Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 9 Februar

Homilie

Direkt im Anschluss an das Evangelium der Seligpreisungen wendet sich Jesus an die Jünger und bezeichnet sie als Salz der Erde und Licht der Welt. Wir stehen am Anfang der Predigt des Evangeliums, sodass die Jünger sich zweifellos noch nicht rühmen können, ein vorbildliches Leben als „Menschen der Seligpreisungen“ zu führen. Daher verwundert es nicht, dass diese Worte sowohl ihnen als auch uns als überschwänglich und übertrieben erscheinen. Trotzdem fährt Jesus fort: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen?“ Mit dieser Frage ruft Jesus die Jünger gleichsam dazu auf, Verantwortung zu übernehmen. Offenbar schreckt er nicht davor zurück, ihnen deutlich zu machen: „Ich habe niemand anderen als euch, um das Evangelium zu verkünden.“ Mit anderen Worten: „Selbst wenn ihr an Kraft verlieren solltet, selbst wenn euer Verhalten fade und geschmacklos sein sollte, bleibt mir doch kein anderes Mittel zur Verkündigung des Evangeliums.“ Das Gleiche geschieht mit dem Licht, das unter einen Scheffel gestellt wird, der umgedreht manchmal auch als Leuchter diente. Es gibt es keine Abhilfe, man bleibt im Dunkeln.
Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die damalige Zeit, sondern sie gilt auch heute. Die Aufgabe, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, darf niemals vernachlässigt werden. Angesichts dieser Worte ist sich jeder von uns wohl bewusst, ein armseliger Mensch zu sein. Im Hinblick auf die uns anvertraute Aufgabe und die Seligpreisungen, die wir am vergangenen Sonntag gehört haben, sind wir tatsächlich schwach. Wie kann man Salz und Licht sein? Sind wir nicht alle denkbar ungeeignet hierfür? Als dem Apostel Petrus einmal die Gegenwart des Herrn bewusst wurde, sagte er: „Geh weg von mir, ich bin ein Sünder.“ Diesen Satz können wir alle nachsprechen und müssten dies öfter tun. Doch er kommt zu selten über unsere Lippen. Jeder von uns hat eine gute Meinung von sich. Wenn wir manchmal dennoch unsere Schwäche hervorheben, tun wir es weniger aus Demut als aus einer ablehnenden Haltung heraus: Weil wir nicht Licht und Salz sein wollen, obwohl wir dazu in der Lage wären. Dadurch führt unsere angebliche Unwürdigkeit Schritt für Schritt zur Passivität, sprich zur Faulheit und letztlich zur Absage. Doch das Matthäusevangelium beharrt darauf, dass wir auch als arme Männer und Frauen Salz und Licht sind. Wir sind es nicht aus uns selbst heraus, sondern nur, indem wir Anteil haben am wahren Salz und am wahren Licht, an Jesus von Nazaret. Der Evangelist Johannes schreibt: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.“ Das Licht stammt nicht aus den persönlichen Gaben des Einzelnen, aus einer angeblich guten Natur oder aus unseren Tugenden. Der Apostel Paulus erinnert in seinem Brief an die Christen von Korinth daran, dass er nicht mit glänzenden Reden zu ihnen kam: „Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.“ Doch trotz seiner Schwäche, seiner Furcht und seines Zitterns verteidigt er die Würde seines Amtes: „Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten.“ Die Schwäche des Apostels verdunkelt das Licht der Verkündigung nicht, sie verringert die Kraft der Predigt und des Zeugnisses nicht. Im Gegenteil, sie ist deren Säule und Begründung: „Damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stütze, sondern auf die Kraft Gottes.“
Diesen Worten wohnt eine tiefe Befreiung inne. Im Unterschied zu dem, was unter Menschen üblich ist, sind wir Christen vor Gott nicht dazu verdammt, unsere Schwäche und Armseligkeit zu verbergen. Sie sind Teil unserer selbst und gefährden die göttliche Macht nicht. Gottes Kraft wird durch ihre Existenz nicht infrage gestellt oder zunichtegemacht, sondern höchstens hervorgehoben, wenn wir sie annehmen. Achten wir jedoch darauf, die Schwäche nicht mit Faulheit zu verwechseln, die Armseligkeit nicht mit Geiz. Seien wir uns dessen bewusst: „Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt“ (2Kor 4,7). Der Herr ist der Erste, der sich unserer Schwäche nicht schämt; sein Licht wird durch unsere Finsternis nicht gedämpft. Das Evangelium verachtet den Menschen in keiner Weise und dem Herrn ist jegliche Abneigung gegenüber den Menschen fremd. Zu Recht wird er als „Freund der Menschen“ bezeichnet. Paulus fügt hinzu: „Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn.“ Unser Ruhm stammt niemals von uns selbst. Die Gnade und Liebe Gottes erleuchtet unsere Schwäche. Wir können sie uns nicht aneignen, denn sie ist immer größer als wir und verlässt uns nie. Im Evangelium heißt es dazu: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Der Herr fordert uns auf, Arbeiter für das Evangelium zu werden. Der Prophet erklärt, auf welche Weise: „An die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.“ Die Nächstenliebe ist das Licht des Herrn und eine großzügige Liebe macht das Herz weit. Sie gilt vor allem den Armen und Schwachen und vergisst gleichsam auch die Menschen in der eigenen Umgebung nicht. Der Prophet fügt hinzu: So „wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte ... dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag.“

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika