Tägliches Gebet

Fronleichnam
Wort gottes jeden tag

Fronleichnam

Fronleichnam
Gedenken an den heiligen Philipp Neri (1515–1595), den „Apostel Roms"
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Libretto DEL GIORNO
Fronleichnam
Donnerstag 26 Mai

Homilie

Am heutigen Fest wird der Bericht des Paulus über das Letzte Abendmahl aus dem Korintherbrief betrachtet. Diese Worte sind sehr eindrucksvoll und konkret: „Das ist mein Leib für euch … Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut." Es ist wirklich das Geheimnis des Glaubens, wie wir bei der Eucharistiefeier sofort nach der Konsekration sagen. Es ist ein tiefes Geheimnis, nicht weil es unverständlich wäre. Denn sein Geheimnis liegt weniger im Bereich dessen, was die Vernunft erkennen kann, vielmehr handelt es sich um ein unbegreifliches Zeichen der Liebe des Herrn. Es ist das Geheimnis einer dauerhaften und ganz außergewöhnlichen Gegenwart. Sie ist nicht nur außergewöhnlich, weil Jesus in der Eucharistie real gegenwärtig ist, was schon etwas Besonderes ist. Er ist auch gegenwärtig als gebrochener Leib und vergossenes Blut. Er ist also nicht irgendwie gegenwärtig, sondern als Freund, der sein Leben für die Menschen hingibt, die er liebt. Daher wird an Fronleichnam ein Leib verehrt, der seine Wunden nicht verbirgt und aus dessen Seite Blut und Wasser fließen, wie der Apostel Johannes schreibt.
Nach der Tradition dieses Festes, die in einigen Gegenden noch besonders lebendig ist, wird die Eucharistie durch die Straßen der Städte und Dörfer getragen, die für den Vorübergang des Herrn mit Blumen geschmückt sind. Es ist gut, dieses Fest zu feiern, denn wir brauchen den Vorübergang dessen, der nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sogar sein Leben für uns hinzugeben. Doch kann der Herr nur in Gestalt eines Fremden kommen, wie er es bei den Emmausjüngern tat. Denn er ist nicht einer von uns. Er ist nicht aus unserem Umfeld und hat andere Gedanken als wir. Er kommt von auswärts. Sein Leib ist unter uns in anderer Weise anwesend als unser Leib. Denn während wir sorgfältig auf unseren Körper achten, ist er als gebrochener Leib anwesend. Wir trachten danach, uns unbedingt und mit allen Mitteln zu verteidigen. Er kommt in unsere Mitte und vergießt sein ganzes Blut. Diese Hostie ist eine unaufhörliche Anfrage an unsere Lebensweise, unsere so sorgfältige Suche nach Wohlergehen, unsere Flucht vor Anstrengung und unseren Rückzug vor jeglicher Art von Verantwortung, und in diesem Sinn ist sie uns fremd. Denn jeder von uns will sich schonen, wenn es um den Einsatz für andere geht. In dieser Hostie weist uns der Herr auf eine genau entgegengesetzte Haltung hin. In diesem Sinne ist die Fronleichnamsprozession sehr begrüßenswert. Sie möge durch unsere Straßen ziehen, nicht nur, damit wir sie mit äußerlichen Zeichen des Festes ehren, sondern damit sie durch unser Herz zieht und es dem Herzen Jesu ähnlich macht. Daher sagt Paulus, dass der Herr zur Speise für die Menschen geworden ist, damit wir zu dem einen Leib Christi verwandelt werden und so gesinnt sind, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht. Es gilt eine weitere Überlegung zu machen, die mit dem Evangelium von der Brotvermehrung verbunden ist. Täglich zieht die Fronleichnamsprozession durch unsere Straßen, obwohl diese nicht geschmückt sind und keine Blumen gestreut werden. Eher breitet man seine Gleichgültigkeit aus oder äußert sogar Beleidigungen! Es ist die Prozession der Armen, der Einheimischen, derer, die von außen kommen, und der großen Schar derer, die fern von uns sind. Sie alle sind der Leib Christi und ziehen weiter durch die Straßen der Städte und der Welt, ohne dass irgendjemand sich ihrer annimmt. In dieser Hinsicht erscheinen mir die mahnenden Worte des heiligen Johannes Chrysostomus entscheidend: „Wenn ihr den Leib Christi verehren wollt, dann verachtet ihn nicht, wenn er nackt ist. Ihr könnt den eucharistischen Christus nicht mit seidenen Stoffen verehren, wenn ihr gleichzeitig vor dem Gotteshaus den anderen Christus verachtet, der von Kälte und Nacktheit geplagt wird." Beide sind der wahre Leib Christi. Christus ist nicht in sich gespalten, außer wenn wir ihn spalten.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika