Tägliches Gebet

Gedenken an alle, die im Herrn entschlafen sind
Wort gottes jeden tag

Gedenken an alle, die im Herrn entschlafen sind

Gedenken an die im Herrn Entschlafenen. Wir denken besonders an alle Verstorbenen, an die sich niemand erinnert, und an alle, die wir besonders geliebt haben. Erfahren sie mehr

Libretto DEL GIORNO
Gedenken an alle, die im Herrn entschlafen sind
Montag 2 November

Homilie

Das Evangelium betont, dass der Herr die, die er geliebt hat, nicht verlässt. Er lässt sie niemals im Stich, erst recht nicht im schwierigen Übergang des Sterbens. Vielmehr nimmt er sie hinein in seine eigene Auferstehung. Deshalb geht mit dem Schmerz die Hoffnung, ja die Gewissheit einer neuerlichen Begegnung einher. Das Leben endet nicht mit dem Tod, versichert uns das Evangelium. Die Namen derer, die wir gekannt und geliebt haben, sind nicht im großen Dunkel des Todes verloren. Es ist bezeichnend, dass die Liturgie der Kirche das Fest der Heiligen mit dem Fest der Verstorbenen verbindet und damit einer Ahnung von außergewöhnlicher suggestiver Kraft Ausdruck verleiht: Die Heiligen und die Verstorbenen sind in einer gemeinsamen Zukunft vereint. Während an jedem Tag des Jahres eines bestimmten Menschen gedacht wird, sind wir an diesen beiden Tagen eingeladen, einer unermesslichen Zahl von Menschen zu gedenken, ganzer Völkerschaften und Scharen von Heiligen und Verstorbenen, die alle in einem einzigen Schicksal vereint sind. Dass das Toten- und das Heiligengedenken in ein und derselben Feier begangen wird, ist in den Augen dieser unserer modernen Welt, die einerseits globalisiert und daher über alles informiert ist und andererseits den Tod und seinen Sinn gerne ausblenden würde, eine utopische Prophezeiung.
Die Auferstehung Jesu, „des Erstgeborenen der Toten“ (Kol 1,18), ist eine der tragenden Säulen des christlichen Glaubens und so wichtig, dass der Apostel Paulus sagen kann: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos“ (1Kor 15,14). Genau an dem Punkt – als er auf die Auferstehung Jesu und mithin all derer, die ihm nachfolgen, zu sprechen kam – wurde der Apostel Paulus auf dem Areopag von den Athenern unterbrochen; sie sagten zu ihm: „Darüber wollen wir dich ein andermal hören“ (Apg 17,32). Auch wenn sie die Unsterblichkeit der Seele akzeptiert hatten, war die Auferstehung des Fleisches für diese Athener völlig unannehmbar. Doch ebendies ist das Neue am Christentum: der vollständige und umfassende Sieg Jesu über den Tod. Wer an ihn glaubt, wird mit seinem Leib auferstehen. Das ist ein Eu-angelion, eine gute, eine überraschende und eine tröstliche Nachricht. Nichts ist für Gott unmöglich – schon gar nicht das Heil derer, die er so sehr geliebt hat, dass er für sie seinen Sohn auf die Erde gesandt hat. Natürlich fühlen wir alle die Härte des Todes, und wenn wir an die Verstorbenen und insbesondere an die denken, die unserem Herzen am nächsten standen, dann macht uns die Trennung ganz unweigerlich traurig.
Doch der Apostel Paulus ruft uns dazu auf, die Zukunft nicht zu vergessen, die Gott seinen Kindern bereitet hat: „Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, sodass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht ... Sind wir aber Kinder, dann auch Erben.“ Und weiter: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (Röm 8,15.17.18). Seit der Auferstehung Jesu trennt der Tod, dem auch wir nach wie vor unterworfen sind, die Gläubigen nicht mehr voneinander, er zerschneidet die Liebesbande nicht, die wir auf Erden geknüpft haben, und er reißt niemanden heraus aus der Familie Gottes. Die Gläubigen werden von Jesus zusammengehalten, der sein Leben hingegeben hat, damit von denen, die der Vater ihm anvertraut hatte, keiner verloren ging. Die Liebe Jesu ist stärker als der Tod. Er, der seine Jünger so über alle Maßen geliebt und gesucht hat, lässt nicht zu, dass der Tod sie von ihm trennt. Alle Gläubigen sind in Gottes Hand, und seine Liebe ist stärker als der Tod. Manchmal fragen wir uns, wo unsere Verstorbenen sind, und vielleicht versuchen wir, sie uns vorzustellen, uns auszumalen, wo sie leben und was sie tun. Gewiss ist es eine starke und schöne Tradition, auf den Friedhof zu gehen und die Stätten zu besuchen, an denen sie nach alter christlicher Überlieferung bis zu ihrer Auferweckung „schlafen“. Doch es ist auch schön – vielleicht sogar noch schöner –, sich vorzustellen, dass unsere Verstorbenen nach wie vor in unseren Kirchen gegenwärtig sind, wo sie die Sakramente empfangen, gebetet, den Herrn gepriesen und in schwierigen Zeiten Hoffnung gefunden haben – und von wo aus sie in den Himmel geleitet worden sind.
Die Verstorbenen sind gleichsam in den Kirchen der Gemeinden anwesend, zu denen sie gehört haben, denn der Tod hat die Verbindung nicht unterbrochen. Sie sind weiterhin in der Nähe, um gemeinsam mit denen, die noch auf Erden sind, das Lob des Herrn zu singen. Aus diesem Grund wurde man früher in oder zumindest neben der Kirche begraben. Mit allen Verstorbenen besteht eine feste, von Jesus verbürgte Gemeinschaft. Sie ist zwar nicht sichtbar, aber deswegen nicht weniger real. Sie ist sogar noch tiefer, weil sie nicht auf dem äußeren Schein beruht, der so oft trügt. Die Gemeinschaft mit den Verstorbenen gründet sich auf das Geheimnis der Liebe Gottes, die uns alle trägt und zusammenhält. Die Liebe Gottes ist die Wahrheit des Lebens und des Todes. Alles vergeht, sogar der Glaube und die Hoffnung – nur die Liebe bleibt.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika