Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

25. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den Apostel und Evangelisten Matthäus.
Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 21 September

Homilie

Die lange Reihe von Sonntagen nach Pfingsten hat uns auf dem Weg Jesu hinauf nach Jerusalem mitgenommen. Das Evangelium dieses Sonntags zeigt den Herrn kurz vor dem Einzug in die Heilige Stadt. Gleich darauf wird er den Jüngern sein nahes Ende ankündigen. Es wurde immer deutlicher, dass seine Worte für die damalige Religiosität vollkommen fremd schienen und ihre Ordnung sogar erschütterten. Die Front der Gegner war nicht nur größer geworden, sie hatten auch die Entscheidung gefällt, Jesus zu beseitigen. Ihm war das bewusst, denn er hatte genau erkannt, dass es für ihn das Ende bedeuten wird, wenn er diesen Weg weitergeht. Doch er blieb nicht stehen. Er wollte sein Evangelium nicht abschwächen und seine Forderungen nicht einschränken. Bereits die Propheten hatten auf den Unterschied zwischen den Gedanken Gottes und denen der Menschen hingewiesen. Im 55. Kapitel des Propheten Jesaja lesen wir: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.“ Die Distanz zwischen Himmel und Erde, zwischen der Art des Urteilens, des Denkens und Verhaltens der beiden Welten war ein Dogma im alten Israel. Es gab höchstens den Wunsch, der Himmel möge in all seiner Andersartigkeit auf die Erde herabkommen. Darin ist das Geheimnis der Heilsgeschichte enthalten, die in Jesus ihren Höhepunkt und gleichzeitig auch das höchste Maß an Anderssein erreichte. Jesus ist anders als diese Welt, auch wenn er ganz in ihr lebt.
Auch das von Matthäus am Beginn des zwanzigsten Kapitels überlieferte Gleichnis von den Arbeitern der letzten Stunde reiht sich in dieses Thema des Andersseins ein. Es erschien den Zuhörern Jesu sehr ungewöhnlich, denn die Geste des Weinbauern widersprach völlig der üblichen Auffassung von einer gerechten Bezahlung, wenn er den Arbeitern des ganzen Tages und denen, die nur eine einzige Stunde gearbeitet hatten, den gleichen Lohn gibt. Die Geschichte dreht sich um die Initiative des Weinbauern, der den ganzen Tag Arbeiter für seinen Weinberg anwirbt. Manche Kommentatoren sagen, dass der Besitzer die Weinlese unbedingt vor der kurz bevorstehenden Regenzeit zu Ende bringen wollte. An jenem Tag verlässt er sogar fünfmal das Haus. Schon am frühen Morgen begibt er sich auf den Markt und vereinbart mit den ersten Arbeitern einen Denar als Lohn, was dem normalen Gehalt für einen Arbeitstag entsprach. Dann geht er erneut um neun Uhr vormittags, um zwölf Uhr mittags, um drei Uhr und schließlich um fünf Uhr hinaus.
Die Antwort der letzten Arbeiter, dass sie niemand angeworben hat, erinnert an viele junge und nicht mehr junge arbeitslose Menschen – dabei geht es nicht nur um entlohnte Arbeit, sondern auch um den Aufbau eines solidarischen Lebens. Schlimmer noch ist es, wenn Menschen schon in sehr jungem Alter oder unter unmenschlichen Umständen arbeiten müssen. In diesem Sinn gibt es viele Arbeitslose, viele enttäuschte Jugendliche, die häufig im Konsumdenken und in sich selbst gefangen sind und die sowohl Täter als auch Opfer sind. Vielleicht müssen wir eingestehen, dass sie so geworden sind, weil niemand sie angeworben hat. Das Gleichnis erzählt weiter, dass am Abend der Lohn ausbezahlt wird. Die Letzten bekommen jeweils einen Denar. Als die Ersten das sehen, glauben sie, mehr zu bekommen. Dieser Gedanke ist logisch und vielleicht auch richtig. Nachdem sie jedoch überrascht erleben, dass sie wie die Letzten behandelt werden, fangen sie an, über den Gutsherrn zu murren, und sind versucht zu sagen: Das ist ungerecht. Tatsächlich sind die Hörer des Gleichnisses und mit ihnen vielleicht auch wir geneigt, dieses Gefühl zu teilen. Doch genau an dieser Stelle ist die Distanz zwischen Himmel und Erde groß.
Zunächst muss deutlich gemacht werden, dass Jesus weder eine Lektion über soziale Gerechtigkeit erteilen möchte noch einen alltäglichen Gutsherrn dieser Welt, der seine Arbeiter entsprechend ihrer geleisteten Arbeit angemessen entlohnt, beschreibt. Er beschreibt eine vollkommen außergewöhnliche Person, die ihre Untergebenen unabhängig von allen gesetzlichen Regeln behandelt. Jesus will auf das Handeln des Vaters hinweisen, auf seine Güte, seine Langmut und seine Barmherzigkeit, die alle gewöhnlichen Vorstellungen der Menschen übersteigen. Seine Gedanken überragen das Denken der Menschen wirklich so weit, wie der Himmel hoch über der Erde ist. Die Arbeit für den Herrn, für das Evangelium und für das Leben und nicht für Unterdrückung oder sogar für den Tod ist schon ein großer Lohn. Diese außerordentliche Güte und Barmherzigkeit rufen Murren und Anstoß hervor. Gott verteilt seinen Lohn jedoch nicht nach Laune, an den einen zufällig mehr und an den anderen weniger. Gott tut niemandem unrecht und ist auch nicht unvernünftig. Seine große Güte treibt ihn in Wahrheit an, allen nach ihrem Bedürfnis zu geben. Die Gerechtigkeit Gottes besteht nicht in einem abstrakten Prinzip der Gleichheit, sondern nimmt Maß am Bedürfnis seiner Kinder. Dieses Gleichnis möchte uns anregen, die große Weisheit des Weges zu betrachten, den der Herr uns weist. Der Lohn besteht in der Berufung, im Weinberg des Herrn zu arbeiten und den Trost dieses Daseins zu erfahren. Dabei ist es unbedeutend, ob jemand schon länger Kurzem im Weinberg ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika