Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

2. Sonntag nach Weihnachten Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 4 Januar

Homilie

Noch einmal lässt uns die Liturgie heute in das Geheimnis von Weihnachten eintauchen und zeigt uns dieses Kind, das „in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“. In diesen Tagen können wir uns die Worte aus dem Johannesprolog zu eigen machen: „... wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit“. Auch wir haben wahrhaft die Herrlichkeit dieses Kindes gesehen. Dazu mussten wir allerdings aufbrechen. Wie die Hirten mussten auch wir auf das Wort des Engels hören und unsere Herde verlassen, unsere Faulheit, unsere Gewohnheit, und die Ichbezogenheit, die uns fest anhaftet. Genauso mussten Maria und Josef aus Galiläa nach Betlehem kommen. Auch die Sterndeuter ließen sich vom Stern führen, um das Kind zu finden und anzubeten.
Doch ein Weg und eine Reise gehen diesem allen voraus, nämlich der Weg Gottes. Denn schon vor uns hat sich der Herr auf den Weg gemacht und hat eine Reise auf sich genommen, um zu den Menschen zu kommen und die äußerste Peripherie der Erde zu erreichen. Wir haben im Wort Gottes einen Einblick in diese Reise des Herrn und sein Hinabsteigen zu uns erhalten. Diese Reise ist voll Leidenschaft und Liebe, sie ist ein Hinabsteigen in die größte Tiefe der Menschen bis zum letzten Randgebiet. Nichts hat er für sich zurückgehalten. Sein einziges Bestreben ist die Nähe zu uns, um uns zu retten. Das Buch Jesus Sirach spricht über die Weisheit, die „aus dem Mund des Höchsten“ hervorgeht und alles stützt. Ebenso sagt der Evangelist Johannes im Prolog: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott ... Er kam in sein Eigentum ... und hat unter uns gewohnt“. Jesus Sirach erinnert an den Auftrag Gottes an die Weisheit: „In Jakob sollst du wohnen, in Israel sollst du deinen Erbbesitz haben.“ Die Weisheit antwortet: Ich „wurde dann auf dem Zion eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso liebt wie mich, fand ich Ruhe“. Die kleine Stadt Zion und das unscheinbare Volk Jakob sind zur Wohnung Gottes auf Erden geworden.
Auch wir kleine und unscheinbare, schwache und sündige Menschen sind ebenso von Gott erwählt worden, damit sein Wort unter uns wohnt und wir zu seinem Volk werden, zum Heiligtum seines Wortes. Denn wir sind der von Gott ersehnte Ort, das Ziel seiner Reise, wie Jesus Sirach weiter sagt: „In der Stadt, die er ebenso liebt wie mich, fand ich Ruhe, Jerusalem wurde mein Machtbereich. Ich fasste Wurzel bei einem ruhmreichen Volk, im Eigentum des Herrn, in seinem Erbbesitz.“ Wahrhaftig sind wir zum Volk Gottes geworden, erwählt aus Gnade, berufen zur „Stadt, die er ebenso liebt wie mich“ und zum „ruhmreichen Volk“, um allen Menschen bis in die entlegenste Peripherie sein Wort weiterzugeben. Diese bedeutende Aufgabe befreit uns aus unseren engen Grenzen und führt uns auf diesen Weg, den Gott als erster eingeschlagen hat. Diese hohe Berufung wird uns an diesem Weihnachten erneut geschenkt.
Mit dem Apostel Paulus preisen wir den Vater im Himmel, denn er hat uns in Christus „erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott“. Diese Erwählung hat uns der Herr geschenkt, sie übersteigt all unsere Verdienste. Wir sollen „heilig und untadelig“ sein, eben „Kinder“ wie Jesus. An Weihnachten erleben wir diese Neugeburt. Dieses Kind muss in unser aller Herzen neu geboren werden. Ein alter christlicher Weisheitslehrer sagte: „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geborn und nicht in dir; du bleibst noch ewiglich verlorn.“ Diese Neugeburt ereignet sich immer, wenn wir das Wort Gottes in unserem Herzen aufnehmen. Immer wenn wir es demütig und bereitwillig hören, ist wirklich Weihnachten. Wie der Evangelist Johannes schreibt, lässt das Wort neu geboren werden: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, ... die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Das Wort Gottes ist die Wurzel unserer Kindschaft und unserer Geschwisterlichkeit, denn es erschafft uns zu einem neuen Leben und wird zur Kraft, durch die wir die Grenzen des Bösen überwinden und zu Zeugen für Liebe und Frieden werden. Was bedeutet die Aussage: Er gab „Macht, Kinder Gottes zu werden“? Sie bedeutet, dass das Wort Gottes uns neu erschafft zu Kindern Gottes und zu Gliedern dieses heiligen Volkes, das für die Welt zum Heiligtum des Evangeliums wird. Doch es gibt noch eine weitere Macht: Wer Kind des Evangeliums ist und sich durch das Wort Gottes neu erschaffen lässt, kann seinerseits andere zu neuem Leben erschaffen. Gregor der Große sagt, dass das Wort in uns wächst, während wir es lesen. Es ist ein Wachstum nicht nur für uns selbst, es wird auch zur Fähigkeit, in anderen den Glauben zu wecken. Daher wird denen eine mütterliche Macht anvertraut, die ihr Herz durch das Wort verwandeln lassen. Das erlebten die Hirten, als sie das Kind gesehen hatten. Der Evangelist berichtet, dass sie allen davon erzählten, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Wenn das Wort Gottes gehört wird, entsteht ein Volk von Söhnen und Töchtern, die die Macht besitzen, die Welt zu verwandeln, die Geschichte zu verändern und von Sünde, Traurigkeit und Gewalt zu befreien.
An Weihnachten und an diesem Sonntag wird uns die erste Seite des Evangeliums aufgeschlagen und geschenkt, die Erzählung von der Geburt Jesu, der seine Wohnung unter uns errichtet. Ausgehend von dieser ersten Seite können wir alle neu aufbrechen und unsere Lebensgeschichte neu schreiben. Tag für Tag können wir wie dieses Kind wachsen. Wenn wir die Seiten des kleinen Buches des Evangeliums Tag für Tag aufschlagen, lesen und danach leben, wird die rettende Liebe in uns und in unserer Umgebung wachsen. Im vor uns liegenden Jahr wird uns der Herr in Treue das Evangelium sowohl in der Liturgie als auch im täglichen Gebet schenken. Haben wir keine Angst, es aufzunehmen! Fürchten wir uns nicht vor dem Wort! Es wird uns weder das Leben noch die Zuneigung oder Freude rauben. Im Gegenteil, das Evangelium schenkt jedem, der es aufnimmt, neue prophetische Worte, die die Welt braucht. So können überall Liebe, Friede und Freude wachsen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika