der drei Regionen in Palästina. Zur Zeit Jesu hatte die Tatsache, dass es in Galiläa viele Heiden gab, dazu geführt, dass diese Region einen schlechten Ruf besaß. Doch gerade von diesem Randgebiet aus, das fern von der Hauptstadt war, begann Jesus seine Predigttätigkeit (Mk 1,14). Hier sammelt er seine ersten Jünger (Mk 1,16) und hier wartet der Auferstandene auf seine Jünger für den Neuanfang der Verkündigung des Evangeliums (Mk 14,28). Galiläa scheint zum symbolischen Ort für jegliche Mission zu werden. Wenn man also einen Ort auswählen muss, an dem man beginnen will, das Evangelium zu verkünden, sollte es ein Ort sein, der am Rand liegt, der abgeschieden ist, ohne Verbindung nach draußen, verachtet, arm und ohne Bedeutung. Im „Galiläa der Völker“ hört man zum ersten Mal das Evangelium, die gute Nachricht erklingen. Dort, wo sich Heiden und Ausgegrenzte vermischten, beginnt Jesus zu sagen: „Die Zeit ist erfüllt.“ Die Tage der Gewalt, des Hasses, der Verlassenheit und der Feindschaft sind zu Ende und es beginnt eine Zeit der Gerechtigkeit und des Friedens. In der Geschichte der Menschen ereignet sich eine Wende: „Das Reich Gottes ist nahe.“ Das Reich der Liebe, des Verzeihens, des Heiles, der Herrschaft Gottes ist gekommen und beginnt von diesem Moment an, sich im Leben der Menschen durchzusetzen.
Was sich mit der Predigt des Jona in Ninive abgezeichnet hatte, verwirklicht sich jetzt in Fülle und für die ganze Welt am Ufer des Sees von Galiläa. Ninive, die assyrische Hauptstadt, „die große Stadt“ – „man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren“ –, ist das Abbild jeder Stadt, auch der großen Städte von heute, in denen die Schlechtigkeit der Menschen zur Zerstörung führt. Gott zwang damals Jona, sie zu durchlaufen und allen die Umkehr von ihren Sünden zu verkünden. Der Prophet schreibt: „...die Leute von Ninive glaubten Gott ... Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.“ „Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona“ (Mt 12,41), heißt es im Evangelium. Jesus selbst ist der Inhalt des Evangeliums. Er ist nicht gekommen, um eine neue Lehre darzulegen oder ein Wahrheitsgebäude zu errichten und zu verbreiten. Die gute Nachricht ist, dass Gott endlich durch Jesus in der Geschichte der Menschen zu herrschen beginnt und wir mit dem Propheten sagen können: „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König“ (Jes 52,7).
Doch das Eingreifen Gottes muss im Einsatz der Menschen eine Entsprechung finden. "Kehrt um", war der Aufruf Jesu an alle. Das wiederholte Jesus auch am Ufer des Sees von Tiberias zu Simon und Andreas, als sie ihre Netze auswerfen wollten. Weiter auf dem Weg rief er zwei andere Brüder, Jakobus und Johannes, die auch damit beschäftigt waren, ihre Netze zum Fang herzurichten. Sie waren einfache Arbeiter, die zuweilen für unrein gehalten wurden und in einem zweifelhaften Ruf standen. Doch gerade ihnen vertraute er eine außergewöhnliche Bestimmung an: "Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen." Jesus machte ihnen den Vorschlag zu einem neuen Leben in einer Sprache, die vielleicht die einzige war, die sie verstehen konnten. Es ist ein Leben, das nicht mehr mit dem immer gleichen Fischfang beschäftigt ist, mit den gewöhnlichen Netzen und den schon bekannten Rhythmen, sondern sie sollen mitten auf einem neuen Meer leben, dem Meer der Geschichte, auf dem sie Menschen "fischen" sollen aus den aufgewühlten Wassern der Welt, um sie zum Heil zu führen. Für die vier Fischer begann eine neue Zeit, eine neue Geschichte. Sie haben neue Begleiter: nicht mehr Fische, sondern Menschen.
Der Herr kehrt zum Meer unserer Tage und unseres Lebens zurück. Während jeder von uns, ob jung oder alt, damit beschäftigt ist, die eigenen Netze herzurichten und durch das immer gleiche Leid und die gleichen Mühen niedergeschlagen ist, hört er, wie der gleiche Ruf von damals an ihn ergeht: „Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Im Evangelium heißt es, dass die Vier „sofort“ ihre Netze liegen ließen und ihm folgten. Der Apostel Paulus schreibt deshalb: „Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht“ (1Kor 7,29–31). Gefühle, Weinen, Genuss, Kaufen und Benutzen füllen unsere Tage, unseren Geist und unser Leben oft so sehr an, dass wir uns wie in einem unentwirrbaren Netz verfangen. Der Herr kommt nicht, um uns zu beschämen, sondern um unser Leben aus diesem verworrenen Netz zu befreien und es weit zu machen. Er will, dass die Liebe auf viele andere Menschen ausgedehnt wird und dass wir nicht nur um uns selbst weinen, sondern mit denen, die betrübt sind. Er will, dass die Freude nicht nur für wenige gilt, sondern für alle. Er will, dass die Güter dieser Welt nicht ein Privileg von einigen sind, sondern dass sie allen gehören.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika