Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
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Liturgie des Sonntags

14. Sonntag im Jahreskreis Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 5 Juli

Homilie

Das Evangelium dieses Sonntags bringt uns mit Jesus zurück nach Nazaret. Da sein Ruf sich inzwischen über ganz Galiläa und in Judäa ausgebreitet hatte, waren viele Bürger Nazarets in die Synagoge geeilt, um ihn zu hören. Alle waren über seine Worte verblüfft, und sie stellten sich auch die richtige Frage, die eigentlich zum Glauben führen müsste: „Woher hat er das alles?“ Wenn sie sich an die Worte erinnert hätten, die in alter Zeit an Mose gerichtet worden waren: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören“ (Dtn 18,15), dann hätten sie nicht nur seine Worte, sondern Jesus selbst als Gesandten Gottes angenommen. Doch leider verschlossen sich die Einwohner Nazarets vor ihrem Mitbürger, weil sie sich Wundertaten von ihm erwarteten und er als gewöhnlicher Mensch unter ihnen war. Er war nicht so, wie sie sich einen Gesandten Gottes vorstellten; sie meinten, ein Prophet müsse außergewöhnliche und wundersame Züge tragen, zumindest müsse er den Vorstellungen von menschlicher Größe und Macht entsprechen.
Jesus aber trat als gewöhnlicher Mensch auf. So sagten sie zueinander: „Ist das nicht der Zimmermann?“ Der Beruf des Zimmermanns genoss kein besonderes Ansehen. Im Buch Jesus Sirach kann man lesen: „Aber zur Volksversammlung werden sie nicht hinzugezogen, in der Gemeinde ragen sie nicht hervor. Sie sitzen auf keinem Richterstuhl und kennen sich nicht aus in Recht und Gesetz. Weise Bildung offenbaren sie nicht, Sinnsprüche sind bei ihnen nicht zu finden. Sie kennen sich nur in weltlichen Berufen aus, ihr Sinnen richtet sich auf die Ausübung des Gewerbes. Anders, wer sich der Gottesfurcht widmet und das Gesetz des Höchsten erforscht“ (Sir 38,33–34). Die Familie Jesu war eine normale Familie, weder reich noch bedürftig. Es hatte auch nicht den Anschein, dass sie bei den Bürgern Nazarets ein besonderes Ansehen genoss: „Ist das nicht ... der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?“, so fragten sich die Zuhörer in der Synagoge weiter. Für die Nazarener hatte Jesus also absolut nichts an sich, das ihn von ihnen unterschied. Sicherlich gaben sie zu, dass er beachtliche Weisheit und heilende Fähigkeiten besaß, doch entscheidend war, dass sie nicht hinnehmen wollten, dass er mit Vollmacht etwas über ihr Leben sagte und sie sogar aufforderte, sich zu ändern. Daher verwandelte ihr anfängliches Staunen sich schnell in Verärgerung. Der Evangelist berichtet: „Und sie nahmen Anstoß an ihm.“ Was als Triumph erschien, wurde zu einem völligen Fehlschlag.
Was war denn nun so anstößig? Die Einwohner Nazarets waren sicher stolz darauf, einen so berühmten Mitbürger zu haben; es war eine Ehre für sie, dass Jesus als mitreißender Redner galt, Wundertaten vollbrachte und ihrer kleinen Stadt zum Ruhm gereichte. Eines aber konnten sie nicht ertragen: dass ein Mann wie er, den alle sehr gut kannten, Vollmacht über sie haben konnte, dass er also im Namen Gottes eine Änderung ihres Lebens, ihrer Herzen und ihrer Gefühle forderte. Das alles wollten sie nicht von jemandem akzeptieren, der einer von ihnen war. Doch genau darin besteht das Anstößige der Menschwerdung Jesu: Gott handelt durch einen Menschen, in der Niedrigkeit und Schwäche seines Fleisches; Gott bedient sich nicht außergewöhnlicher Menschen, sondern eines Menschen, der so ist wie alle. Er tritt nicht mit Wundertaten oder glänzenden Worten auf, sondern mit dem einfachen Wort des Evangeliums und mit konkreten Gesten der Nächstenliebe. Die Predigt des Evangeliums und die gelebte Nächstenliebe sind die gewöhnlichen Zeichen der außergewöhnlichen Gegenwart Gottes in der Geschichte. Der Apostel Paulus schreibt an die Korinther: „Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen ... das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten“ (1Kor 1,22-25.27-28).
Wir wissen genau, wie wenig diese Logik des Evangeliums in der allgemeinen Mentalität Gehör findet, und wir alle sind Kinder dieser Mentalität. In Nazaret macht Jesus persönlich diese Erfahrung. Verbittert sagt er dazu: „Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“ Wenn das Buch der Evangelien sprechen könnte, würde es sich zweifellos darüber beklagen, wie häufig Jesus alleine gelassen wird. Es würde auch uns beschuldigen, die wir zu seiner Familie gehören, weil wir ihn häufig an den Rand des Lebens verdrängen und nicht zuhören, sodass er nicht sprechen und nicht handeln kann. Diese Erfahrung kennen die Propheten und Gottesmänner sehr gut. „Weh mir, Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann, der mit aller Welt in Zank und Streit liegt“, ruft Jeremia aus (15,10). In der ersten Lesung haben wir gelesen, dass dem Propheten Ezechiel dasselbe Drama angekündigt wird: „Ich sende dich zu den abtrünnigen Söhnen Israels, die sich gegen mich aufgelehnt haben.“ Beide mussten – wie Jesus – feststellen, dass ihr Wort ohne Erfolg war. Doch der Herr fügt hinzu: „Ob sie dann hören oder nicht – denn sie sind ein widerspenstiges Volk –, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.“ Gott bleibt immer treu. Das Wort schweigt nicht und das Evangelium wird immer verkündet werden. Wer auf es hört und danach handelt, wird sein Leben retten.
Wer sich aber wie die Einwohner von Nazaret verhält, wer also die Vollmacht Jesu über sein Leben nicht akzeptiert, verhindert, dass der Herr handeln kann. Es steht geschrieben, dass Jesus in Nazaret keine Wunder tun konnte. Nicht, dass er keine Wunder tun wollte, er „konnte“ es nicht Seine Mitbürger wollten, dass er einige Wunder tat, doch sie hatten nicht verstanden, dass es ihm nicht darum ging, Wunder oder magische Taten zu vollbringen, um seinen Ruhm zu mehren. Das Wunder ist die Antwort, die Gott dem gibt, der seine Hand ausstreckt und um Hilfe bittet. Doch keiner von ihnen streckte seine Hand aus. Höchstens richteten sie Forderungen an ihn. Doch auf diesem Weg kann man dem Herrn nicht begegnen. Gott hört nicht auf die Hochmütigen. Stattdessen wendet er seinen Blick den Demütigen und Armen, den Kranken und Bedürftigen zu. Daher konnte Jesus in Nazaret nur einige Kranke heilen: eben diejenigen, die ihn um Hilfe anflehten, als er vorbeiging. Selig sind wir, wenn wir uns von der Mentalität der Einwohner Nazarets in der Synagoge lösen und jenen Kranken nahe sind, die draußen standen und den jungen Propheten, der vorbeiging, um Hilfe baten.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika