Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 16 März

Homilie

Das Evangelium von der Verklärung beschreibt, was in jeder eucharistischen Sonntagsliturgie geschieht. Nach den sechs Wochentagen versammelt uns Jesus und führt uns beiseite, an einen „hohen“ Ort. Wir haben es nötig, ein wenig hinaufzusteigen, nicht um zu fliehen oder um einmal auszubrechen, wobei ansonsten alles beim Alten bliebe. In der Liturgie betrachten wir eine andere Art zu leben, zu fühlen und sich zu verhalten. Und während wir die Dinge des Himmels betrachten, werden wir in sie hineingenommen und innerlich verwandelt. Hier werden wir zu dem, was wir sehen. Wir sind nicht allein oder auf eigene Initiative auf den Berg gestiegen. Der Herr hat uns gerufen und geführt. Der Evangelist schreibt, dass Jesus die drei Jünger mit sich nahm. Seine Jünger mit sich zu nehmen, diesen Wunsch verspürt Jesus immer. Im Johannesevangelium verwandelt sich dieser Wunsch in ein Gebet: „Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen“ (Joh 17,24).
Genau das geschah auf dem Tabor, und es geschieht auch für uns heute auf dem Berg der heiligen Liturgie. Vor den Jüngern, damals wie heute, vollzieht sich ein Ereignis, das wahrhaft außerhalb des Gewöhnlichen und fern¬ab der gewohnten Szenarien liegt. „Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht“, bemerkt der Evangelist. Petrus, der in dieses Licht eingetaucht ist, ergreift das Wort und schlägt vor, drei Hütten zu bauen.
Sein Wunsch, dort in Begleitung von Jesus, Mose und Elija zu bleiben, ist deutlich. Aber eine Stimme unterbricht ihn – dies ist der Mittelpunkt des Geschehens –, sie kommt aus einer Wolke, die ebenfalls leuchtet und alle umhüllt; und diese Stimme spricht: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ Aus der Wolke, die das Buch der Heiligen Schrift einhüllt, kommt für Petrus, Jakobus und Johannes sowie auch für uns die Stimme des Herrn. „Hört auf das Evangelium!“, könnte man dies übersetzen. Es ist das kostbarste, deutlichste und leuchtendste Wort, das der Herr uns geschenkt hat. Petrus erfasst, dass dieser Jesus, der vor ihm steht, viel mehr ist, als er und seine Gefährten bis dahin verstanden hatten. Dieser Jesus, mit dem sie seit einiger Zeit unterwegs waren und den sie sicher wegen seiner Taten bewunderten, dieser Jesus offenbarte sich als etwas viel Größeres, als sie bislang gedacht hatten. Die drei Männer fanden sich plötzlich mitten in ein ernsteres und tieferes Abenteuer eingebunden, als sie geglaubt hatten.
So geschieht dies auch mit uns und dem Evangelium. Wenn wir es aufnehmen, werden wir in ein neues Abenteuer hineingezogen, das größer und schöner ist, als wir uns das vorstellen können. Petrus ergreift das Wort und sagt: „Es ist gut, dass wir hier sind.“ Er will dort bleiben. Vielleicht glaubt er, die Liebe sei ein außerordentlicher Moment, den man lebt, nur ein besonderes Abenteuer, das es zu verlängern gilt, eine Erfahrung, die so umfassend ist, dass man sie zu bewahren suchen muss. Doch eine Stimme erreicht ihn: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören!“ Mit dem Herrn ist die Liebe kein magischer Moment, sondern eine Begegnung, ein Gesicht, ein Mensch, der uns begleitet. Sie ist das menschlichste Antlitz überhaupt, das wir bei der Verkündigung des Evangeliums erahnen können. Sie ist sein Leib, der sich brechen lässt, um unser Herz zu ernähren. Sie ist das menschliche, schwache und konkrete Antlitz, das wir in den Armen sehen. Es ist wirklich gut für uns, dieses Licht zu genießen. Es ist gut, wenn Brüder und Schwestern zusammen sind. Es ist gut, wenn Alte und Junge, Gesunde und Kranke dieselbe Liebe genießen. Es ist gut, weil niemand von ihr Besitz ergreifen kann.
Die heilige Liturgie ist schön, denn sie spiegelt die Leuchtkraft der Liebe Gottes wider. Jesus sagt zu seinen Jüngern, die wie von ihrer eigenen Kleinheit erschlagen zu Boden gestürzt waren: „Steht auf, habt keine Angst!“ Das Leben kann schön werden, voller Sinn und leuchtend wie das eines Menschen, der die anderen gerne hat. Haben wir keine Angst – das Antlitz des Freundes Jesus, der die Herzen und die Welt verwandelt, bleibt bei uns! Betrachten wir ihn, erkennen wir ihn an und hören wir auf ihn. Unser Leben zu ändern bedeutet, auf ihn zu hören und nicht auf unsere Überlegungen und Gewohnheiten. Er hat den Tod überwunden und das Licht des Lebens aufleuchten lassen. Es ist das Licht der Liebe, das nicht endet und unsere Augen erleuchtet. Es ist ein Licht, das sich überträgt. Jesus „hat dem Tod die Macht genommen und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht“ (2Tim 1,10), schreibt der Apostel Paulus. Alles erglänzt und bekommt Farbe mit der Liebe. Es ist schön, sein Antlitz zu betrachten. Darin liegt die Schönheit Gottes, die Schönheit des Menschen, der geliebt ist und selber liebt. Und das geliebte Leben erlebt die Auferstehung.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika