Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

5. Sonntag der Osterzeit
Die armenische Kirche gedenkt heute der während des Ersten Weltkriegs erlittenen Massaker, bei denen über eine Million Armenier getötet wurden.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 24 April

Homilie

Nach der Auferstehung begegnen die Apostel und Jünger Jesus im Abendmahlsaal, dann auf dem Weg nach Emmaus und schließlich am See von Tiberias. Auch wir machen Sonntag für Sonntag diese Erfahrung. Denn wir versammeln uns, um dem auferstandenen Jesus zu begegnen, der mit ergreifendem Mitgefühl zu den Seinen gesagt hat: „Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch." Diese Begegnung ereignet sich auch in unserer Zeit, während viele es für unwichtig und überflüssig halten, ihn zu suchen und seine Stimme zu hören. Doch im Herzen aller Männer und Frauen gibt es Tränen, Trauer, Klage und vor allem Sorgen des Lebens. Wer die Begegnung mit dem vergisst, der den Tod besiegt hat und der zum Leben auferstanden ist, bleibt allein mit seiner armseligen Kraft und seinen schwachen und dabei vielleicht sogar selbstzufriedenen Gefühlen. Schnell zeigen sich die Sorgen des Lebens, die auch den besten Teil des Lebens mit Finsternis trüben. Man muss sich nur umschauen und andere Länder betrachten, um die Verbreitung von Tod, Trauer und Klage auch in der heutigen Welt festzustellen. Dennoch bleiben wir untätig. Zweifelsohne könnten wir zumindest unsere Empörung über die zahlreichen Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung stärker zum Ausdruck bringen. Warum sind wir so gleichgültig und eilen so hastig durch unser Leben, gleichsam betrunken von unseren persönlichen oder nationalen Problemen? Dürfen wir leben, diskutieren, Gespräche führen und im öffentlichen Leben tätig sein, ohne dem Leid und dem Tod zu begegnen und ohne das Bedürfnis zu spüren, eine andere Welt aufzubauen?
Der Gläubige möchte das Wort des Auferstandenen hören und bittet um das Kommen eines anderen Tages – eines Tages, an dem sich keine Klagen mehr erheben, weil der Tod mit all seiner finsteren Macht bezwungen wurde. Das Alte ist noch zu stark. Deshalb muss für das Neue gearbeitet und gehofft werden, um der Herrschaft des Bösen und seiner Anhänger über die Welt ein Ende zu setzen. Die Einladung zur Versammlung der Schwestern und Brüder beim Auferstandenen ist keine Gewohnheit, sondern ein ernster und erhebender Moment. An jenem Donnerstag, beim Letzten Abendmahl, war Judas gerade weggegangen und die Atmosphäre war gleichsam heiterer und familiärer geworden. In diesem Moment gab Jesus den Jüngern das „neue Gebot". Das wiederholt sich jeden Sonntag. Das Gebot Jesu für uns ist ein „neues" Gebot: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." „Neu" bedeutet „abschließend", „endgültig" und auch „einzigartig" und „grundlegend".
Wenn wir uns am Tisch des Herrn versammeln, der jeden Sonntag für uns bereitet wird – auch wenn wir ihn manchmal verwaist lassen – können wir diese Worte hören. Dann lieben wir einander so wie er uns geliebt hat, oder versuchen es zumindest. Dann wird in uns das Feuer einer großen und weiten Liebe entzündet, die unsere alltäglichen Grenzen übersteigt. Daraus erwächst der Wunsch nach einem neuen und besseren Tag, nach dem Ende aller Traurigkeit, allen Schmerzes und aller dunklen Mächte. Von den Jüngern wird nicht verlangt, die christliche oder heilige Stadt aufzubauen. Dennoch hören wir in der Versammlung beim Herrn eine Stimme: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu."
Die Nähe zum Auferstandenen macht betroffen und verwandelt uns. Der neue Himmel und die neue Erde beginnen, wenn wir einander lieben, wie der Herr uns geliebt hat. So ereignet sich die Verklärung nicht nur einzelner Personen, sondern der ganzen Gemeinde, sei sie nun groß oder klein. Jesus selbst hat gesagt: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20). Wo der Herr lebendig ist, vergeht das Alte: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt." Tertullian schreibt, dass vor allem die praktizierte Liebe den Augen der Heiden gleichsam ein Brandmal aufprägt: „Seht, wie sie sich lieben", sagen sie, während sie sich hassen. Und „wie bereit sie sind, das Leben füreinander hinzugeben", während sie sich gegenseitig lieber umbringen. Das „neue" Gebot ist nicht nur ein Merkmal der Zugehörigkeit zu Christus, sondern das Antlitz des auferstandenen Herrn selbst. Er lebt in der kleinen Gruppe armseliger Jünger, die nach dem Gebot der Liebe leben wollen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika