Tägliches Gebet

Karfreitag
Wort gottes jeden tag

Karfreitag

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Gedenken an den Tod Jesu am Kreuz.
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Libretto DEL GIORNO
Karfreitag
Freitag 18 April

Homilie

Zu Beginn dieser heiligen Liturgie haben wir uns zu Boden geworfen. Zumindest äußerlich haben wir Jesus nachahmen wollen, der sich im Garten Getsemani aus Todesangst zu Boden warf. Wie kann man angesichts einer solchen Liebe gefühllos bleiben, die, um uns nicht zu verlassen, sogar in den Tod geht? Jesaja schreibt: „Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. … Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. … Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt.“ So erklärt uns der Prophet, warum Jesus am Boden liegt. Als wäre dies nicht genug, fährt er fort: „Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer.“ Jesus ist das Lamm, das die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Er hat den Kampf gegen das Böse aufgenommen, auch um den Preis, dabei sein Leben zu lassen. Jesus wollte nicht sterben: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen“ (Lk 22,42). Welches der Wille Gottes war, wusste Jesus genau, und er hat es auch gesagt: „Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag“ (Joh 6,39). Gottes Wille war es, zu vermeiden, dass das Böse uns verschlingt und dass der Tod uns mitreißt. Jesus ist dem Tod nicht ausgewichen. Er hat ihn auf sich genommen, damit der Tod uns nicht zugrunde richtet. Er wollte uns nicht verlieren. Keiner seiner Jünger, gestern und heute, sollte dem Tod unterliegen.
Deshalb geht die Leidensgeschichte weiter. Sie geht weiter in den zahlreichen Getsemanis dieser Welt, wo noch Krieg herrscht und wo sich Millionen von Flüchtlingen sammeln. Sie geht weiter, wo die Angst die Menschen niederdrückt. Sie geht weiter in jenen Kranken, die in ihrem Todeskampf alleingelassen werden. Sie geht überall dort weiter, wo man aus Schmerz und Verzweiflung Blut schwitzt. Die Leidensgeschichte nach Johannes, die wir heute gehört haben, beginnt im Garten Getsemani, und die Worte, die Jesus an die Soldaten richtet, machen deutlich, dass er entschlossen ist, niemanden zu verlieren. Als die Soldaten ankommen, ist es Jesus, der ihnen entgegengeht. Er flieht nicht nur nicht, sondern er scheint sogar die Initiative zu ergreifen: „Wen sucht ihr?“ Auf ihre Antwort „Jesus von Nazaret“, erwidert er: „Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen!“ Er will nicht, dass den Seinen ein Leid geschieht. Im Gegenteil, er will sie retten, sie vor allem Bösen bewahren, auch auf Kosten seines eigenen Lebens. Sein ganzes Leben hat er damit verbracht, die Zerstreuten zu sammeln, die Kranken zu heilen, ein Reich des Friedens und nicht der Gewalt zu verkünden. Genau dieser Einsatz ist der Grund für seinen Tod.
Woher kommt der Widerstand gegen ihn? Aus der Tatsache, dass er barmherzig war, zu barmherzig; aus seiner Liebe zu allen, sogar zu den Feinden. Er verkehrte zu oft mit den Sündern und Zöllnern. Außerdem vergab er allen, und das auch noch bereitwillig. Er hätte nur in Nazaret bleiben müssen, dann wäre er älter als 33 Jahre geworden. Oder er hätte die Anforderungen des Evangeliums herabsetzen sollen. Oder er hätte sich nicht jedes Mal so stur auf die Seite der Schwachen stellen sollen. Wenn er nur ein bisschen mehr an sich selbst und ein bisschen weniger an die anderen gedacht hätte, dann hätte sein Leben sicherlich nicht am Kreuz geendet. Petrus – um nur ein Beispiel zu nennen – hat sich so verhalten. Für eine Weile folgte er dem Herrn, doch dann ging er wieder seine Wege. Als eine Magd ihn mit ihren Fragen bedrängte, leugnete er sogar, ihn zu kennen. Na, und wenn schon! Schließlich hat er mit diesem kleinen Satz sein Leben gerettet! Im Gegensatz dazu wollte Jesus weder das Evangelium verleugnen, noch Petrus oder die anderen. Dabei hätte es zu einem bestimmten Augenblick nur wenig gebraucht, um sich zu retten. Pilatus war zunächst von seiner Unschuld überzeugt und fragte ihn nur nach einigen Erklärungen, Jesus aber schwieg. „Du sprichst nicht mit mir?“, fragte Pilatus. „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?“ Petrus redete und rettete sich. Jesus aber schwieg. Er wollte keinen von denen verlieren, die ihm anvertraut worden waren, und wurde gekreuzigt.
Auch wir gehören zu denen, die der Vater ihm anvertraut hat. Er hat unsere Sünde auf sich genommen, unsere Kreuze, damit wir alle aufgerichtet werden. Deswegen tragen wir heute feierlich das Kreuz in die Kirche, wir werden vor ihm niederknien und es küssen. Das Kreuz ist für uns kein Fluch mehr, sondern Evangelium, Quelle eines neuen Lebens. „Er hat sich für uns hingegeben, um uns von aller Schuld zu erlösen und sich ein reines Volk zu schaffen, das ihm als sein besonderes Eigentum gehört“ (Tit 2,14). Am Kreuz wurde jene Macht, die bis dahin als unüberwindbar galt, die Eigenliebe, besiegt. Diese schier unbesiegbare Kraft wurde von dem überwunden, der für die anderen gelebt hat bis zum Tod am Kreuz. Die Angst zu dienen, solidarisch mit anderen zu sein, nicht mehr für sich selber leben zu können, diese Angst hat Jesus den Menschen genommen. Mit dem Kreuz sind wir aus der Knechtschaft unseres Selbst, unseres Ichs, befreit worden, damit wir unsere Hände und unser Herz bis an die Enden der Erde ausbreiten. Diese heilige Liturgie ist nicht zufällig auf ganz besondere Weise durch die alles umfassenden großen Fürbitten geprägt. Es ist, als ob die Arme des Kreuzes bis an die Enden der Erde ausgebreitet werden, um alle die Wärme und die Zärtlichkeit der Liebe Gottes spüren zu lassen, die alles überwindet, alles bedeckt, alles verzeiht und alle rettet.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika