Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

5. Sonntag der Osterzeit Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 18 Mai

Homilie

Das Evangelium, das uns verkündet worden ist, führt uns zum Letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Jesus war im Begriff, sie zu verlassen – auch wir werden in Kürze seine Himmelfahrt feiern – und wollte, dass die Jünger den Auftrag des Evangeliums in der Tiefe verstanden. Worte allein reichten nicht aus, sondern es bedurfte konkreter Taten, und dafür gab er ihnen als Erster ein Beispiel. Er sah, wie traurig seine Jünger wurden, als er sagte: „Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch“ (Joh 13,33). Wie konnte man auch nicht traurig sein? Er, für den sie alles verlassen hatten – Haus, Land, Bindungen, Arbeit – ging fort. Jesus versuchte sie zu beruhigen: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Schon mehrmals hatte er ihnen das gesagt: „Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat“ (Joh 12,44). Mit diesen Worten bekräftigt Jesus, dass es dasselbe ist, sich für Gott zu entscheiden und sich für ihn zu entscheiden. Wollte man diesen Text wörtlich übersetzen, müsste man sagen: „Wenn jemand sich mir anschließt, dann gilt das nicht mir, sondern dem, der mich gesandt hat.“ Die Jünger hatten dies erahnt, aber nicht deutlich verstanden. So war es Jesus wichtig, es ihnen noch einmal zu erklären, gerade in diesem Moment des Abschieds, denn genau darin, dass Jesus und der Vater eins sind, lag und liegt der entscheidende Kern des Glaubens. Es ging darum, diese ganz einzigartige Beziehung zwischen Jesus und dem Vater zu verstehen, oder vielmehr, sie mit dem Geist und dem Herzen aufzunehmen. Jene erste, kleine und zerbrechliche Gemeinschaft, für die Jesus gearbeitet und gelitten hatte, durfte nicht traurig werden. Er erklärte ihnen, warum.
Jesus ist es, der sich nicht von ihnen trennen will, und dies macht er ihnen sofort deutlich: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen … Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“ Jesus spricht vom „Haus meines Vaters“. Dieses Mal bezieht er sich nicht auf den Tempel (Joh 2,16), sondern auf das Reich Gottes, auf das Paradies, den Ort, an dem wir Gott „von Angesicht zu Angesicht“ sehen werden. Damit nicht genug: Jesus fügt hinzu, dass die Jünger den Weg dorthin schon kennen. Als Thomas diese Worte hört, ruft er aus: „Wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“ Jesus antwortet ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Darauf wirft Philippus ein: „Zeig uns den Vater; das genügt uns.“ Jesus ist betrübt und antwortet mit einem Tadel: „Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Hier berühren wir das Herz des Evangeliums, des christlichen Glaubens und vielleicht jeder religiösen Suche. Wo soll man Gott suchen? Wo kann man ihm begegnen? Der Apostel Johannes schreibt in seinem ersten Brief: „Niemand hat Gott je geschaut“ (1Joh 4,12). Jesus hat ihn uns offenbart. Wenn wir also das Antlitz Gottes sehen wollen, genügt es, das Antlitz Jesu zu sehen, und um das Denken Gottes zu verstehen, genügt es, das Denken Jesu zu verstehen, also das Evangelium. Um den Willen Gottes zu verstehen, genügt es zu sehen, was Jesu Wille ist. So haben die Christen kein anderes Bild von Gott als das Bild Jesu. Unser Gott hat die Gesichtszüge Jesu, das Antlitz Jesu, die Liebe Jesu und die Barmherzigkeit Jesu. Das Paradies ist Jesus. Wenn wir Jesus ansehen, sehen wir Gott „von Angesicht zu Angesicht“ (1Kor 13,12).
So sehen wir das Antlitz eines Gottes, der so mächtig ist, dass er Kranke heilen kann, aber auch das Antlitz eines Kindes, das kurz nach seiner Geburt vor der Todesgefahr fliehen muss. Wir sehen einen Gott, der vom Tod auferweckt, aber der auch mit dem verstorbenen Freund Mitleid empfindet und um ihn weint. Es ist das Antlitz eines Gottes, der voller Mitleid ist und der auf unseren Straßen unterwegs ist, nicht um zu verurteilen und zu bestrafen, sondern um zu heilen und zu retten, um zu trösten und aufzurichten, um zu stützen und jedem Bedürftigen zu helfen. Wer braucht einen solchen Gott nicht? Am Ende des Abschnitts scheint Jesus wirklich zu übertreiben: „Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen.“ Es ist nicht so, dass Jesus hier wieder einmal übertreiben würde. Hier zeigt sich vielmehr sein Ehrgeiz für seine Jünger aller Zeiten und auch für uns, nämlich dass wir seine Liebe fortführen, dass wir so lieben, wie er geliebt hat, und wirken, wie er gewirkt hat. Eine solche Kirche braucht die Welt; solche Jünger brauchen unsere Städte. Diesen Auftrag gibt Jesus auch uns heute.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika