Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

20. Sonntag im Jahreskreis
Gedenken an den heiligen Stephan, König von Ungarn († 1038). Er bekehrte sich zum Evangelium und förderte die Evangelisierung in seinem Land.
Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 16 August

Homilie

Mit dem Evangelium dieses zwanzigsten Sonntags im Jahreskreis endet die Rede Jesu in der Synagoge von Kafarnaum. Der Sinn seiner Worte ? wie auch der wunderbaren Brot¬vermehrung ? ist immer deutlicher zutage getreten. Mit lauter Stimme sagt Jesus: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.“ Alle hören es, aber die meisten sind so sehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht, dass sie die Neuheit des Evangeliums nicht begreifen. Dabei bezieht sich Jesus in seiner Rede eigens auf das Alte Testament, um seine Worte verständlicher zu machen. Ausdrücklich hat er vom Manna gesprochen, der „Speise der Engel“, wie es im Buch der Weisheit heißt, geeignet, „jeden Genuss“ zu gewähren und Gottes „zarte Liebe“ zu seinen Kindern zu offenbaren (Weish 16,20-21). In der Erinnerung der Zuhörer hallten die zahlreichen Schriftstellen nach, die die Gemeinschaft mit Gott im Bild vom Gastmahl ausdrücken. Im Buch der Sprichwörter steht geschrieben, dass die Weisheit ein Festmahl bereitet hat und alle einlädt: „Kommt, esst von meinem Mahl und trinkt vom Wein, den ich mischte. Lasst ab von der Torheit und bleibt am Leben und geht auf dem Weg der Einsicht“ (Spr 9,5-6). Das Mahl ist ein Symbol für die Gemeinschaft und enge Verbundenheit, die die Weisheit dem Volk Israel anbietet. Schon damals war klar, dass es sich nicht nur um das materielle Brot handelte. Nicht nur „Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser“ litten die Menschen, wie der Prophet Amos sagte, „sondern nach einem Wort des Herrn“ (Am 8,11).
Mit dem Motiv des Gastmahls griff Jesus all diese Schriftstellen auf und brachte sie zur Vollendung. Er selbst bereitete nun einen Tisch, an den er alle einlud. Doch nicht daran nahmen seine Zuhörer Anstoß; ihre Empörung kam erst auf, als er zu erklären begann, dass das Brot dieses Mahles er selbst, sein Leib war – im Aramäischen sprach man bekanntlich nicht vom „Leib“, sondern vom „Fleisch“, wenn man die ganze Person bezeichnen wollte. Die Zuhörer fragten einander: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?“ Sie stritten darüber, was er ihnen mit diesen Worten sagen wollte. Das war nur allzu verständlich. Sie taten sogar gut daran, denn das, was Jesus da sagte, war (und ist) in der Tat außergewöhnlich. Doch sie hätten ja nur fragen, sie hätten ja nur Jesus selbst um eine Erklärung bitten müssen. Sie aber wollten sich nicht dazu herablassen, um Erklärungen zu bitten. Sie waren von ihrem eigenen Verstand überzeugt. Die Armen und Bettler haben keine Angst, zu bitten und sogar aufdringlich zu sein, denn für sie entscheidet das Betteln über Leben und Tod. Wer aber satt ist – satt an Überzeugungen oder an Brot ?, der erniedrigt sich nicht und fragt nicht, sondern murrt und verurteilt. Jesus aber kennt ihre Gedanken und wird noch deutlicher: „Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr kein ewiges Leben. Nur wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.“
Die Sprache, die Jesus hier spricht, ist sehr konkret, ja auf eine geradezu anstößige Weise drastisch. „Fleisch und Blut“ bezeichnen den ganzen Menschen: seine Person, sein Leben, seine Geschichte. Zu der Samariterin am Jakobsbrunnen hatte Jesus gesagt, er könne ihr „lebendiges Wasser“ geben. Nun aber bietet er sich selbst, seine Person als „Brot des Lebens“ an. Jesus verschenkt sich an seine Zuhörer; wir könnten sagen, dass er sich im realistischsten Sinne des Wortes allen als Speise anbietet. Es ist seine Berufung, gegessen, verzehrt, gebrochen und vergossen zu werden. Jesus will wirklich nichts für sich zurückbehalten und gibt sein ganzes Leben für die Menschen hin. In der Eucharistie, diesem wunderbaren Geschenk, das der Herr seiner Kirche hinterlassen hat, wird unsere geheimnisvolle und doch denkbar reale Gemeinschaft mit ihm Wirklichkeit. Mit Leidenschaft fragt Paulus die Christen von Korinth: „Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi?“ (1Kor 10,16).
All das wirft Fragen auf im Hinblick auf die Art, wie wir uns der Eucharistie nähern. Wie oft geben wir – leider! – der müden Routine Raum und bringen uns dabei selbst um die Möglichkeit, dieses zarte und erhabene Geheimnis der Liebe voll und ganz auszukosten. Ein Geheimnis, dessen Größe jedem von uns bewusst machen müsste, dass wir immer und auf jeden Fall unwürdig sind, es zu empfangen. Deshalb lässt uns die heilige Liturgie selbst dann noch, wenn wir unsere Schuld ganz und gar vor Gott bekannt und bereut haben, die Worte des römischen Hauptmanns wiederholen: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach.“ Ja, wir sind nie würdig, uns dem Herrn zu nähern. Das ist eine Wahrheit, die wir allzu oft vergessen. Der Herr selbst kommt uns entgegen, er kommt uns so nahe, dass er Speise und Trank für uns wird. Die Haltung, mit der wir uns der Eucharistie nähern, muss die eines Bettlers sein, der seine Hand ausstreckt und um Liebe, Heilung, Trost und Hilfe bettelt. Eine alte Geschichte erzählt von einer Frau, die sich an einen Wüstenvater wandte und ihm gestand, sie werde von schrecklichen Versuchungen geplagt, denen sie häufig erliege. Der heilige Mönch fragte sie, seit wann sie nicht mehr zur Kommunion gegangen sei. Sie antwortete, dass sie die heilige Eucharistie seit vielen Monaten nicht mehr empfangen habe. Der Mönch antwortete ihr ungefähr mit diesen Worten: „Versuchen Sie, ebenso viele Monate lang nichts zu essen, und dann kommen Sie zu mir und sagen Sie mir, wie Sie sich fühlen.“ Die Frau verstand, was der Mönch ihr damit sagen wollte, und begann regelmäßig zur Kommunion zu gehen. Die Eucharistie ist das Grundnahrungsmittel im Leben des Gläubigen, ja sie ist dieses Leben selbst, wie Jesus am Ende seiner Rede erklärt: „Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.“ Der Herr scheint nichts anderes von uns zu verlangen, als dass wir seine Einladung annehmen und die Süße und Kraft dieses Brotes kosten, das er uns weiterhin unentgeltlich und im Überfluss schenkt.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika