Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 22 November

Homilie

Heute feiern wir den Herrn als König des Weltalls. Sein Königtum ist wirklich nicht von dieser Welt! Denn das Evangelium stellt uns einen denkbar schwachen Menschen vor Augen, dem man alles genommen hat und dessen Leben ganz in den Händen anderer liegt. Wie sollte man auf den Gedanken kommen, dass ein solcher Mensch König von irgendetwas ist? Er hat nichts Mächtiges an sich. Wie können wir in unserer Welt, in der nur zählt, was man sieht, auf einen solchen Menschen vertrauen, der genau das Gegenteil von Stärke zeigt? Selbst die Vorübergehenden dürfen über ihn lachen. „Hilf dir selbst!“, rufen sie ihm, dem zum Tode Verurteilten, zu und schleudern ihm so sein Scheitern ins Gesicht. Wir laufen den Starken nach, oft hofieren wir sie geradezu, und nicht selten wissen wir alles über sie – und vielleicht nichts über unseren Nachbarn! –, weil wir uns von ihnen Schutz, Erfolg, Sicherheit, Anerkennung oder Wohlstand versprechen. Aber einer wie Jesus kann uns gewiss nicht zufriedenstellen! Wir meiden ihn sogar, weil er uns an unser schwaches Menschsein erinnert. Wie kann er ein König sein? König wovon? Er erregt allenfalls Mitleid. Dennoch antwortet er Pilatus: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Ausgerechnet dieser Mensch, dem die Menge – diese vielen kleinen Könige der Arroganz und der Gewalt ? sein Urteil ins Gesicht schreit, behauptet, ein König zu sein.
Die Könige dieser Welt wollen nicht dienen, sondern bedient werden. Sie wollen haben und nicht schenken. Sie wollen sich durchsetzen, die anderen niederreden und niemandem zuhören. Sie wollen, dass es ihnen gut geht, doch für das Wohlergehen der anderen können sie nicht sorgen. Sie wollen recht haben und sich nie verändern, wollen befehlen und niemandem gehorchen. Sie stellen ihre Bedingungen und werden zornig, wenn diese nicht eingehalten werden; sie beseitigen die, die sie für ihre Feinde halten oder die ihnen nicht gefallen. Die Könige dieser Welt wollen geliebt werden, bringen aber nicht die Demut auf, selber wahrhaft zu lieben. Sie sind allein, weil sie letztlich Angst vor den anderen haben. Sie umgeben sich mit Komplizen und Untertanen, aber sie haben keine Freunde. Auch Jesus war der Versuchung ausgesetzt, ein solcher König zu werden. Das Böse wollte ihn an die Macht des Konsums binden, an die Macht der Dinge, an die Macht, alles, selbst das Wort Gottes, den eigenen Interessen unterzuordnen. „Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest“, hatte der Teufel in der Wüste zu ihm gesagt. Doch Jesus kauft man nicht mit Geld, er geht keine Kompromisse ein. Er weigert sich, den Königreichen dieser Welt zu dienen. „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt“, sagt er zu Pilatus. Jesus ist König, weil er dient und liebt, König, weil nur die Liebe wirklich über die Schöpfung gebietet als eine Macht, die nicht benutzt, sondern versteht. Er ist König, weil er Sohn ist. Kein König über die anderen oder gegen die anderen, sondern mit den anderen und für die anderen. Er ist König, weil nichts der Liebe widerstehen kann. Deshalb ist er das Alpha und das Omega, der erste und der letzte Buchstabe, wie es im Buch der Offenbarung heißt.
Seine Macht, die einzige Macht, die zählt und bleibt, ist die Liebe. Deshalb ist er der Mächtigste aller Mächtigen der Erde, deshalb ist er der König des Weltalls. Er bittet auch uns, auf die Macht der Liebe zu vertrauen und sie niemals ohne Gefühl, ohne Klugheit und ohne Herz auszuüben. Er bittet uns, nicht aus Angst auf sie zu verzichten, nicht zu denken, dass sie allein zu wenig sei. Jesus, der schwach, sanft und von Herzen demütig ist, ist König, damit wir alle, die wir schwach, hilfsbedürftig und unbedeutend sind, mit ihm gemeinsam das Böse, den Feind des Lebens und der Liebe, besiegen können. Auch wir können zu den Seinen gehören. Sein Reich verläuft durch diese Welt und durch unsere Herzen. Wer nicht zu ihm gehört, wird letztlich von der Logik der Könige oder von der Versuchung der Macht und des Schwertes versklavt. Es ist schön, zu ihm zu gehören, denn in seinem Reich der Liebe ist alles uneingeschränkt unser. „Liebe und tu, was du willst!“ Weil die Macht der Liebe, wie der Prophet Daniel sagt, ewig währt, geht sie niemals unter. Die vielen Könige dieser Welt sind endlich und vergehen, wie auch ihre Macht vergeht. Sie erweisen sich als schäbig, hinfällig, vulgär und besessen. Das Reich Gottes aber hat kein Ende. Herr, König des Weltalls, komm bald, um die Tränen der Menschen zu trocknen und sie vom Bösen, von Hass und Gewalt und vom Krieg zu befreien. Dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit komme bald. Lehre uns, zu dir zu gehören, keine Angst zu haben, in der Liebe stark und frei zu sein, auch wenn wir schwach sind, schwach wie Du, Herr, ein schwacher König, der das Böse besiegt hat. Dir sei Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen.

WORT GOTTES JEDEN TAG: DER KALENDER

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika