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Liturgie des Sonntags
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 31 Mai

Homilie

An diesem ersten Sonntag nach Pfingsten feiert die Liturgie der Kirche das Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Es ist kein Zufall, dass die Kirche, die am Pfingsttag ihre ersten Schritte macht, nun mit dem Geheimnis der Dreifaltigkeit in Verbindung gebracht wird. Nachdem die Jünger den Heiligen Geist empfangen haben, verlassen sie die engen und verschlossenen Mauern ihres Hauses, in dem sie sich „voller Furcht“ (vgl. Joh 20,19) aufgehalten hatten, und beginnen, das Evangelium zu verkünden und die Ersten zu taufen, die zum Glauben gekommen sind. So gehorchen die Jünger dem, was Jesus ihnen vor seinem Weggang aufgetragen hat: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19). Am Pfingsttag wurde die Sprachverwirrung und Spaltung unter den Menschen, die der Turmbau zu Babel symbolisiert (Gen 11,1-9), durch die Verkündigung des Evangeliums überwunden, die alle Völker zu der einen Familie Gottes vereint, ohne die Unterschiede zwischen den Sprachen aufzuheben.
Am Dreifaltigkeitsfest zerreißt Gott den Schleier, der sein Mysterium bedeckt, er bricht das Schweigen über sein Leben (das griechische Wort mysterion bedeutet „Schweigen“) und lässt uns die Wahrheit über die Welt und den Menschen begreifen, der nach seinem Bild und ihm ähnlich erschaffen wurde. Die Schrift betont auf jeder Seite, dass es unmöglich ist, das Geheimnis Gottes zu erkennen. Er wohnt in einem unzugänglichen Licht, das „kein Mensch ... sehen und am Leben bleiben“ kann (Ex 22,30). Gott selbst bricht das Schweigen - nur er ist dazu in der Lage - um sich den Menschen innerhalb der Geschichte zu offenbaren „unter Prüfungen, unter Zeichen, Wundern und Krieg, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm“, wie es die heutige Lesung aus der ersten der drei feierlichen Reden des Mose im Buch Deuteronomium beschreibt (Dtn 4,34). Doch damit nicht genug. Nachdem Gott „viele Male und auf vielerlei Weise einst zu den Vätern gesprochen [hat] durch die Propheten“, hat er „in dieser Endzeit zu uns gesprochen durch den Sohn“, fügt der Hebräerbrief hinzu (Hebr 1,1-2). Am Pfingsttag hat Gott, der Herr, den Heiligen Geist über seine Jünger ausgegossen, damit er sie zur vollen Wahrheit führt, so wie Jesus es gesagt hatte.
Denn der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, auf die wir heute in der Dreifaltigkeit schauen, sind Wurzel, Quelle und Stütze der Kirche, die am Pfingsttag entstanden ist zum Zeichen der Einheit des gesamten Menschengeschlechts. Die Kirche entsteht nicht „von unten“, sie ist nicht das Ergebnis übereinstimmender Interessen aufseiten der Menschen, aus denen sie besteht. Sie ist auch nicht das Ergebnis des Engagements und der Initiative großzügiger Herzen, nicht die Summe vieler Einzelpersonen, die entschieden haben, sich zusammenzutun, und sie ist keine Vereinigung von Menschen guten Willens, die ein hehres Ziel verfolgen. Die Kirche kommt von oben, vom Himmel, von Gott. Genauer gesagt von einem Gott, der „Kommunion“ aus drei Personen ist. Diese drei Personen - um stammelnd einige erklärende Worte zu versuchen - lieben einander so sehr, dass sie eins sind. Aus dieser Kommunion der Liebe entsteht die Kirche, und zu dieser Kommunion ist sie unterwegs und nimmt die ganze Schöpfung mit sich. Die Dreifaltigkeit ist Ursprung und Ziel der Kirche, wie sie auch Ursprung und Ziel der ganzen Schöpfung ist.
Die Kirche ist deshalb vor allem ein Geheimnis. Sie ist ein Geheimnis, das man betrachten, annehmen, achten, bewahren und lieben muss. Sie ist ein Geheimnis der Kommunion. Nur aus diesem Blickwinkel kann man die Kirche als Gemeinschaft verstehen, als einen Leib mit vielen Gliedern. Wer deshalb das Evangelium mit dem Herzen hört, ist nicht nur in eine geordnete Gemeinschaft hineingenommen, sondern vor allem in das Geheimnis der Dreifaltigkeit, in die Kommunion mit Gott. Wir leben im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist. Dies ist eine große Gabe von unschätzbarem Wert, doch es ist auch eine Aufgabe. Die Kirche, die an Pfingsten entsteht, ist nicht indifferent, zu ihrem Wesen gehört eine Berufung: der Dienst an der Einheit und an der Kommunion. Während die Welt, in der wir leben, geradezu betört zu sein scheint von den Egoismen der Individuen, Gruppen, Kategorien und Nationen, die ihren Blick nicht über den Tellerrand ihrer eigenen Angelegenheiten, ihrer sogenannten nationalen Interessen, hinaus richten können - und dies oft auch gar nicht wollen - hat die pfingstliche Kirche, die aus der Dreifaltigkeit entstanden ist, die Aufgabe, das zerrissene Antlitz der Welt neu zu schaffen und die Gemeinschaft unter den Völkern, die so oft verletzt und gar zerstört ist, wieder herzustellen. Der Geist, der über die Gemeinschaft der Gläubigen ausgegossen wurde, schenkt eine neue Kraft, wie Paulus im Brief an die Römer schreibt: „Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, sodass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht“ (Röm 8,15). Ehe er die Apostel aussendet, sagt Jesus zu ihnen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).
Die Kraft, die der Herr seinen Kindern schenkt, heilt den Leib der Menschheit, der durch Ungerechtigkeit, Gier, Unterdrückung und Krieg verwundet wurde, und verleiht die Energie, aufzustehen und auf dem Weg zur Kommunion voranzugehen. Dies war der Plan Gottes seit Anbeginn der Schöpfung. Denn das Schöpfungsgeschehen und das innere Leben Gottes stehen in einem engen Zusammenhang. Nicht zufällig sprach Gott: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt“ (Gen 2,18). Der Mensch war nicht geschaffen als Abbild eines einsamen Gottes, sondern als Abbild Gottes, der die Liebe ist. Außerhalb der Gemeinschaft ist weder die einzelne Person noch die gesamte Menschheit das, was sie sein sollen. Nur als Gemeinschaft wird ihnen das Heil geschenkt. Das Zweite Vatikanische Konzil erinnert deshalb alle Gläubigen zu Recht daran, dass Gott die Menschen nicht einzeln retten wollte, sondern indem er sie zu einem Volk zusammenführte. Die Kirche, die aus der Kommunion entstanden und für diese bestimmt ist, sieht sich daher mitten hineingestellt in die Geschichte unserer Zeit und hat die Aufgabe, Ferment der Kommunion und der Liebe zu sein. Dies ist eine wichtige und dringliche Verpflichtung, die wirklich alle inneren Streitigkeiten und Missverständnisse als sehr kleinlich, ja als schuldhaft erscheinen lässt. Der große Patriarch Athenagoras hatte Recht, als er sagte, es ist gefährlich, wenn in der Welt die Globalisierung fortschreitet, aber nicht zugleich auch die Einheit unter den Christen wächst. In der Tat, durch eine Globalisierung ohne den Geist des Christentums ist die Welt in Gefahr, ihre Seele zu verlieren. Leider fehlt es nicht an Anzeichen für solch eine Entwicklung. Das Dreifaltigkeitsfest ist eine drängende Aufforderung an alle Christen, mit aller Entschlossenheit den Weg zur sichtbaren Einheit aller Christen weiterzugehen und so Ferment der Einheit unter allen Völkern zu werden.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika